Dreiervergleich Peugeot 407, VW Passat, Toyota Avensis

, 27.08.2007


Drei Kombis der Mittelklasse, kämpfen um einen Platz in den Garagen gutbürgerlicher Familien. Peugeot 407, Toyota Avensis, VW Passat.

Der Franzose möchte mit 170PS, einer Spitzengeschwindigkeit von 221 km/h und seinem relativ günstigen Einstiegspreis von 28.050 Euro überzeugen.
Toyota hat seinen Avensis mit 177 Dieselpferdchen ausgestattet. Der angegebene Verbrauch von 6,2 Litern ist moderat. Der Grundpreis liegt bei knapp 28.700 Euro.
Mit 30.750 Euro ist der Passat der teuerste der Kombis. In 8,8 Sekunden soll es von Null auf Einhundert gehen. Dabei genehmigt sich der Wolfsburger 6,4 Liter Diesel

Als erstes nehmen wir den Klassiker aus Wolfsburg unter die Lupe. Der Passat Variant: Solide sagt der erste Blick. Und das wird auch bei näherem Hinsehen bestätigt. Das Familiengesicht steht dem Kombi gut. Die Karosserie wirkt mit ihren vier Meter 77 stattlich. Alles in allem wirkt der Wolfsburger wie eine noble Familienkutsche, aufregend ist er jedoch nicht.

Der Toyota Avensis wirkt unspektakulär neben den europäischen Designerstücken. Doch der verchromte Kühlergrill und die insgesamt bullige Front unterstreichen die kraftvolle Erscheinung des Avensis. Emotion und Design liegen hier recht weit auseinander, die Message des Avensis ist: Hier steht ein Packesel.

Ganz anders - der Peugeot 407 SW. Stolz hält er seine schmucke Front in den Fahrtwind. Dieser Kombi will nicht nur gefallen, er will auffallen.
Auch sein Hintern kann entzücken. Der vier Meter 76 lange Franzose versteckt seinen Kofferraum hinter einer hübschen Ladeluke.
Doch kann der Franzose halten, was sein Äußeres verspricht? Im Kapitel Performance zählt gutes Aussehen nicht.
Der Avensis legt vor. Mit einem eher auf Komfort, denn auf Sportlichkeit ausgelegten Fahrwerk attestieren wir dem Asiaten gute Langstreckentauglichkeit. Die 177 PS treiben den Toyota flott voran. Die Kupplung reagiert jedoch etwas übersensibel.
Peugeot tritt mit 170 Diesel PS an. Der Bi-Turbo verspricht jedoch mehr als er hält. Subjektiv kommen wir zügig voran. Doch im Vergleich mit VW und Toyota hinkt der 407 in der Beschleunigung hinterher. Die Kraftentfaltung ist so gleichmäßig, dass sie fast schon emotionslos wirkt. Das Fahrwerk ist härter abgestimmt als das des Avensis, die Einstufung komfortabel trifft dennoch zu. Unebenheiten oder schlechter Fahrbahnbelag werden nur sanft an den Fahrer weitergegeben.


Einziger Pumpe-Düse Motor im Test: Die Zweiliter Maschine im VW Passat. Und die überzeugt mit Durchzugsstärke. Negativ fällt jedoch die VW typische Geräuschkulisse auf. Der Diesel nagelt deutlich hörbar.
Vertreters Liebling fühlt sich nicht nur auf Langstrecken und Autobahnen wohl, sondern ist auch gut für eine flotte Landpartie zu haben.
Negativ muss bei VW die geringe Grundausstattung und die lange Aufpreisliste gewertet werden.
Doch hat der VW die größte Klappe. Von 603Litern wächst das Kofferraumvolumen bei Bedarf auf bis zu 1730 Liter.
Im Toyota herrscht Sachlichkeit. Die Designer setzen auf Funktionalität, nicht auf Emotion. In Sachen Zuladung steckt der Avensis einiges weg. 500 Liter bei aufgestellter, und bis zu 1500 Liter bei umgeklappter Rückbank.
Im 407 haben die Designer das Konzept von außen nach innen mitgenommen. Viel Licht und ein wertiger Materialmix empfangen den Fahrer. Die Instrumente vermitteln Sportlichkeit. Insgesamt wirkt der Peugeot jugendlicher als seine Konkurrenten.
Und er ist im Vergleich auch noch nicht ganz ausgewachsen. Mit 448 - 1365 Litern bietet er den geringsten, dank umlegbarem Beifahrersitz jedoch flexibelsten Stauraum.
Der Avensis punktet mit niedrigen Anschaffungs- und Unterhaltskosten, sowie einer guten Serienausstattung. Mit seinem emotionslosen Design und dem allzu komfortablen Fahrwerk kann er allerdings nicht überzeugen.

Das größte Plus beim 407 ist sein mutiges Design zum kleinen Preis und die gewohnt umfangreiche Ausstattung. Negativ fallen jedoch die schwammige Lenkung das dazu passende Fahrwerk auf.
Unsere Drei sind nicht nur Langstreckenjäger, sie wildern auch im Stadtrevier. Wir schlagen ein neues Kapitel auf. Wie gut oder schlecht gehen unsere Testkandidaten mit Umwelt und Geldbeutel um?
Der 407 macht sich mit seinem Designeranzug gut auf der Straßen. Mit seinem serienmäßigen Dieselpartikelfilter dürfte er auch ein gern gesehener Gast sein. Die CO2 Emission beträgt 165 Gramm pro Kilometer. Hier nehmen sich unsere Rivalen nichts.
Der Klassiker von VW ist der Nachzügler in Sachen Umweltschutz - wenn auch nur, weil bei VW der Dieselpartikelfilter nicht in der Serienausstattung, sondern auf der Aufpreisliste zu finden ist.

Bei Toyota wäre das nicht passiert. Im Avensis gibt es nicht nur die umfangreiche Serienausstattung, sondern auch den Russpartikelfilter ohne Murren, Knurren oder Preisaufschläge serienmäßig.
Der Verbrauch ist bei allen drei Kandidaten im Test höher ausgefallen, als vom Werk angegeben.
Der Passat genehmigt sich 7,6 Liter Diesel
Der Avensis liegt auf Augenhöhe
Mit acht Litern war der 407 der durstigste in unserem Trio.

Diese drei Dieselschlepper haben völlig unterschiedliche Charaktere. Den ausführlichen Test, und wer den Vergleich am Ende für sich entscheiden kann, sehen Sie nur in Motorvision # 182 - ab 13.06. - 20.15 Uhr im DSF.

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