Lexus GS 300h F-Sport 2014 Test: Der Edel-Gleiter so sparsam wie nie

, 30.09.2014


Doch es gibt einen Punkt, der den Fahrer aus seiner Entspannung reißen und die Lust nach Kurven hervorrufen könnte: das ausgeklügelte, adaptive Fahrwerk „F Sport“-Variante, bietet bei Bedarf ein sportliches Fahrverhalten und ein zusätzliches Plus an Agilität mit einem weiter optimierten Einlenkverhalten. Ist die Limousine im normalen Modus mit einer besonders ausgewogenen Abstimmung auf ein geschmeidiges Gleiten ausgelegt, zeigt der GS 300h F-Sport im sogenannten „Sport S+“-Modus einen völlig anderen Charakter: Mit einer spürbar reduzierten Wankneigung lässt sich der GS nun agil und exakt durch Kurvenpassagen bewegen.

Einziger Wehrmutstropfen: am Kurvenausgang fehlt die Power zum Herausbeschleunigen. Auf der anderen Seite bietet das sportlich ausgelegte Fahrwerk den Vorteil, zügig durch Kurven fahren zu können und die Speed ohne großes Bremsen mitzunehmen. Statt erneutem Gasgeben geht es damit effizienter durch Kurvenpassagen. Sollte es der Fahrer des Lexus GS 300h in einer Kurve übertreiben, greift sicher das elektronische Stabilitätsprogramm ESP ein, um die schwere Limousine in der Spur zu halten.

Einen Anteil an der höheren Agilität der „F Sport“-Variante besitzen die geänderte Charakteristik der vorderen und hinteren Stoßdämpfer, während ein Hydrauliköl mit geringerer Viskosität durch eine verringerte Reibung die Effizienz der Stoßdämpfer steigert. Darüber hinaus sind die hinteren Stoßdämpfer beim „F Sport“-Fahrwerk weiter nach hinten geneigt und tragen unten eine vergrößerte, steifere Buchse.

Innenraum: Das ist Größe und das kann die Nanoe-Technologie

Der großzügig gestaltete Innenraum des Lexus GS 300h besticht durch eine tadellose Verarbeitung und hochwertige Materialien. Sogar das Armaturenbrett ist mit Leder bezogen. Das ergonomisch gestaltete, in zwei Zonen unterteilte fahrerorientierte Cockpit, die intuitive Bedienung aller Funktionen dank optimierter Platzierung der Bedienelemente und die elektrische umfangreiche Fahrersitzverstellung stellen sicher, dass sich der Fahrer wohl fühlt. Dank der komfortablen Sitze steigen auch die Mitfahrer nach einer mehrstündigen Fahrt entspannt aus dem Auto. Vorne finden knapp 2,00 Meter große Menschen Platz, während es sich im Fond selbst noch 1,85 Meter lange Mitfahrer richtig bequem machen können.

Liebe zum Detail prägt den Innenraum. Davon zeugen unter anderem Metall-Applikationen mit seidenmatt geschliffenen Oberflächen, Ziernähte, aber ebenso die Drehregler des Audio-Systems aus gebürstetem Aluminium. Selbstredend, dass die „F Sport“-Variante der eleganten Atmosphäre gekonnt einen sportlichen Touch verleiht. So setzen ein schwarz bezogener Dachhimmel mit passenden Dachsäulenverkleidungen, ein mit perforiertem Leder bezogenes, gut in der Hand liegendes Sportlenkrad samt passendem Schaltknauf, eine Leichtmetall-Pedalerie und Leichtmetall-Applikationen attraktive Akzente.

Besonders ins Auge fällt das riesige Multimedia-Display, das riesige 12,3 Zoll große LED-Multimedia-Farbdisplay, über das sich unter anderem die Klimatisierungsautomatik, das Audiosystem, die Telefonfunktionen und das Navigationssystem steuern lassen. Dank seiner Größe kann das Farbdisplay übersichtlich Informationen aus zwei verschiedenen Bereichen zugleich anzeigen wie etwa die Navigations- und Audioansicht. Ebenso praktisch: das vollfarbige Head-Up-Display, das wichtige Fahrhinweise an die Windschutzscheibe projiziert.

Eine Reihe innovativer Technologien optimieren den Innenraum. Dazu zählen die energiesparende Klimaautomatik mit „S-Flow“-Steuerung (klimatisiert nur jene Plätze im Fahrzeug, die tatsächlich von einem Passagier besetzt sind) und luftreinigender „Nanoe“-Technologie zur Eliminierung von Gerüchen, was bei längeren Touren im Sommer durchaus sinnvoll sein kann.

Hotspot: Selbst High-Speed-Internet an Bord

Zu den neuen Technologien an Bord des Lexus GS 300h zählt unter anderem ein Hotspot-System, das den Passagieren unabhängige High-Speed-WLAN-Konnektivität bietet, um im Internet zu surfen, E-Mails abzurufen etc. Dank zweier 3G-Diversity-Antennen ist selbst bei höheren Fahrzeuggeschwindigkeiten eine gute Verbindungsqualität gewährleistet. Das als exklusives Lexus-Zubehör erhältliche System nutzt die Bordelektrik als Energiequelle, um eine stabile WLAN-Konnektivität zu sichern und die Akkus der Mobiltelefone weniger zu belasten.

Assistenzsysteme: Alles an Bord bis zum Gesichtsfeldmonitor

Der Lexus GS ist mit technisch fortschrittlichen Systemen für aktive Sicherheit und Fahrerassistenz ausgestattet. Das „Advanced Pre-Crash Safety“-System PCS umfasst unter anderem einen Gesichtsfeldmonitor, der über etliche Sensoren erkennt, ob die Augen des Fahrers offen oder geschlossen sind, und im Notfall den GS 300h über die adaptive Geschwindigkeitsregelanlage ACC bis zum Fahrzeugstillstand abbremst.

Zu den weiteren Sicherheitssystemen zählen unter anderem der Spurhalte-Assistent LKA, ein Nachtsicht-System, das mittels Infrarot-Technik ein Bild der vorausliegenden Fahrbahn auf dem großen Display darstellt, und ein Rückraum-Assistent RCTA, der den Fahrer mittels des Totwinkel-Assistenten beim rückwärtigen Ausparken vor sich seitwärts nähernden Fahrzeugen warnt. Darüber hinaus besitzt der GS 300h das intelligente dynamisch geregelte Kurvenlicht i-AFS mit Fernlichtassistent.

Kofferraum: Reichlich Platz dank Kniff

Für die Mitnahme von Gepäck ist gesorgt. Durch den kompakten Einbau der Nickel-Metallhybrid-Hochleistungsbatterie, die samt Kühlung vertikal hinter den Rücksitzen untergebracht ist, besitzt der Lexus GS 300h ein Kofferraumvolumen von 451 Litern und befindet sich damit auf dem Niveau seiner Mitbewerber mit Diesel- und Benzinmotor. Ein Vergleich: der BMW ActiveHybrid 5 kommt nur auf 375 Liter. Leider besitzt der Lexus GS 300h keine Möglichkeit, die Rücksitzlehnen umzuklappen, um das Ladevolumen zu vergrößern. Zudem könnte die Ladestufe zum Innern des Kofferraumes etwas flacher ausfallen.

Lexus bzw. Toyota setzt beim GS 300h nach wie vor auf Nickel-Metallhybrid-Hochleistungsbatterien, statt auf die neueren Lithium-Ionen-Akkus. Das macht der Hybrid-Pionier nicht ohne Grund: Lithium-Ionen-Akkus werden noch sehr heiß und ermöglichen damit eine nicht ganz so kompakte Integration bzw. erfordern dann eine größere Belüftung. Darüber hinaus kann eine Nickel-Metallhybrid-Batterie besser Energie über die Bremsenergie-Rekuperation aufnehmen und auch schneller abgeben.

Fazit:

Wer den Lexus GS 300h auf seine fehlende Dynamik reduziert, versteht das Konzept dieses Fahrzeugs nicht. Dieser Vollhybride hat ein Ziel: Raffinesse sowie höchsten Komfort zu bieten und dabei wenig Sprit zu verbrauchen - und das kann er tatsächlich. Zu loben ist ebenfalls die optional erhältliche Armada an Assistenzsystemen. Die Preise für einen bereits in der Basis gut ausgestatteten Lexus GS 300h beginnen bei 45.300 Euro.


Technische Daten Lexus GS 300h F-Sport:

Antriebsart: Hinterradantrieb | Hubraum Vierzylinder-Benzinmotor: 2.494 cm³ | Leistung Benzinmotor: 133 kW/181 PS bei 6.000 U/min | Drehmoment Benzinmotor: 221 Nm bei 4.200-5.400 U/min | Leistung Elektromotor: 105 kW/143 PS | Drehmoment Elektromotor: 300 Nm | Gesamtsystemleistung: 164 kW/223 PS | Getriebeart: stufenloses CVT-Getriebe | Vmax: 190 km/h (elektronisch begrenzt) | Beschleunigung 0-100 km/h: 9,2 Sekunden | Durchschnittsverbrauch: 5,0 l/100 km | CO2-Emission: 115 g/km | Preis: ab 61.700 EUR

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