Lexus steht für Stil, Raffinesse und höchsten Komfort. Doch nun trumpfen die Japaner mit einem weiteren Aspekt auf: Der Lexus GS 300h spielt in der oberen Mittelklasse seine Stärken beim besonders geringen Spritverbrauch aus. Dazu vollgepackt mit zahlreichen Hightech-Features, avanciert der schnittige Japaner zum idealen Fahrzeug für Flottenkunden und Gewerbetreibende, aber auch für private Kunden, die viel Wert auf Effizienz und Wohlfühlatmosphäre legen. Wir testeten den Lexus GS 300h, um zu sehen, was der Edel-Gleiter drauf hat.
Zum Spritsparen warf sich der Lexus GS 300h richtig in Schale. Der neue GS 300h zeichnet sich durch das bekannte markant-dynamische Karosseriedesign und den typischen Diabolo-Kühlergrill mit trapezförmigen Konturen aus, der in einer noch prägnanteren Ausführung die kraftvolle Präsenz der Limousine unterstreicht. Von der Seite betrachtet, präsentiert sich der Lexus GS 300h als langgestreckte, kraftvolle Sportlimousine. Der keilförmige Seitenschweller und der kurze vordere Überhang erzeugen bereits im Stand den Eindruck von Bewegung. Ausgestellte Radhäuser verstärken den durchgestylten Auftritt.
Den sportlichen Eindruck unterstreichen bei allen GS-Modellen ein Heckdiffusor und die flach gezeichneten LED-Rückleuchten, in die Lexus aerodynamisch stabilisierende Finnen integrierte, die für einen sauberen Strömungsabschluss sorgen und den Luftwiderstand senken
Noch schärfer zeigt sich die von uns getestete „F Sport“-Variante mit besonderen Design-Elementen und sportlicheren Fahrwerksoptionen. Dazu gehören ein optisch noch angriffslustiger wirkender Kühlergrill, eine dynamischer gezeichnete Front- und Heckschürze sowie ein dezenter Heckspoiler und LED-Nebelscheinwerfer. Ebenso markant: Die 19 Zoll großen Felgen im speziellen „F Sport“-Design.
Das Erlebnis von Komfort und besonderer Sparsamkeit
Majestätisch, anders lässt sich das Fahren mit dem Lexus GS 300h nicht beschreiben. Das Raumangebot lässt keine Wünsche offen, während der Sitzkomfort sehr komfortabel ausfällt. So gleitet der luxuriöse Japaner mit dem reibungslos arbeitenden Hybrid-Antrieb leise dahin, damit die Insassen ein entspanntes Reiseerlebnis genießen. Der Lexus GS 300h möchte kein Dynamiker sein wie der prestigereiche Lexus GS 450h mit 345 PS, sondern ein wahrer Spritsparer.
Statt wie beim Lexus GS 450h mit einer Kombination aus V6-Benziner und Elektromotor, die für 345 PS Systemleistung sorgen, gelangen beim Vollhybridantrieb des Lexus GS 300h ein Elektromotor mit 105 kW/143 PS und ein 2,5 Liter großer Vierzylinder-Motor zum Einsatz. Der Verbrennungsmotor leistet 164 kW/181 PS bei 6.000 U/min und entwickelt ein Drehmoment von 221 Nm zwischen 4.200 und 5.400 U/min. Die Gesamtleistung des GS 300h beträgt 223 PS und wird über ein stufenloses CVT-Hybridgetriebe auf die Hinterräder übertragen.
Mit dieser Kraft meistert der Lexus GS 300h den Spurt von 0 auf Tempo 100 in 9,2 Sekunden. Der Vortrieb endet bei elektronisch begrenzten 190 km/h - bewusst gemächlicher als der 250 km/h schnelle GS 450h, der nur 5,9 Sekunden für den klassischen Spurt benötigt. Wer auf das Erzielen von hohen Geschwindigkeiten aus ist, sollte den Lexus GS 450h wählen und keinesfalls den GS 300h mit einer anders ausgelegten Philosophie.
Eines müssen wir uns ebenfalls vor Augen führen: In fast allen Ländern herrscht auf Autobahnen ein Tempolimit und es geht vielerorts gemächlicher zu. Da reicht die Spitze von 190 km/h bei weitem aus. Ohne Tempolimit lässt sich, außer in Deutschland, beispielsweise nur noch auf der britischen Isle of Man, in einigen Bundesstaaten Indiens sowie in Somalia, Bhutan, Nepal und auf Haiti fahren.
Dafür zeigt sich der Lexus GS 300h beim Spritverbrauch von seiner vorbildlichen Seite: Die Japaner geben den durchschnittlichen Benzinkonsum im Idealfall mit nur 4,7 Litern auf 100 Kilometern an. Bei der F-Sport-Variante mit fetten 19-Zoll-Felgen sind es 5,0 Liter pro 100 Kilometer - für solch eine große Limousine ein überzeugender Wert, der sich bei einer bedacht effizienten Fahrweise im Eco-Modus durchaus erreichen lässt. Insbesondere der Stadtverbrauch fällt besonders niedrig aus. Doch auch bei einer ganz normalen Fahrweise durch die Stadt und über das Land ist es locker möglich, deutlich unter 6,0 Liter zu kommen.
Entspannte Coolness: Mit diesem Wissen über dem Drängler stehen
Der Lexus GS 300h bleibt auf der Autobahn cool und ruhig, wenn hinter ihm der Kleinwagen drängelt - hier steht der Fahrer über den Dingen und genießt seine Muße mit dem Wissen, ein großes, bestens ausgestattetes Auto zu fahren und dennoch sparsam und nach langer Fahrt richtig erholt, sein Ziel zu erreichen.
In der Stadt sorgt der Elektromotor bereits bei einem sanften Druck auf das Gaspedal für einen flotten, ganz leisen Antrieb. Wenn der Fahrer allerdings bei Zwischenspurts beherzt das Gaspedal drückt, dreht das stufenlose CVT-Automatikgetriebe den Benzinmotor schnell hoch, der dann zunehmend lauter wird. Im hohen Geschwindigkeitsbereich geht dem Lexus GS 300h gar die Puste aus. Auf der anderen Seite ermöglicht das CVT-Getriebe über einen weiten Geschwindigkeitsbereich das Fahren mit niedrigen Drehzahlen, was den Spritverbrauch senkt - und genau dies ist das Ziel bei diesem Fahrzeug.
Seine Effizienz erzielt Lexus, die Luxusmarke von Toyota, nicht durch große, elektrische Reichweiten, sondern durch die intelligente Kooperation beider Antriebe - und das beherrscht durch eine langjährige Erfahrung derzeit kaum einer so gut wie Toyota. In der Stadt, insbesondere beim Anfahren, kommt der Elektromotor zum Einsatz. Das Zusammenspiel zwischen Benziner und Elektromotor funktioniert völlig ruckfrei und nahezu unauffällig, was insbesondere in der Stadt positiv auffällt.
Überraschung: Was bei heißen Kurven passiert
Bei unserem Testfahrzeug stehen über einen großen Drehregler in der Mittelkonsole die Fahr-Modi „EV“ für rein elektrisches Fahren sowie „Eco“, „Normal“, „Sport S“ und „Sport S+“ zur Wahl. Ist der „Eco“-Modus auf einen minimalen Kraftstoffverbrauch ausgelegt, zeigt sich die Leistungsentfaltung zurückhaltend. Dazu spricht im „Eco“-Modus unter anderem das Gaspedal sanfter an. Auch die Funktionen der Klimaautomatik sind in diese verbrauchsoptimierte Abstimmung mit einbezogen, um Energieverluste über die Belüftung zu minimieren.
Doch es gibt einen Punkt, der den Fahrer aus seiner Entspannung reißen und die Lust nach Kurven hervorrufen könnte: das ausgeklügelte, adaptive Fahrwerk „F Sport“-Variante, bietet bei Bedarf ein sportliches Fahrverhalten und ein zusätzliches Plus an Agilität mit einem weiter optimierten Einlenkverhalten. Ist die Limousine im normalen Modus mit einer besonders ausgewogenen Abstimmung auf ein geschmeidiges Gleiten ausgelegt, zeigt der GS 300h F-Sport im sogenannten „Sport S+“-Modus einen völlig anderen Charakter: Mit einer spürbar reduzierten Wankneigung lässt sich der GS nun agil und exakt durch Kurvenpassagen bewegen.
Einziger Wehrmutstropfen: am Kurvenausgang fehlt die Power zum Herausbeschleunigen. Auf der anderen Seite bietet das sportlich ausgelegte Fahrwerk den Vorteil, zügig durch Kurven fahren zu können und die Speed ohne großes Bremsen mitzunehmen. Statt erneutem Gasgeben geht es damit effizienter durch Kurvenpassagen. Sollte es der Fahrer des Lexus GS 300h in einer Kurve übertreiben, greift sicher das elektronische Stabilitätsprogramm ESP ein, um die schwere Limousine in der Spur zu halten.
Einen Anteil an der höheren Agilität der „F Sport“-Variante besitzen die geänderte Charakteristik der vorderen und hinteren Stoßdämpfer, während ein Hydrauliköl mit geringerer Viskosität durch eine verringerte Reibung die Effizienz der Stoßdämpfer steigert. Darüber hinaus sind die hinteren Stoßdämpfer beim „F Sport“-Fahrwerk weiter nach hinten geneigt und tragen unten eine vergrößerte, steifere Buchse.
Innenraum: Das ist Größe und das kann die Nanoe-Technologie
Der großzügig gestaltete Innenraum des Lexus GS 300h besticht durch eine tadellose Verarbeitung und hochwertige Materialien. Sogar das Armaturenbrett ist mit Leder bezogen. Das ergonomisch gestaltete, in zwei Zonen unterteilte fahrerorientierte Cockpit, die intuitive Bedienung aller Funktionen dank optimierter Platzierung der Bedienelemente und die elektrische umfangreiche Fahrersitzverstellung stellen sicher, dass sich der Fahrer wohl fühlt. Dank der komfortablen Sitze steigen auch die Mitfahrer nach einer mehrstündigen Fahrt entspannt aus dem Auto. Vorne finden knapp 2,00 Meter große Menschen Platz, während es sich im Fond selbst noch 1,85 Meter lange Mitfahrer richtig bequem machen können.
Liebe zum Detail prägt den Innenraum. Davon zeugen unter anderem Metall-Applikationen mit seidenmatt geschliffenen Oberflächen, Ziernähte, aber ebenso die Drehregler des Audio-Systems aus gebürstetem Aluminium. Selbstredend, dass die „F Sport“-Variante der eleganten Atmosphäre gekonnt einen sportlichen Touch verleiht. So setzen ein schwarz bezogener Dachhimmel mit passenden Dachsäulenverkleidungen, ein mit perforiertem Leder bezogenes, gut in der Hand liegendes Sportlenkrad samt passendem Schaltknauf, eine Leichtmetall-Pedalerie und Leichtmetall-Applikationen attraktive Akzente.
Besonders ins Auge fällt das riesige Multimedia-Display, das riesige 12,3 Zoll große LED-Multimedia-Farbdisplay, über das sich unter anderem die Klimatisierungsautomatik, das Audiosystem, die Telefonfunktionen und das Navigationssystem steuern lassen. Dank seiner Größe kann das Farbdisplay übersichtlich Informationen aus zwei verschiedenen Bereichen zugleich anzeigen wie etwa die Navigations- und Audioansicht. Ebenso praktisch: das vollfarbige Head-Up-Display, das wichtige Fahrhinweise an die Windschutzscheibe projiziert.
Eine Reihe innovativer Technologien optimieren den Innenraum. Dazu zählen die energiesparende Klimaautomatik mit „S-Flow“-Steuerung (klimatisiert nur jene Plätze im Fahrzeug, die tatsächlich von einem Passagier besetzt sind) und luftreinigender „Nanoe“-Technologie zur Eliminierung von Gerüchen, was bei längeren Touren im Sommer durchaus sinnvoll sein kann.
Hotspot: Selbst High-Speed-Internet an Bord
Zu den neuen Technologien an Bord des Lexus GS 300h zählt unter anderem ein Hotspot-System, das den Passagieren unabhängige High-Speed-WLAN-Konnektivität bietet, um im Internet zu surfen, E-Mails abzurufen etc. Dank zweier 3G-Diversity-Antennen ist selbst bei höheren Fahrzeuggeschwindigkeiten eine gute Verbindungsqualität gewährleistet. Das als exklusives Lexus-Zubehör erhältliche System nutzt die Bordelektrik als Energiequelle, um eine stabile WLAN-Konnektivität zu sichern und die Akkus der Mobiltelefone weniger zu belasten.
Assistenzsysteme: Alles an Bord bis zum Gesichtsfeldmonitor
Der Lexus GS ist mit technisch fortschrittlichen Systemen für aktive Sicherheit und Fahrerassistenz ausgestattet. Das „Advanced Pre-Crash Safety“-System PCS umfasst unter anderem einen Gesichtsfeldmonitor, der über etliche Sensoren erkennt, ob die Augen des Fahrers offen oder geschlossen sind, und im Notfall den GS 300h über die adaptive Geschwindigkeitsregelanlage ACC bis zum Fahrzeugstillstand abbremst.
Zu den weiteren Sicherheitssystemen zählen unter anderem der Spurhalte-Assistent LKA, ein Nachtsicht-System, das mittels Infrarot-Technik ein Bild der vorausliegenden Fahrbahn auf dem großen Display darstellt, und ein Rückraum-Assistent RCTA, der den Fahrer mittels des Totwinkel-Assistenten beim rückwärtigen Ausparken vor sich seitwärts nähernden Fahrzeugen warnt. Darüber hinaus besitzt der GS 300h das intelligente dynamisch geregelte Kurvenlicht i-AFS mit Fernlichtassistent.
Kofferraum: Reichlich Platz dank Kniff
Für die Mitnahme von Gepäck ist gesorgt. Durch den kompakten Einbau der Nickel-Metallhybrid-Hochleistungsbatterie, die samt Kühlung vertikal hinter den Rücksitzen untergebracht ist, besitzt der Lexus GS 300h ein Kofferraumvolumen von 451 Litern und befindet sich damit auf dem Niveau seiner Mitbewerber mit Diesel- und Benzinmotor. Ein Vergleich: der BMW ActiveHybrid 5 kommt nur auf 375 Liter. Leider besitzt der Lexus GS 300h keine Möglichkeit, die Rücksitzlehnen umzuklappen, um das Ladevolumen zu vergrößern. Zudem könnte die Ladestufe zum Innern des Kofferraumes etwas flacher ausfallen.
Lexus bzw. Toyota setzt beim GS 300h nach wie vor auf Nickel-Metallhybrid-Hochleistungsbatterien, statt auf die neueren Lithium-Ionen-Akkus. Das macht der Hybrid-Pionier nicht ohne Grund: Lithium-Ionen-Akkus werden noch sehr heiß und ermöglichen damit eine nicht ganz so kompakte Integration bzw. erfordern dann eine größere Belüftung. Darüber hinaus kann eine Nickel-Metallhybrid-Batterie besser Energie über die Bremsenergie-Rekuperation aufnehmen und auch schneller abgeben.
Fazit:
Wer den Lexus GS 300h auf seine fehlende Dynamik reduziert, versteht das Konzept dieses Fahrzeugs nicht. Dieser Vollhybride hat ein Ziel: Raffinesse sowie höchsten Komfort zu bieten und dabei wenig Sprit zu verbrauchen - und das kann er tatsächlich. Zu loben ist ebenfalls die optional erhältliche Armada an Assistenzsystemen. Die Preise für einen bereits in der Basis gut ausgestatteten Lexus GS 300h beginnen bei 45.300 Euro.
Technische Daten Lexus GS 300h F-Sport:
Antriebsart: Hinterradantrieb | Hubraum Vierzylinder-Benzinmotor: 2.494 cm³ | Leistung Benzinmotor: 133 kW/181 PS bei 6.000 U/min | Drehmoment Benzinmotor: 221 Nm bei 4.200-5.400 U/min | Leistung Elektromotor: 105 kW/143 PS | Drehmoment Elektromotor: 300 Nm | Gesamtsystemleistung: 164 kW/223 PS | Getriebeart: stufenloses CVT-Getriebe | Vmax: 190 km/h (elektronisch begrenzt) | Beschleunigung 0-100 km/h: 9,2 Sekunden | Durchschnittsverbrauch: 5,0 l/100 km | CO2-Emission: 115 g/km | Preis: ab 61.700 EUR