Jetzt sieht er endlich aus wie ein Mazda und besitzt dazu einen ziemlich niedrigen Verbrauch: Der Mazda2 Hybrid 2024 erhielt ein Facelift, das neben der neuen Optik einige Neuerungen und Features serienmäßig bereithält, die bei Kleinwagen nicht selbstverständlich sind. Was genau sich ändert, wie sparsam der Vollhybrid tatsächlich ist und was den Kleinen besonders auszeichnet, zeigt der Mazda2 Hybrid Test.
Es ist kein Geheimnis, dass der Mazda2 Hybrid durch eine Kooperation auf einem Toyota Yaris basiert, was eine weise Entscheidung von Mazda war, um einen besonders effizienten Vollhybrid-Antrieb anbieten zu können. Doch durch die Zusammenarbeit sah der Mazda2 Hybrid bislang optisch mehr wie ein Toyota aus. Das ändert sich nun.
© Foto: Jeffrey van der Vaart, Mazda
Der Mazda2 Hybrid 2024 erhielt eine neu gestaltete Frontpartie mit dem Kühlergrill in der Mazda-Designsprache, der dem Kleinwagen visuell mehr Athletik verleiht. Auch das Heck vermittelt nun den markentypischen klaren Stil von Mazda. Mit einer Länge von 3,940 Metern, einer Breite von 1,745 Metern und einer Höhe von 1,505 Metern ist der Mazda2 Hybrid zudem wie für die Stadt geschaffen und zeichnet sich auch auf der Landstraße aus.
Antrieb Mazda2 Hybrid 2024: Der Vorteil des Vollhybridsystems
Das Vollhybridsystem des Mazda2 Hybrid besteht aus einem 1,5 Liter großen Dreizylinder-Benzinmotor mit 68 kW/92 PS und einem leistungsstarken Elektromotor, der 59 kW/80 PS generiert. Die maximale Systemleistung beträgt 85 kW/116 PS. In 9,7 Sekunden beschleunigt der Mazda2 Hybrid von 0 auf 100 km/h und erzielt eine Höchstgeschwindigkeit von 175 km/h.
Der Vorteil des selbstladenden Vollhybridsystems: Der Fahrer spart signifikant Sprit, ohne die Batterie an einer Ladesäule aufladen zu müssen. Eine 0,77 kWh kleine Hochleistungs-Lithium-Ionen-Batterie mit 177,6 Volt unterstützt den Benzinmotor unter anderem beim Beschleunigen und ermöglicht speziell im innerstädtischen Einsatz hohe elektrische Fahranteile. Währenddessen hält ein vom Benzinmotor angetriebener Generator den Ladezustand der Batterie konstant.
Fahren: Der Focus des Mazda2 Hybrid liegt auf einem niedrigen Verbrauch
Den Mazda2 Hybrid gestartet, fährt der Kleine vollelektrisch und flott an, da die E-Maschine sofort Drehmoment zur Verfügung stellt. Im Sinne einer optimalen Leistungsentfaltung bei bestmöglicher Effizienz passt das System kontinuierlich an, ob der Elektromotor das Fahrzeug einzeln oder gemeinsam mit dem Verbrennungsmotor antreibt. Von den weichen Wechseln der Antriebe bekommen die Insassen nichts mit.
© Foto: Jeffrey van der Vaart, Mazda
Steht der Mazda2 Hybrid, wird der Verbrennungsmotor automatisch abgeschaltet. In Situationen, in denen der Benziner nur mit geringer Effizienz betrieben werden kann, zum Beispiel beim Anfahren und in unteren bis mittleren Geschwindigkeitsbereichen, fährt der kleine Mazda bei ausreichender Batterieladung automatisch elektrisch. Insbesondere in der Stadt eignet sich der Eco-Modus, wo der Mazda2 Hybrid rund 80 Prozent elektrisch fährt und durch seine gleichmäßige, sanfte Beschleunigung überzeugt.
Erstaunlich leise zeigt sich bei normaler Fahrweise der Mazda2 Hybrid sogar dann, wenn der Dreizylinder-Benziner aktiv ist - und das mit einem stufenlosen CVT-Getriebe. Keine Frage, ein CVT-Getriebe bietet den großen Vorteil, bei normaler Fahrweise den Benziner stets im Drehzahlbereich mit der größten Effizienz zu halten. Allgemein assoziieren viele ein CVT-Getriebe jedoch beim Beschleunigen mit einem Jaulen durch das Hochschnellen der Drehzahlen. Der Mazda2 Hybrid ist allerdings durch ein clever ausgelegtes System meistens nur bis zur mittleren Gaspedalstellung unterwegs und vermeidet dadurch die hohen Drehzahlen.
Hintergrund: Im Unterschied zu konventionellen riemengetriebenen CVT-Getrieben überträgt das von Toyota entwickelte Hybridsystem im Mazda2 Hybrid die Antriebskraft über ein Planetengetriebe, bei dem die von Benziner und Elektromotor erzeugte Leistung zusammenläuft und je nach aktuellen Anforderungen verteilt wird.
Nicht im Sinne eines Vollhybridsystems, aber dennoch interessant zu wissen: Wird die EV-Taste gedrückt, lassen sich bei sehr zurückhaltender Fahrweise mit einer vollgeladenen Batterie unter optimalen Bedingungen etwa fünf Kilometer rein elektrisch am Stück zurücklegen.
© Foto: Jeffrey van der Vaart, Mazda
Verbrauch: So wenig Sprit benötigt der Mazda2 Hybrid tatsächlich
Wer sich auf das Antriebskonzept des Mazda2 Hybrid einlässt, kann den Kleinwagen äußerst sparsam bewegen und insbesondere in der Stadt die Effizienzvorteile ausspielen. Mazda gibt den durchschnittlichen Verbrauch, abhängig von der Ausstattungsvariante und der Reifengröße, mit 3,8 bis 4,2 Litern Benzin pro 100 Kilometer an, was einem CO2-Ausstoß von 87 bis 97 g/km entspricht. Bei unserer Fahrt durch die Stadt, über Landstraßen und auf der Autobahn erzielen wir einen kombinierten Wert von 4,4 Litern Sprit je 100 Kilometer. Für ein Auto mit 116 PS stellt dies einen definitiv niedrigen Verbrauch dar.
Dynamik Mazda2 Hybrid: Das wird ambitionierte Fahrer freuen
Sportlich ambitionierte Fahrer wird erfreuen, dass der Mazda2 Hybrid agil und flink unterwegs ist, um zum Beispiel im Stadtverkehr spontan sich ergebene Lücken nutzen zu können. Auf Landstraßen macht sich in Kurven die Kombination aus dem geringem Gewicht von nur 1.180 Kilogramm und dem guten Grip positiv bemerkbar. Das Fahrwerk richteten die Macher etwas straffer aus. Dennoch kommt die Federung gut mit Straßenunebenheiten zurecht. Die Lenkung fühlt sich leicht an und könnte etwas mehr Rückmeldung bieten. Eine ambitionierte Fahrweise mit einem stark durchgedrückten Gaspedal treibt auf der anderen Seite die Drehzahl hoch und der Dreizylinder-Benziner des Mazda2 Hybrid wird laut.
Innenraum und Infotainment: Ordentlich Platz und größere, moderne Displays
Für einen Kleinwagen bietet der Mazda2 Hybrid auf den eher straff gepolsterten Vordersitzen ordentlich Platz, so dass dort 1,90 Meter große Personen durchaus bequem sitzen. Sogar hinten reicht auf den klassentypisch wenig konturierten Sitzen der Platz für 1,80 Meter große Mitfahrer. Den Innenraum dominieren harte, aber ordentliche Kunststoffoberflächen, was den Mazda2 Hybrid auch pflegeleicht macht.
Neu sind die größeren Instrumente im Mazda2 Hybrid, die für den Fahrer jetzt aus zwei Rundanzeigen und einem zentralen, je nach Ausstattung bis zu 12,3 Zoll beziehungsweise 31,2 Zentimeter messenden digitalem Cockpit bestehen, während sich in der Mittelkonsole ein 9-Zoll-Touchscreen (22,9 Zentimeter) befindet. In der höchsten Ausstattungslinie „Homura Plus“ misst der Touchscreen 10,5 Zoll, was 26,7 Zentimeter entspricht. Ein farbiges Head-up Display projiziert außerdem die wichtigsten Informationen auf die Windschutzscheibe.
© Foto: Jeffrey van der Vaart, Mazda
Das Infotainment-System des Mazda2 Hybrid lässt sich leicht verstehen, ist reaktionsschnell und sieht schick aus. Serienmäßig besteht die Möglichkeit, sein Smartphone per Apple CarPlay und Android Auto kabellos zu verbinden, um zum Beispiel die Inhalte des eigenen Smartphones auf dem Display des Fahrzeugs einzubinden. Außerdem stehen vorne zwei USB-C-Anschlüsse und eine induktive Ladeschale zum kabellosen Aufladen des Smartphones zur Verfügung. Im Fond gibt es keine USB-Anschlüsse.
Assistenzsysteme Mazda2 Hybrid: Hohes Sicherheitsniveau in Serie
Zahlreiche moderne Sicherheitstechnologien zur Fahrerunterstützung befinden sich standardmäßig an Bord des Mazda2 Hybrid 2024, die den Fahrer unterstützen und notfalls aktiv eingreifen, um einen Unfall zu verhindern oder die Folgen für die Insassen und andere beteiligte Verkehrsteilnehmer zu reduzieren.
Die sogenannten „i-Activsense“-Sicherheitsfeatures beinhalten ein Pre-Collision-System mit Fahrzeugerkennung, Fußgängererkennung bei Tag und Nacht sowie eine Radfahrererkennung bei Tag, einen Kreuzungsassistenten, eine intelligente adaptive Geschwindigkeitsregelanlage, eine Verkehrszeichenerkennung, einen Spurhalteassistenten mit aktiver Lenkunterstützung und einen Spurverfolgungsassistenten.
Neu sind unter anderem ein proaktiver Fahrassistent (PDA), der beim Annähern an ein Hindernis oder eine Kurve für ein sanftes Abbremsen sorgt und das Emergency-Driving-Stop-System (EDSS), welches das Fahrzeug automatisch zu einem sicheren Halt bringt, die Warnblinkanlage aktiviert und die Türen entriegelt, wenn der Fahrer einschläft oder bewusstlos wird.
© Foto: Jeffrey van der Vaart, Mazda
Neue Ausstattungslinien: Ziemlich umfangreich ausgestattet
Zum Modelljahr 2024 passten die Macher die Ausstattungslinien des Mazda2 Hybrid an. Zur Wahl stehen die fünf Ausstattungslinien „Prime-Line“, „Center-Line“, Exclusive-Line“, „Homura“ und Homura-Plus“. Die ab 24.990 Euro erhältliche Basis umfasst zahlreiche attraktive Komfort- und Technikmerkmale, darunter eine Klimaautomatik, ein Audiosystem mit 9-Zoll-Display und Digitalradio-Empfang (DAB), eine Smartphone-Integration mit kabellosem Apple CarPlay und kabellosem Android Auto, eine adaptive Geschwindigkeitsregelanlage und eine Rückfahrkamera. Bereits in der nächsthöheren „Center-Line“ gibt es unter anderem beheizbare Vordersitze und ein Lederlenkrad.
Besonders umfangreich ausgestattet ist die Top-Ausstattung „Homura Plus“, die für einen Kleinwagen keine Wünsche lässt. Zu den Ausstattungs-Features gehören unter anderem ein Panorama-Glasdach, ein Navigationssystem, ein Head-up-Display, Sportsitze, 17-Zoll-Leichtmetallfelgen, eine induktive Ladeschale, eine Lenkradheizung, elektrisch anklappbare Außenspiegel und vieles mehr. Dafür sind dann allerdings 32.890 Euro erforderlich.
Kofferraum Mazda2 Hybrid: So viel nimmt der Kleine auf
Für Einkäufe und Gepäck bietet der leider schmal zugeschnittene Kofferraum des Mazda2 Hybrid nur ein Volumen von 286 Litern. Die Ladekante befindet sich zwar in einer guten Höhe, allerdings ist es erforderlich, die zu verstauenden Dinge über eine hohe Stufe nach innen zu hieven. Werden die Rücksitzlehnen umgeklappt, entsteht eine Stufe und das Ladevolumen steigt auf 935 Liter.
Mazda2 Hybrid 2024 - Fazit und Preis:
Die große Stärke des Mazda2 Hybrid liegt in dem niedrigen Kraftstoffverbrauch, insbesondere beim Einsatz in der Stadt. Lobenswert ist, dass Mazda für den Kleinwagen ein neues Design mit dem vertrauten Mazda-Gesicht schuf, um sich optisch von seinem Zwillingsbruder, dem Toyota Yaris, abzusetzen. Der Preis ab 24.990 Euro für den Mazda2 Hybrid ist auf den ersten Blick nicht niedrig, beinhaltet allerdings eine besonders umfangreiche Serien- und Sicherheitsausstattung. Dazu gibt es noch eine Fahrzeuggarantie über 6 Jahre.
© Foto: Jeffrey van der Vaart, Mazda
Technische Daten Mazda2 Hybrid 2024:
Länge x Breite x Höhe: 3,940 x 1,745 x 1,505 Meter (Breite mit Außenspiegel: 2,020 Meter)
Radstand: 2,560 Meter
Systemleistung: 85 kW/116 PS
Antriebsart: Frontantrieb
Getriebeart: stufenloses CVT-Automatikgetriebe
Leistung 1,5-Liter-Dreizylinderbenzinmotor: 68 kW/92 PS bei 5.500 U/min
Drehmoment Benzinmotor: 120 Nm bei 3.6000 - 4.800 U/min
Leistung Elektromotor: 59 kW/80 PS bei 3.995 - 5.500 U/min
Drehmoment Elektromotor: 141 Nm bei 0 - 3.995 U/min
Höchstgeschwindigkeit: 175 km/h
Beschleunigung 0-100 km/h: 9,7 Sekunden
Kraftstoffverbrauch (WLTP): 3,8 - 4,2 l/100 km
CO2-Emission (WLTP): 87 - 97 g/km
Leergewicht (nach EG): 1.180 Kilogramm
Kofferraumvolumen: 286 - 935 Liter
Preis: ab 24.990 Euro