Mitsubishi Eclipse Cross 2018 Test: Ein neues Level erreicht

, 09.01.2018


Sie haben es wirklich getan: Mitsubishi krempelt nahezu alles um und wirft nach und nach die reinen Straßen-Pkw aus dem Modellprogramm, um sich künftig als SUV-Spezialist zu positionieren. Mutig, jung und modern kommt jetzt der erste Vertreter einer neuen Fahrzeuggeneration auf den Markt: der Mitsubishi Eclipse Cross. Dabei sind sich die Japaner bewusst, dass ein cooles Design alleine nicht ausreicht. Der Innenraum überrascht sogar mit einem derart hohen Level, der bislang von Mitsubishi nicht bekannt war. Dazu gibt es einen komplett neuen Motor. Doch wie sich der neue SUV fährt, was er tatsächlich drauf hat und wo genau er punktet, soll der Mitsubishi Eclipse Cross Test zeigen.

Das athletische, frische Design des Mitsubishi Eclipse Cross zieht die Blicke auf sich - und wie erfolgreich ein modern sowie extrovertiert gestalteter SUV sein kann, zeigen unter anderem der VW T-Roc, der Peugeot 3008 und der Seat Ateca, gegen die der Eclipse Cross antritt. Die scharfen Linien und die Robustheit eines SUV, dazu die kraftvoll herausgearbeitete Front mit sportlich-eleganten Chrom-Spangen und angriffslustig gezeichneten Bi-LED-Scheinwerfern setzen den Mitsubishi Eclipse Cross attraktiv in Szene. Das steht dem japanischen Kompakt-SUV richtig gut!

Auch der coupéhafte Dachverlauf, der schnittige Dachkantenspoiler, die muskulös herausgearbeiteten Radhäuser und die 18 Zoll großen Leichtmetallfelgen wissen optisch zu überzeugen. Doch so heiß der Mitsubishi Eclipse Cross von vorne und der Seite aussieht, polarisiert das Heck leider mit einer ziemlich ausgeprägten LED-Rücklichteinheit, die sich über die gesamte Heckscheibe zieht.

Antrieb: Für wen der neue Turbo-Benziner wie gemacht ist

Für den Antrieb des Mitsubishi Eclipse Cross sorgt zunächst ein neuer 1,5-Liter-Turbobenziner mit 163 PS. Dank des Maximaldrehmomentes von 250 Nm, das über ein breites Drehzahlband zwischen 1.800 und 4.500 Touren anliegt, fühlt sich das Triebwerk kraftvoll an. In Kombination mit dem Allradantrieb und der stufenlosen CVT-Automatik erfolgt der Spurt von 0 auf 100 km/h in 9,8 Sekunden. Die Höchstgeschwindigkeit beträgt 200 km/h.

Bei Fahrten in der Stadt, sprich bei niedrigen Drehzahlen, ist der Motor schön leise und die CVT-Automatik besticht durch einen angenehm ruckfreien Antrieb, was den Komfort verbessert. Doch wenn der Fahrer das Gaspedal richtig durchdrückt und die Drehzahlen bei dem CVT-Getriebe sprungartig steigen, wird der Motor infolgedessen immer lauter. Die CVT-Automatik simuliert zwar eine 8-Gang-Abstufung, hält die Drehzahlen allerdings vor der nächsten Stufe zu lange hoch. Wer es relaxt angeht, für den ist ein CVT-Getriebe jedoch wie gemacht. 

Alternativ gibt es den 1,5-Liter-Benziner mit Frontantrieb in Kombination mit einem klassischen 6-Gang-Handschalter. Ein 2,2-Liter-Turbodiesel mit 150 PS, Allradantrieb und einer neuen 8-Gang-Automatik wird voraussichtlich im Herbst 2018 folgen.

Fahrwerk und Handling: Das steigert Dynamik, Grip und Präzision

Seine sportliche Seite zeigt der Mitsubishi Eclipse Cross in Kurven, in denen die Seitenneigung für einen SUV erfreulich gering ausfällt. Das präzise abgestimmte Fahrwerk legten die Macher, ähnlich wie beim Seat Ateca, etwas straffer aus. Die Lenkung ist ein wenig leichtgängig, setzt aber schnell die Lenkbefehle um und steigert damit den Fahrspaß.

Doch es geht noch mehr: Für viel Grip und Agilität in Kurven sorgt das Allradsystem „Super All Wheel Control“ (S-AWC) mit der Fahrdynamikregelung „Active Yaw Control“ (AYC). Der Allradantrieb ermöglicht nicht nur die optimale Kraftverteilung zwischen der Vorder- und der Hinterachse, sondern verteilt darüber hinaus die Momente zwischen den Vorderrädern, was die Traktion in Kurven weiter verbessert.

Über einen „Drive Mode“-Schalter kann der Fahrer ferner zwischen drei Fahrprogrammen wählen: „Auto“ ist für normale Fahrbedingungen vorgesehen, zum Beispiel auf trockenen, asphaltierten Straßen. Bei nachlassender Traktion wie auf einer rutschigen Fahrbahn oder losem Untergrund, kann das System einen höheren Drehmomentanteil den Hinterrädern zuleiten. Die Kraftverteilung zwischen Vorder- und Hinterachse reicht im „Auto“-Modus von 80/20 bis zu 55/45. 

Für erschwerte Bedingungen auf rutschigem Untergrund oder schneebedeckter Straße steht der Modus „Snow“ zur Wahl und bietet eine Kraftverteilung von 80/20 bis 45/55. Ein souveränes Fortkommen auf unbefestigtem Terrain stellt schließlich „Gravel“ mit einer Drehmomentverteilung von 70/30 bis 40/60 - auch ideal, wenn sich das Fahrzeug in Schnee oder Schlamm fest fuhr.

Innenraum: Beeindruckend! Die neue Seite des Mitsubishi Eclipse Cross

Das ist eine positive Überraschung: Der vorne und hinten viel Platz bietende Innenraum des Mitsubishi Eclipse Cross erweist sich als sehr gelungen. Mit diesen Materialien und der hochwertigen Verarbeitung hätte ich nicht gerechnet - und gab es auf diesem gehobenen Level von Mitsubishi bislang nicht. Zahlreiche Softtouch-Oberflächen unterstreichen das Wohlbefinden, während silberne Applikationen passende Akzente setzen. Die mit einer sauber gesetzten Kontrastnaht versehenen Ledersitze sind zudem bequem und bieten in scharf durchfahrenen Kurven einen guten Seitenhalt. Durch die geschmackvolle Materialqualität fällt die aus hartem Kunststoff bestehende Mittelkonsole als kleiner Abzug bereits richtig auf.

Zu den weiteren Vorzügen zählen unter anderem ausstattungsabhängig das beheizbare Lenkrad, die beheizbare Frontscheibe, vorne und hinten eine Sitzheizung, während eine 2-Zonen-Klimaautomatik mit getrennter Temperaturregelung für Fahrer- und Beifahrer für ein ausgewogenes Innenraumklima sorgt. Auf Wunsch steigert ein elektrisches Panorama-Glasschiebedach das Raumgefühl. Die Rücksitze lassen sich zudem um bis zu 20 Zentimeter verschieben, um wahlweise mehr Platz für die Mitfahrer im Fond oder für Gepäck und Einkäufe im Kofferraum zu schaffen. Die sich senkende Dachlinie lässt es nicht vermuten: Aber im Fond können auch Erwachsene bequem sitzen.

Damit auf der Fahrt stets aktuelle Informationen zur Verfügung stehen, rüstete Mitsubishi den Eclipse Cross mit einem modernen Infotainment-System aus, das sich über einen 7 Zoll beziehungsweise 17,8 Zentimeter großen Touchscreen einfach bedienen lässt. Darüber kann der Fahrer das System über ein Touchpad in der Mittelkonsole steuern. 

Dank „Android Auto“ und „Apple CarPlay“ erfolgt die Vernetzung des Smartphones mit dem Infotainment-System des Fahrzeugs, um zum Beispiel ausgewählte Apps des Handys über eine Sprachsteuerung oder den Touchscreen des Eclipse Cross zu bedienen. Dazu gehört unter dem anderem die Navigation von „Google Maps“ und „Apple Maps“. Eine fest eingebaute Navigation ist ebenfalls erhältlich - allerdings nur für die Ausstattung „Top“. Für die Stromversorgung des Smartphones stehen vorne zwei USB-Anschlüsse zur Verfügung. Eine induktive Ladeschale zum kabellosen Aufladen von Smartphones ist leider nicht erhältlich.

Sicherheit: Der Mitsubishi Eclipse Cross hat alles unter Kontrolle

Der Mitsubishi Eclipse Cross bietet ausstattungsabhängig eine breite Palette moderner Sicherheitstechnologien und Fahrassistenzsysteme, die mit einer Vielzahl von Sensoren operieren und das gesamte Fahrzeugumfeld erfassen, um Situationen mit kritischem Potenzial frühzeitig zu erkennen und so die aktive Sicherheit zu unterstützen. Darüber hinaus holte sich der neue Eclipse Cross bereits die Bestwertung von fünf Sternen beim renommierten Euro-NCAP-Crashtest.

Beim Rangieren helfen neben der Einparkhilfe ein Ausparkassistent, der den Fahrer zusätzlich vor sich näherndem Querverkehr beim Rückwärtsfahren warnt, und ein Rundum-Kamerasystem mit Rückfahrkamera, über das sich die unmittelbare Fahrzeugumgebung lückenlos im Blick behalten lässt. 

Ein Fernlichtassistent passt die Lichtverteilung ohne Zutun des Fahrers automatisch an, um den Gegenverkehr oder Vorausfahrende nicht zu blenden. Als Sicherheitsgewinne im dichten Stadtverkehr sowie auf Landstraßen und Autobahnen erweisen sich das bis 180 km/h wirksame Auffahrwarnsystem mit Fußgängererkennung und Notbremsassistent sowie die adaptive Tempoautomatik, die den konstanten Abstand zum Vorausfahrenden bis zum Stillstand hält. Ebenso an Bord: ein Totwinkel- und Spurhalteassistent, die den Fahrer vor nicht sichtbaren Objekten im toten Blickwinkel beziehungsweise einem versehentlichen Abkommen von der Fahrspur warnen.

Für das Auge gibt es darüber hinaus ein Head-up-Display, das wichtige Informationen wie die Geschwindigkeit, der Navigation oder Meldungen der aktiven Sicherheitssysteme scharf und in Farbe in das Blickfeld des Fahrers projiziert.

Mitsubishi Eclipse Cross Kofferraum: Große Klappe - und das steckt dahinter

Um Transportaufgaben sportlich zu meistern, bietet der Mitsubishi Eclipse Cross einen Kofferraum, der - je nach Einstellung der Rücksitze - zwischen 359 und 485 Liter Stauraum besitzt (Version „Top“ 359 bis 466 Liter). Die Kofferraumöffnung fällt groß aus und die Ladekante des Gepäckraums für einen SUV typisch hoch - nach innen gibt es jedoch nur eine kleine Stufe. Werden die Rücksitzlehnen umgeklappt, erhöht sich das Ladevolumen auf 1.159 Liter (Version „Top“ 11.40 Liter), wobei eine nur leicht ansteigende Fläche entsteht, so dass sich auch das Be- und Entladen von großen Gegenständen als einfach erweist. Zum Vergleich: Der Seat Ateca kommt in der Allradvariante auf 485 bis 1.579 Liter Ladevolumen und der Peugeot 3008 auf 520 bis 1.482 Liter.

Der Innenraum des Mitsubishi Eclipse Cross selbst besitzt vorne etliche Fächer für die kleinen Mitbringsel. Insbesondere die Türfächer, das Fach unter der Mittelarmlehen und das Handschuhfach wissen durch ihre Größe zu überzeugen. Dazu kommen zwei Getränkehalter in der Mittelkonsole. Im Fond fallen die Fächer in den Türen leider nur klein aus. Für die mitreisenden Passagiere auf den Rücksitzen integrierte Mitsubishi außerdem zwei Getränkehalter in die Mittelarmlehne.

Fazit:

Der neue Mitsubishi Eclipse Cross sieht gut aus, besticht durch seinen schönen Innenraum und bietet dazu viel Platz an Bord. Der 1,5-Liter-Turbobenziner ist an sich kraftvoll, stellt in Verbindung mit dem stufenlosen CVT-Getriebe allerdings nur für entspannte Fahrer die ideale Wahl dar; denn bei dynamischer Fahrweise wird der Motor durch das CVT leider laut. Wie sehr Mitsubishi von der Qualität des Eclipse Cross überzeugt ist, zeigt die Garantie über fünf Jahre beziehungsweise 100.000 Kilometer.

Technische Daten Mitsubishi Eclipse Cross 1.5 MIVEC 4WD CVT:

Länge x Breite x Höhe: 4,405 x 1,805 x 1,685 Meter (Breite mit Außenspiegel: 2,166 Meter)
Radstand: 2,670 Meter
Antriebsart: Allradantrieb
Hubraum Vierzylinder-Turbobenziner: 1.499 cm³
Leistung: 120 kW/163 PS bei 5.500 U/min
Drehmoment: 250 Nm bei 1.800-4.500 U/min
Getriebeart: CVT-Automatikgetriebe
Vmax: 200 km/h
Beschleunigung 0-100 km/h: 9,8 Sekunden
Leergewicht (ohne Fahrer): 1.500 - 1.595 Kilogramm (ausstattungsabhängig)
Durchschnittsverbrauch: 7,0 l/100 km
CO2-Emission: 159 g/km
Gepäckraumvolumen: 359 - 1.159 Liter (ausstattungsabhängig)
Preis: ab 29.190 Euro
 

Jetzt kommentieren
Jetzt bewerten

Zum Bewerten musst Du registriert und eingeloggt sein.

Weitere Mitsubishi-Testberichte

Der Mitsubishi Space Star spielt seine Stärken als Stadtauto aus.

Mitsubishi Space Star 2013 Test: Das Talent zum Sparen

Der Colt geht, der Space Star kommt: Ein neues Auto soll einen neuen Namen tragen. „Space Star“ klingt nach Raum und weckt Erinnerungen an den von 1998 bis 2005 gebauten Mitsubishi-Minivan „Space Star“ auf …

In 6,3 Sekunden geht es im Evo auf Tempo 100

Mitsubishi Lancer Evolution MR Test - Sportskanone …

Das modelltypische Merkmal – es ist wie Dach, Motorhaube und vordere Kotflügel aus Aluminium - mag nicht mehr ganz zeitgemäß erscheinen, die Technik ist es aber allemal. Mit 217 kW / 295 PS ist der Lancer …

Mitsubishi Outlander: Frischer Wind mit zwei neuen Motoren

Zusätzlich zu dem bisher als einzigem Aggregat angebotenen 2,0-Liter-Dieselmotor mit 103 kW/140 PS, einem VW-Aggregat mit Pumpe-Düse-Technik, kann der Mittelklasse-SUV ab sofort auch mit dem …

Mitsubishi Pajero vs. Toyota Landcruiser: …

Der neue Mitsubishi Pajero und der Toyota Landcruiser stehen seit Jahrzehnten für robuste Offroad-Fähigkeiten. Der Pajero, seit 1982 gebaut, verkaufte sich seitdem über 2,5 Millionen Mal. Auch im …

Fahrbericht Mitsubishi Outlander: Saubere Manieren

Antriebskonzept, Bodenfreiheit und Böschungswinkel befähigen den Japaner zu Fahrten im Gelände; das attraktive Blechkleid mit klarer Linienführung verleihen dem Allrader zudem Flanier-Flair für die …

AUCH INTERESSANT
GWM: Bezahlbare Wasserstoffautos aus China

AUTO-SPECIAL

GWM: Bezahlbare Wasserstoffautos aus China

Während sich in Deutschland die Mobilität noch im Umbruch zum Elektroauto befindet, wird in China bereits an der nächsten großen Offensive gearbeitet: der Wasserstoffantrieb für Autos - und das …


TOP ARTIKEL
VW Golf R 2024: Power-Spritze zum 50sten
VW Golf R 2024: Power-Spritze zum 50sten
BYD Seal U Test: Kampfpreis - das macht den Unterschied
BYD Seal U Test: Kampfpreis - das macht den …
GWM WEY 03 Test: Plug-in-Hybrid mit Mega-Reichweite
GWM WEY 03 Test: Plug-in-Hybrid mit …
News-Abo
Jeden Morgen kostenlos per E-Mail:
Aktuelle Artikel
Bridgestone Turanza 6: Sommerreifen für weniger Verbrauch
Bridgestone Turanza 6: Sommerreifen für weniger …
VW ID.7 GTX Tourer: Alle Infos - der erste Check
VW ID.7 GTX Tourer: Alle Infos - der erste Check
VW Golf R 2024: Power-Spritze zum 50sten
VW Golf R 2024: Power-Spritze zum 50sten
World Car of the Year 2024: Die Top 3 ist enthüllt
World Car of the Year 2024: Die Top 3 ist enthüllt
GWM: Bezahlbare Wasserstoffautos aus China
GWM: Bezahlbare Wasserstoffautos aus China


Speed Heads - Sportwagen- und Auto-Magazin

Das Auto und Sportwagen Magazin mit täglich aktualisierten Auto News, Motorsport News, Auto Tests, Sportwagen Berichten und der streng geheimen Auto Zukunft. Speed Heads ist die Community für echte Auto-Fans und informiert im Sportwagen Magazin über Neuigkeiten aus der Welt der schnellen Autos.

  • emotiondrive Logo
  • World Car Awards Logo
  • Motorsport Total Logo