Suzuki Swift Sport 2018 Test: Rennsemmel für kleines Geld

, 03.06.2018


Heißer Fahrspaß zum kleinen Preis - genau dafür stand immer der Suzuki Swift Sport. Jetzt bringen die Japaner ihre Rennsemmel neu heraus und machen einiges anders. Ob die neueste Generation an die packende Dynamik seiner Vorgänger anknüpfen kann, was der neue Innenraum zu bieten hat und wie es preislich aussieht, soll der Suzuki Swift Sport Test zeigen.

Es wird Zeit, Farbe zu bekennen: Mit der knallgelben Lackierung „Champion Yellow“, die es ohne Aufpreis gibt, fällt der Suzuki Swift Sport sofort und überall auf. Doch die Macher setzten den kleinen Sportler auch optisch vom herkömmlichen Swift ab. Um den dynamischen Auftritt zu unterstreichen, verpasste Suzuki dem Swift Sport unter anderem einen großen Kühlergrill mit Wabengitter und eine scharfe Frontspoilerlippe in Carbon-Optik. Weitere Akzente in Carbon-Optik setzen die Seitenschweller und der Heckdiffusor mit zwei integrierten Auspuffendrohren. Für den gelungenen Abschluss sorgt ein schnittiger Dachkantenspoiler, während polierte 17-Zoll-Alufelgen in einem coolen Design den Kontakt zum Asphalt halten.

Antrieb: Starte den Boosterjet und erlebe, was in ihm steckt

140 PS leistet der 1,4 Liter große Boosterjet-Turbobenziner des Suzuki Swift Sport. Das klingt erst einmal nicht nach viel Power. Doch die Macher schafften es, das Leergewicht des Swift Sport im Vergleich zum Vorgänger um 80 Kilogramm auf nur noch 970 Kilogramm zu reduzieren. Ein Neufahrzeug, das unter einer Tonne wiegt, gibt es heutzutage nur noch selten. Nach EU sind es mit einem 75 Kilogramm schweren Fahrer und vollem Tank 1.045 Kilogramm. Zudem will sich der Swift Sport nicht mit dem Ford Fiesta ST (200 PS), dem VW Polo GTI (200 PS) oder dem Toyota Yaris GRMN (212 PS) anlegen. Der flotte Japaner zielt leistungstechnisch direkt auf die jeweils 150 PS starken Seat Ibiza FR und Opel Corsa GSi ab. 

Kombiniert mit einem knackigen, gut abgestuften 6-Gang-Handschaltgetriebe und einem in dieser Fahrzeugklasse ordentlichen Maximaldrehmoment von 230 Nm zwischen 2.500 und 3.500 Touren, erledigt der Suzuki Swift Sport den Spurt von 0 auf 100 km/h in 8,1 Sekunden. Bereits beim kleinsten Druck auf das Gaspedal scheint es der Kleine kaum erwarten zu können, loszuspurten.

Besonders im Drehzahlbereich oberhalb von 3.000 Touren macht sich die Power bemerkbar, wo der Turbo richtig zum Leben erwacht und geradezu nach Hochdrehen schreit. Der Vortrieb des Suzuki Swift Sport endet bei einer Höchstgeschwindigkeit von 210 km/h. Doch was ihm fehlt: Ein Hot Hatch darf laut sein und mit Sound mitreißen - der neue Swift Sport zeigt sich diesbezüglich eher zurückhaltend.

Handling Suzuki Swift Sport: Die Garanten für ein direktes Fahrerlebnis

Sein wahres Talent zeigt der Suzuki Swift Sport allerdings in Kurvenrevieren, in denen die japanische Rennsemmel ihre Agilität unter Beweis stellt. Der Swift Sport besitzt eine präzise, direkte Lenkung und dreht schnell in Kurven ein. In scharfen Kehren überzeugt der freche Flitzer mit reichlich Grip und nur geringem Untersteuern. Mehr noch: Statt eines knüppelhart ausgelegten Sportfahrwerks spendierten die Macher ihrem Zwerg die passende Note Restkomfort, die für eine hohe Portion Alltagstauglichkeit sorgt. Und dennoch: Der Suzuki Swift Sport liegt stabil auf der Straße und weiß mit Kurvenspaß zu begeistern.

Innenraum Suzuki Swift Sport: Die Details machen den Unterschied

Ungewöhnlich für einen Kleinwagen, leuchten beim Starten des Suzuki Swift Sport per Knopfdruck die Grafiken der Instrumente wie beim Nissan GT-R und anderen High-Performance-Fahrzeugen auf und steigern damit die Vorfreude auf ein sportliches Fahrerlebnis. Die Instrumente informieren unter anderem über den Ladedruck, die Öltemperatur, die Querbeschleunigung und die G-Kräfte.

Vom herkömmlichen Swift unterscheidet sich die Sport-Version im Innenraum durch ein unten abgeflachtes Lederlenkrad, einen Schalthebel mit Chrom-Finish und eine Edelstahl-Pedalerie. Dazu kommen gut konturierte, serienmäßig mit einer Sitzheizung ausgestattete Sportsitze, die einen überzeugenden Seitenhalt in scharf durchfahrenen Kurven bieten, während rote Kontrastnähte und rotes Zierdekor im Interieur weitere Akzente setzen. Doch so gut das klingt, dominiert leider harter Kunststoff den gesamten Innenraum, der zumindest sauber verarbeitet ist. Softtouch-Oberflächen gibt es bedauerlicherweise nirgends. Vorn sitzen 1,90 Meter große Personen bequem, hinten reicht der Platz für knapp 1,80 Meter große Mitreisende.

Das Infotainment-System des Suzuki Swift Sport lässt sich intuitiv bedienen. Smartphones lassen sich via Bluetooth und USB-Kabel verbinden, um kompatible Apps mit „Android Auto“ und „Apple CarPlay“ direkt über den 7 Zoll beziehungsweise 17,8 Zentimeter großen Touchscreen des Fahrzeugs bedienen zu können. Ebenfalls serienmäßig vorhanden: ein Navigationssystem und eine Rückfahrkamera, die den kleinen Sportler vor Remplern beim rückwärtigen Einparken schützt. Online-Dienst bietet Suzuki für den Swift Sport nicht an.

Kofferraum Suzuki Swift Sport: Der Blick auf die praktische Seite

Der Kofferraum des Suzuki Swift Sport bietet ein Ladevolumen von 265 Litern. Werden die Rücksitzlehnen umgeklappt, entsteht eine stattliche Stufe und das Gepäckraumvolumen erweitert sich auf 579 Liter. Einen doppelten Ladeboden gibt es nicht. Die Ladekante fällt für einen Kleinwagen hoch aus, ebenso die Ladestufe nach innen, so dass man Gepäck, Einkäufe und Getränkekisten umständlich anheben muss.

Das Angebot an Ablagen für die kleinen Mitbringsel ist übersichtlich: In die schmalen Türfächer passen nur kleine Flaschen und das Handschuhfach fällt ebenfalls klein aus. In der Mittelkonsole stehen ein Ablagefach und zwei Getränkehalter zur Verfügung. Im Fond gibt es einen Getränkehalter und kleine Fächer in den Türen.

Sicherheit: Umfangreich für einen Kleinwagen

Die Sicherheitsausstattung des Suzuki Swift Sport fällt für einen Kleinwagen umfangreich aus. Zu den Fahrerassistenzsystemen zählt unter anderem eine Abstandserkennung, die das Auto bei einer drohenden Kollision mit einem anderen Fahrzeug oder einem Fußgänger im Notfall automatisch abbremst. Dazu kommen ein Spurhalteassistent mit aktiver Lenkunterstützung, die das Fahrzeug im Notfall zurück in die Spur bringt, eine Müdigkeitserkennung, ein Fernlichtassistent und ein adaptiver Tempomat. Selbstredend, dass der Suzuki Swift Sport ein elektronisches Stabilitätsprogramm (ESP) besitzt und mit etlichen weiteren Sicherheits-Features glänzt.

Preis Suzuki Swift Sport: Ausstattung ohne Ende - so geht fair

Der neue Suzuki Swift Sport kostet 21.400 Euro. Auf den ersten Blick ein hoher Preis für einen Kleinwagen, zumal der 150 PS kräftige Seat Ibiza FR beim Startpreis mit 21.365 Euro auf Augenhöhe liegt. Doch beim Suzuki Swift Sport handelt sich um einen Komplettpreis mit einer sehr umfangreichen Ausstattung. Alles ist serienmäßig vorhanden. Das einzige Extra, das ein wenig mehr kostet, ist eine Metallic-Lackierung für 500 Euro. Genau das zeichnet den Suzuki Swift Sport aus.

Fazit:

Heiße Rennsemmel: Der neue Suzuki Swift Sport weiß mit seiner Dynamik zu überzeugen und ist dazu bestens für den Alltag geeignet. Mehr noch: Der kleine Flitzer ist serienmäßig komplett ausgestattet  - und das zu einem erschwinglichen Preis, was ihn noch attraktiver macht.

Technische Daten Suzuki Swift Sport:

Länge x Breite x Höhe: 3,890 x 1,735 x 1,480 Meter
Radstand: 2,450 Meter
Antriebsart: Frontantrieb
Hubraum Vierzylinder-Turbobenziner: 1.373 cm³
Leistung: 103 kW/140 PS bei 5.500 U/min
Drehmoment: 230 Nm bei 2.500-3.500 U/min
Getriebeart: 6-Gang-Handschaltgetriebe
Vmax: 210 km/h
Beschleunigung 0-100 km/h: 8,1 Sekunden
Leergewicht (nach EU): 1.045 Kilogramm
Durchschnittsverbrauch: 5,6 l/100 km
CO2-Emission: 125 g/km
Gepäckraumvolumen: 265 - 579 Liter
Preis: 21.400 EUR

 

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