Pikes Peak 2013: Peugeot gewinnt mit Sébastien Loeb in Fabelzeit

, 01.07.2013


Das schaffte noch niemand zuvor: In einer Fabelzeit von nur 8:13,878 Minuten preschte der neunmalige Rallye-Weltmeister Sébastien Loeb am 30. Juni 2013 mit seinem 875 PS starken Peugeot 208 T16 Pikes Peak den gleichnamigen Berg beim „Race to the Clouds“ im US-amerikanischen Colorado hoch. Mit dieser Zeit gewann der Franzose das berühmte Bergrennen auf der legendären, 19,99 Kilometer langen Strecke. Rhys Millen konnte 2012 in seinem Hyundai Genesis Coupé den Streckenrekord noch auf 9:46,164 Minuten senken. Doch Sébastien Loeb unterbot diese bereits schnelle Zeit um über 1:30 Minuten. Ein Rekord für die Ewigkeit?


Sébastien Loeb erreichte bei seiner Rekordfahrt mit dem speziell entwickelten Allradler auf der 156 Kurven umfassenden Strecke eine Durchschnittsgeschwindigkeit von 145 km/h. Der Peugeot-Pilot war sogar zwei Sekunden schneller als die beste, anhand von Loebs Trainingszeiten durch ein Computerprogramm errechnete theoretische Topzeit.

„Ich hatte nicht erwartet, schneller als 8:15 Minuten zu fahren“, so Loeb. „Daher sind 8:13 Minuten fantastisch. Beim Start war ich nicht sicher, ob ich absolut am Limit fahren oder etwas Spielraum lassen und ohne zu große Risiken zum Sieg fahren soll. Am Ende gab ich dann doch alles, hatte aber alles unter Kontrolle.“

Die einzige Sorge bereitete Loeb vor dem Start das Wetter. „Es gab ein paar Verzögerungen“, so der Franzose. „Man konnte vom Startplatz aus sehen, dass am Gipfel des Pikes Peak Wolken aufzogen. Da dachte ich: Wenn wir nicht bald starten, wird es wirklich schwierig.“

Mit seinem Erfolg holte Loeb den dritten Sieg für Peugeot nach 1988 (Ari Vatanen) und 1989 (Robby Unser) beim Bergrennen in Pikes Peak, das als zweitältestes Autorennen der USA nach den 500 Meilen von Indianapolis gilt. Vatanen stellte vor genau 25 Jahren mit 10:47,220 Minuten ebenfalls einen neuen Rekord auf.

Peugeot 208 T16 Pikes Peak: Das Auto für den Fabelrekord

Das Reglement des „Pikes Peak Hill Climb“ bietet den Technikern und Ingenieuren ungeahnte Möglichkeiten. Während bei allen anderen Motorsport-Veranstaltungen das technische Reglement allzu freier Entwicklung einen Riegel vorschiebt, lassen sich beim Bergrennen in der „Unlimited Class“ nahezu alle technischen Möglichkeiten ausschöpfen. Die eigene Fantasie ist das alleinige begrenzende Element beim Bau eines Autos für Pikes Peak.


Da das Rennen auf einer Höhe von 2.865 Metern startet und erst auf einer Höhe von 4.301 Metern endet, verlieren vor allem Saugmotoren aufgrund der dünnen Luft mit geringerem Sauerstoffgehalt deutlich an Motorleistung. Die Lösung von Peugeot für dieses Problem stellt ein in der Fahrzeugmitte verbauter 3.2-Liter-V6-Motor mit zwei Turboladern dar, der mit 875 PS leistungsstärker ist als ein Formel-1-Triebwerk. Damit stellt der neue Gipfelstürmer der Löwenmarke das stärkste Auto dar, das Sébastien Loeb bisher fuhr.

Weitere wichtige Punkte beim Bau des Peugeot 208 T16 Pikes Peak waren das Gewicht und die Aerodynamik. Das Fahrzeuggewicht hielten die Macher so gering wie möglich. 875 PS stehen 875 Kilogramm gegenüber, woraus ein Leistungsgewicht von atemberaubenden 1,0 kg/PS resultiert.

Im Bereich der Aerodynamik fallen vor allem der große Frontsplitter und der riesige, vom in Le Mans siegreichen Langstrecken-Prototyp 908 HDi FAP stammende Heckflügel auf. Eine effiziente Aerodynamik kann Vorteile bieten; denn die Geschwindigkeiten reichen in Pikes Peak von 50 bis 240 km/h. Ab 100 km/h spielt die Aerodynamik eine wichtige Rolle. Nicht sichtbar ist dagegen der Unterboden, der rund die Hälfte des Abtriebes des Peugeot 208 T16 Pikes Peak erzeugt.

Neben dem zwei Meter breiten Heckflügel übernahm Peugeot weitere Bauteile vom Prototypen 908. So stammen die Kraftübertragung, die Bremsen und der Lufteinlass für den Motor vom erfolgreichen LMP1-Sportwagen. Spezielle Reifen von Michelin sorgen für den nötigen Grip, wenn Sébastien Loeb vom Startpunkt in 2.862 Metern Höhe auf einer Streckenlänge von 19,99 Kilometern genau 156 Kurven und 1.439 Höhenmeter bis zum Ziel in 4.301 Metern zurücklegt.

Loeb war vom Peugeot 208 T16 Pikes Peak begeistert. „Das Auto ist wirklich beeindruckend. Es hat so viel Abtrieb wie ein Prototyp für Le Mans und beschleunigt schneller als ein Formel-1-Rennwagen. Es fühlt sich ein wenig an wie der sprichwörtliche Ritt auf der Kanonenkugel. Die Traktion ist dank Allradantrieb unglaublich. Mit den steilen Abhängen an den Seiten der Strecke darf man jedoch keine Fehler machen.“

Jetzt kommentieren
Jetzt bewerten

Zum Bewerten musst Du registriert und eingeloggt sein.

Weitere Peugeot-News
Peugeot 308 (2013)

Peugeot 308 (2013): Großangriff auf die Golf-Klasse

Peugeot führt seine Strategie der Höherpositionierung konsequent fort und schickt den neuen, bis ins Detail komplett überarbeiteten Peugeot 308 im Herbst 2013 gegen VW Golf & Co. ins Rennen. Seine …

Peugeot 208 T16 Pikes Peak

Peugeot 208 T16 Pikes Peak: Mit 875 PS auf den Gipfel

875 PS für den kleinen Peugeot 208 klingen mehr als brutal. Kein Wunschdenken, sondern Realität: Peugeot macht ernst und möchte am 30. Juni 2013 das legendäre „Pikes Peak“-Bergrennen in Colorado, USA, auch …

Peugeot 208 XY

Peugeot 208 XY: Der kleine Edel-Flitzer

Glamour und Chic - höherklassige Kleinwagen mit einem Blick auf Exklusivität liegen im Trend. Peugeot setzte mit dem 208 bereits neue Akzente im Kleinwagensegment. Jetzt folgt mit dem neuen Peugeot 208 XY …

Peugeot 208 T16 Pikes Peak

Peugeot will Pikes Peak mit Rallye-Weltmeister gewinnen

Legendär ist das „Pikes Peak“-Bergrennen in Colorado, USA, auch „Race to the Clouds“ genannt, bei dem die Piloten ihre hochgetunten Fahrzeuge tollkühn den Berg hochprügeln. Peugeot gelang das Meisterstück, …

Peugeot 2008

Peugeot 2008: Neuer Mini-SUV soll die Welt erobern

Schon bald werden sich viele neue Mini-SUVs auf Kleinwagenbasis ihren Weg durch den Großstadtdschungel bahnen. Ganz vorne mitmischen möchte Peugeot mit dem neuen 2008, einem Urban-Crossover, der ab Frühjahr …

AUCH INTERESSANT
Traumstraßen im Münsterland: Flamingos und die coolsten Orte

AUTO-SPECIAL

Traumstraßen im Münsterland: Flamingos und die coolsten Orte

Die wunderschönen Straßen ein echter Geheimtipp und eingebettet mitten in eine faszinierende Parklandschaft befindet sich Ahaus, die wohl digitalste Stadt Deutschlands . Dort im Münsterland …


TOP ARTIKEL
VW Golf R 2024: Power-Spritze zum 50sten
VW Golf R 2024: Power-Spritze zum 50sten
BYD Seal U Test: Kampfpreis - das macht den Unterschied
BYD Seal U Test: Kampfpreis - das macht den …
GWM WEY 03 Test: Plug-in-Hybrid mit Mega-Reichweite
GWM WEY 03 Test: Plug-in-Hybrid mit …
News-Abo
Jeden Morgen kostenlos per E-Mail:
Aktuelle Artikel
VW ID.7 GTX Tourer: Alle Infos - der erste Check
VW ID.7 GTX Tourer: Alle Infos - der erste Check
VW Golf R 2024: Power-Spritze zum 50sten
VW Golf R 2024: Power-Spritze zum 50sten
World Car of the Year 2024: Die Top 3 ist enthüllt
World Car of the Year 2024: Die Top 3 ist enthüllt
BYD Seal U Test: Kampfpreis - das macht den Unterschied
BYD Seal U Test: Kampfpreis - das macht den …
Urlaub und Auto: 5 hilfreiche Tipps
Urlaub und Auto: 5 hilfreiche Tipps


Speed Heads - Sportwagen- und Auto-Magazin

Das Auto und Sportwagen Magazin mit täglich aktualisierten Auto News, Motorsport News, Auto Tests, Sportwagen Berichten und der streng geheimen Auto Zukunft. Speed Heads ist die Community für echte Auto-Fans und informiert im Sportwagen Magazin über Neuigkeiten aus der Welt der schnellen Autos.

  • emotiondrive Logo
  • World Car Awards Logo
  • Motorsport Total Logo