Audi sicher: "Mercedes-Sieg keine Eintagsfliege"

, 28.05.2014

Trotz Tabellenführung ist man im Audi-Lager vor dem dritten DTM-Saisonlauf auf der Hut - Hungaroring hat laut Mike Rockenfeller "alles, was man als Fahrer braucht"

Am kommenden Wochenende gastiert die DTM erstmals seit 1988 auf dem Hungaroring. Bei den viertägigen Testfahrten Ende März und Anfang April verschafften sich die Piloten einen ersten Eindruck von der 4,381 Kilometer langen Strecke, die seit dem bisher letzten DTM-Gastspiel vor 16 Jahren mehrfach umgebaut wurde.

Als Tabellenführer kommt Mike Rockenfeller (Phoenix-Audi) nach Ungarn. Der amtierende DTM-Champion freut sich auf die neue Herausforderung: "Die Strecke ist sehr anspruchsvoll. Sowohl für das Auto, das heißt für das Setup als auch für den Fahrer. Es gibt sehr viele Kurvenkombinationen und sehr wenig Erholungsmöglichkeiten."

Zudem ist der Belag an einigen Stellen recht wellig. "Das macht es umso mehr zu einer Herausforderung", betont Rockenfeller und kommt bei der Betrachtung des Hungarorings zum Schluss: "Die Strecke hat alles, was man als Fahrer braucht, um eine Herausforderung und Spaß zu haben."

Rockenfeller: "Einstellung hat sich nicht geändert"

Trotz der Tatsache, dass der ungarische Grand-Prix-Kurs anhand der Formel-1-Erfahrungen nicht gerade für Überholorgien bekannt ist, glaubt der Phoenix-Pilot, dass Fahrern und Fans ein abwechslungsreiches DTM-Rennen mit zahlreichen Positionswechseln bevorsteht. "Ich glaube, wenn man auf unterschiedlichen Reifen ist, dann wird es auf jeden Fall möglich sein. Aber auch sonst: Die Gerade ist lang und das Anbremsen für die erste Kurve ist sehr hart. Dort werden die DRS-Überholmanöver stattfinden", prophezeit Rockenfeller und will sich "einfach überraschen lasen".

Wenngleich der DTM-Titelverteidiger als Tabellenführer zum dritten Saisonlauf kommt, so wartet er noch auf seinen ersten Sieg in diesem Jahr. Nach den Plätzen vier in Hockenheim und zwei in Oschersleben will Rockenfeller baldmöglichst auf die oberste Stufe des Podests klettern, dabei aber das eigentliche Ziel nicht aus den Augen verlieren.

"Ich würde gerne ein Rennen gewinnen, aber wichtig ist es immer, zu punkten. Das war schon immer so und hat sich auch nicht geändert. Auch meine Einstellung hat sich vom vergangenen zu diesem Jahr nicht geändert", betont der Fahrer des gelb/grünen Phoenix-Audi mit der Startnummer 1 und stellt klar: "Am Ende ist das große Ziel natürlich die Meisterschaft."

Konkurrenz wird nicht unterschätzt

Die ersten beiden Sieger der noch jungen DTM-Saison 2014 waren Marco Wittmann (RMG-BMW) und Christian Vietoris (HWA-Mercedes). Im Audi-Lager rechnet man trotz der aktuellen Tabellenführung in allen drei Wertungen (Fahrer, Hersteller und Teams) auch beim dritten Saisonlauf mit starker Konkurrenz. "Wenn man in der DTM irgendjemanden seiner Gegner unterschätzt, dann ist man stark risikobehaftet unterwegs. Deswegen machen wir das nicht", betont Audis DTM-Rennleiter Dieter Gass und fügt an: "Ich würde nicht sagen, dass der Mercedes-Sieg in Oschersleben eine Eintagsfliege war. Davon kann man auf gar keinen Fall ausgehen."

Zwar hätten die Sterne "in Hockenheim sicherlich einen Rückstand gehabt, aber wir wissen auch, dass sie daran arbeiten und alles tun werden, sodass die drei Hersteller in Ungarn und auch im Rest der Saison auf Augenhöhe arbeiten werden", bemerkt Gass, der den Ungarn-Testfahrten von vor knapp zwei Monaten nicht allzu viel Beachtung schenken will: "Man weiß da nie, wer wie weit täuscht und tarnt."

Rockenfeller stimmt zu: "Ich glaube, dass alles möglich ist und jeder von drei Herstellern gewinnen kann - auch von den Fahrern. Das ist das Schöne an der DTM. Da ist jedes Rennen eine neue Herausforderung. Da kann man nie anreisen und sagen, man hat das im Griff und wird wohl irgendwo vorne stehen."

"Ich hoffe natürlich, dass sehr viele Leute da sein werden, um sich das Rennen anzuschauen", blickt der Tabellenführer auf das Ungarn-Comeback der DTM voraus und erinnert sich an ein Erlebnis zu Beginn der Testwoche, das ihm nachhaltig im Gedächtnis geblieben ist: "Ich fand es ganz beeindruckend, dass schon bei unserer Ankunft zum Test Leute mit Autogrammwünschen am Flughafen standen." Da habe man gemerkt, wie die DTM schon anlässlich der Testfahrten von den ungarischen Fans angenommen wurde.

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