Ekström und der Traum vom Formel-1-Test

, 02.11.2014

Im Interview gewährt Mattias Ekström einen Blick auf den Menschen hinter dem Rennfahrer und verrät, warum der Sport für ihn nicht alles im Leben ist

Mattias Ekström gehört zu den besten Fahrern der DTM, doch der Schwede ist nicht nur im Tourenwagen schnell unterwegs. In diesem Jahr gewann der 36-Jährige auch ein Rennen der Rallyecross-Weltmeisterschaft, wo er ein eigenes Team einsetzt. Darüber hinaus trat der Schwede auch schon in der Rallye-Weltmeisterschaft an, fuhr in der NASCAR-Serie sowie beim Bathurst 1000 der australischen V8-Supercar-Serie und gewann zwei Mal das Race of Champions.

Auch in seiner Freizeit legt der Audi-Pilot die Füße nicht hoch sondern spielt Golf oder Tennis, fährt mit dem Mountain-Bike und ist nebenbei noch Familienfahrer. Was treibt den vielseitigsten Mann im internationalen Motorsport an? Antworten liefert das folgende Interview.

Frage: "Mattias, wie hat sich dein Leben verändert, seit du es in deinem Sport an die Spitze geschafft hast?"

Mattias Ekström: "Als Kind war es mein Traum, viele tolle Rennautos zu fahren. Das mache ich jetzt und arbeite dabei mit vielen großartigen Leuten zusammen. Profi-Rennfahrer zu sein hat aber auch einen Nachteil: Mein Hobby ist jetzt mein Job, und ich habe kaum noch Zeit für andere Hobbys."

Frage: "Wie lange brauchst du, um dich von einem Rennwochenende zu erholen?

Ekström: "Die Rückreise dauert einige Zeit, normalerweise brauche ich bis Montagmittag um abzuschalten. Ich brauche also nicht allzu viel Zeit, um mich zu erholen. Ich habe in meinem Wohnzimmer ein wirklich großes Sofa. Das ist mein Lieblingsraum im Haus, dort lege ich mich hin und entspanne."

Frage: "Wenn du mal einen Tag wirklich frei hast, also ohne PR-Termine, Training, Telefon, E-Mails und familiäre Verpflichtungen, was machst du dann?"

Ekström: "Ich bin gerne in den Bergen unterwegs, ob nun zu Fuß oder mit dem Mountain-Bike. Nicht zum Training, sondern nur zum Spaß. Oft bin ich aber auch mit meinem Rallyecross-Team beschäftigt."

Frage: "Hast du ein verstecktes Talent, über das du noch nie gesprochen hast?"

Ekström: "Ich liebe gutes Essen. Ich kaufe gerne gute Lebensmittel ein und koche dann etwas Leckeres."

Frage: "Wenn du einem Menschen danken müsstet, von dem du sagen würdest, ohne ihn wärest du nicht dahin gekommen, wo du jetzt bist, wer wäre das und warum?"

Ekström: "Meine Mutter. Sie hat mich immer unterstützt und die Grundlage für meine Ausbildung gelegt. Ich werde ihr immer dankbar sein."

Frage: "Was war der beste Ratschlag, den du in deinem Leben bekommen hast?"

Ekström: "(Lange Pause; Anm. d. Red.) Es ist schwierig, da einen herauszugreifen, aber mein Vater hat mir einmal gesagt: 'Nutze deine Chancen, wenn sie sich dir bieten. Tust du es nicht, wirst du es eines Tages bereuen.'"

Frage: "Wenn du irgendein anderes Auto fahren könntest, welches wäre das und warum?"

Ekström: "Ich mag die DTM-Autos sehr. Zudem verfolge ich die V8-Supercars, NASCR und Rallyecross. Aber ein Formel-1-Auto würde ich schon gerne einmal testen."

Frage: "Hast du einen Traum, den du dir noch nicht erfüllt hast?"

Ekström: "Es ist leider zu gefährlich, aber ich würde gerne ein Abfahrtsrennen mit dem Mountain-Bike fahren. Ich liebe diese Kurse im Wald wie in Davos in der Schweiz."

Frage: "Was war der Tiefpunkt in deiner Karriere und was hast du draus gelernt?"

Ekström: "2002 war ich wirklich krank und habe damals die Erfahrung gemacht, dass Sport nicht alles im Leben ist. Nach einem wirklich schlechten Tag auf der Rennstrecke glaubst du manchmal, dass es nicht mehr schlimmer werden kann, aber das stimmt nicht. Deine Gesundheit ist das Wichtigste. Wenn du krank wirst, betrachtest du alles aus einer anderen Perspektive."

Frage: "Wer ist dein größter Rivale?"

Ekström: "In meiner Karriere ist es wohl Gary Paffett. Wir sind seit mehr als einem Jahrzehnt Rivalen und kennen uns beide in dieser Serie gut aus. Er gibt nie auf, ist smart und hat eine Menge Talent."

Frage: "Und wer ist dein bester Freund im Sport?"

Ekström: "Das ist Edward Sandström (GT- und Rallyecross-Pilot in Esktröms Team; Anm. d. Red.). Wir kennen uns, seit wir 15 sind. Ein toller Typ!"

Frage: "Was ist die beste Rennstrecke, auf der du je gefahren bist?"

Ekström: "Mount Panorama in Bathurst. Dort den Berg hinunter zu fahren war wild, die beste Fahrt meines Lebens."

Frage: "Was ist die wichtiger - Geld oder Ruhm?

Ekström: "Ich würde immer den Ruhm an die erste Stelle setzen. Glücklicherweise verdiene ich mit meinem Hobby meinen Lebensunterhalt. Ich freue mich über gute Ergebnisse, und die bringen auch materielle Vorteile mit sich. Daher entscheide ich mich für den Ruhm."

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