Scheiders Saisonbilanz: Konstanz hat gefehlt

, 19.11.2014

Für den zweifachen DTM-Meister Timo Scheider gestaltete sich auch das Jahr 2014 als ständiges Auf und Ab - In der zweiten Saisonhälfte ging es etwas aufwärts

Die DTM-Saison 2014 stand klar im Zeichen von BMW-Pilot Marco Wittmann. Nicht nur seine Markenkollegen, sondern auch die Konkurrenz von Audi und Mercedes hatte Mühe, dem Youngster Paroli zu bieten. Vor allem Audi musste lange auf den ersten Saisonsieg warten. Schließlich gewann Routinier Mattias Ekström die beiden letzten Rennen in Zandvoort und Hockenheim. Für Timo Scheider wurde es wie schon 2012 und 2013 eine schwierige Saison.

Dass der Meister von 2008 und 2009 sein Können nicht verlernt hat, ist klar. Allerdings zeigen seine schwankenden Ergebnisse auch die hohe Leistungsdichte in der aktuellen DTM. Scheiders Höhepunkt war der dritte Platz auf dem Lausitzring. Es sollte sein einziger Podestplatz in diesem Jahr bleiben. Bei drei Rennen schied der Phoenix-Pilot aus. Bei den übrigen sechs Rennen fuhr Scheider konstant in die Punkteränge.

Vor allem ab dem Sommer ging es aufwärts, wie auch seine Qualifying-Ergebnisse zeigen. Startplatz fünf auf dem Nürburgring, Rang vier auf dem Lausitzring und Startposition acht beim Saisonfinale. "In der zweiten Saisonhälfte haben wir konstanter gepunktet und waren konstanter in den Top 10 dabei", betont Scheider deshalb auch im Gespräch mit 'Motorsport-Total.com'. "Das ist auf jeden Fall ein positives Gefühl, denn die Richtung war richtig."

"Die Zusammenarbeit mit dem Team wurde auch immer besser und besser." Auch in Zandvoort fuhr Scheider von Startplatz 15 noch in die Punkteränge nach vorne. Mit 44 Zählern beendete der 36-Jährige die Saison dem neunten Platz der Meisterschaft. "Auf der einen Seite ist es schade, dass die Saison vorbei ist, aber auf der anderen Seite können wir Energie tanken und die guten und schlechten Dinge analysieren. Hoffentlich lernen wir aus den Fehlern und machen es im nächsten Jahr besser."

Für die kommende Saison werden die Karten nur bedingt neu gemischt, denn große Weiterentwicklungen an den Autos sind per Reglement untersagt. Mercedes brachte in Zandvoort eine neue Entwicklungsstufe und es wird gemunkelt, dass die Silberpfeile das komplette Potenzial noch nicht gezeigt haben. Audi und BMW dürfen ihre Boliden nur in Details weiterentwickeln. Und bei der hohen Leistungsdichte werden auch 2015 Kleinigkeiten über Erfolg und Misserfolg unterscheiden.

Details müssen passen

"Im Moment ist es Kaffeesatzleserei", meint Scheider mit Blick auf die kommende Saison. "Wir können davon ausgehen, dass der Mercedes stark sein wird. Davon bin ich zu 100 Prozent überzeugt. Ich denke, wir können hier und da noch Kleinigkeiten verbessern, obwohl wir keine großen Sachen weiterentwickeln dürfen. Wir können uns aber noch verbessern."

"Wenn man in diesem Jahr Marco Wittmann weglassen würde, dann würde man nicht über ein schlechtes Jahr bei uns diskutieren. Marco hat es einfach deutlich besser gemacht als seine Kollegen. Damit müssen wir uns natürlich auch beschäftigen, denn er fährt im nächsten Jahr natürlich auch mit uns im Kreis."

Deshalb liegt für Scheider der Schlüssel zum Erfolg in Details. Wittmann hat es bei seinem Erfolgszug vorgemacht, denn der neue Meister kam mit Ausnahme von Oschersleben immer in den Top 6 ins Ziel. "Ich würde mir wünschen, dass wir mehr Konstanz finden", nimmt sich Scheider deshalb vor. "Dass wir ein Abstimmungsfenster finden, von dem wir wissen, dass es auch am nächsten Wochenende funktioniert."

"Das ständige Auf und Ab nervt momentan. Auf der einen Seite ist es gut, weil man nicht weiß, was auf einen am nächsten Wochenende zukommt. Es ist aber auch schwer, Prognosen abzugeben und sich auf etwas einzustellen." Scheider wartet schon seit Adria 2010 auf seinen nächsten DTM-Sieg. In seiner gesamten DTM-Karriere hat der Routinier sechs Rennen und zwei Meistertitel gewonnen.

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