Ebenso wie Sportchef Norbert Haug hadert auch Bruno Spengler weiterhin mit dem Gewicht der aktuellen Mercedes-Boliden - einem guten zweiten Platz zum Trotz.
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Während seine Teamkollegen Gary Paffett und Ralf Schumacher bereits in der ersten Qualifying-Session als Verlierer aus der Zitterpartie um einen möglichst guten Startplatz hervorgingen, konnte sich Bruno Spengler seiner Sache selbst als Mitglied der Top 4 noch nicht sicher sein. Zwar übertraf der zweitplatzierte Kanadier seine Teamkollegen mit Leichtigkeit. Doch eine Untersuchung der Rennleitung wegen eines möglichen Rotlichtverstoßes am Ende der Boxengasse trübte zunächst die Freude über die geglückte Schadensbegrenzung.
"Es stand ein Marshall am Ende der Boxengasse. Ich habe mich auf ihn konzentriert und er machte deutlich, dass ich losfahren kann. Dann jedoch sah ich die roten Ampeln und habe gewartet", berichtete der HWA-Pilot von dem irritierenden Moment. "Über Funk habe ich dann die Nachricht bekommen, dass ich losfahren kann. Für mich war das letztlich kein großes Thema." Wichtiger war Spengler die durchaus akzeptable Performance seines Dienstwagens. "Ich bin glücklich mit Position zwei, denn das war nicht einfach."
Hoffen auf Kurve 1
Bruno Spengler bemüht die viel zitierten Zusatzgewichte, um die in der Summe deutliche Niederlage der Stuttgarter gegen Audi zu erklären. "Ich habe sehr hart pushen müssen, aber die Balance im Qualifying war gut. Es ist schwer, mit zehn Kilogramm Gewichtsnachteil um die Pole Position zu kämpfen - daran gemessen ist unser Rückstand nicht groß", stellte der Nürburgring-Sieger von 2006 fest. "Wir haben in Oschersleben gesehen, wie viel 20 Kilogramm Gewichtsnschteil ausmachen können. Jetzt ist es noch die Hälfte, und auch der Rückstand auf Audi hat sich halbiert. Diese Rechnung muss man akzeptieren, denn das sind die Regeln, mit denen wir zurechtkommen müssen."
Abgesehen von den Bleiplatten am Unterboten sieht Spengler bei morgigen Rennen vor allem den Start als Herausforderung an. "Meine Seite ist nicht die beste zum Starten, aber ich bin innen und habe so die bessere Linie für Kurve eins", wägt Spengler Vor- und Nachteile seiner Startposition ab. "Die erste Kurve will ich schließlich als Erster durchfahren."