Wittmann vs. Mortara: Wer schnappt sich den DTM-Titel 2016?

, 14.10.2016

Marco Wittmann geht als Tabellenführer ins DTM-Finale in Hockenheim - Trotzdem sehen viele Piloten und Experten eher Edoardo Mortara in der Favoritenrolle

An diesem Wochenende kommt es in Hockenheim zum großen Showdown: Kann Marco Wittmann den DTM-Titel 2016 nach Hause bringen, oder fängt Edoardo Mortara den BMW-Piloten auf den letzten Metern noch ab? 14 Punkte liegt Wittmann aktuell vor seinem Audi-Kontrahenten, was zu der spannenden Situation führt, dass beide Piloten die Entscheidung vor den beiden letzten Saisonrennen in Hockenheim noch selbst in der Hand haben.

Zwar hat Wittmann aktuell die besseren Karten, doch wenn Mortara die zwei Rennen am Samstag und Sonntag gewinnt, dann ist der Italiener DTM-Champion 2016. Auch zwei zweite Plätze würden Wittmann dann nicht reichen, weil in diesem Szenario zwar beide Piloten am Saisonende punktgleich wären, Mortara aber mehr Siege auf dem Konto hätte. Dementsprechend schwierig ist es, einen klaren Favoriten auszumachen.

"Ich hoffe natürlich, dass es Edo wird, ganz klar", erklärt Audi-Markenkollege Rene Rast und erinnert: "In Budapest hat man gesehen, wie stark der Audi war. Es wird natürlich nicht einfach, alles kann passieren. Ich denke aber, dass Edo das Ruder unter guten Bedingungen noch herumreißen kann." Zuletzt in Budapest präsentierte sich Audi in besserer Verfassung als BMW.

"Marco ist immer am konstantesten gefahren", entgegnet BMW-Pilot Martin Tomczyk. "Er konnte sich aus den meisten Sachen raushalten, wenn es irgendwo turbulent auf der Strecke wurde. Außerdem hat er natürlich auch das Quäntchen Glück! Wenn man Budapest gesehen hat, wo er sich direkt nach dem Start fast gedreht hat... So viel Glück muss man in so einer Saison auch haben."

Momentum auf Mortaras Seite

"Ich glaube, Marco ist mit dem Paket in diesem Jahr einfach am besten zurechtgekommen. Er hat das Beste draus gemacht. Wer so konstant immer vorne mitfährt, der ist derjenige, der es am meisten verdient hat", findet Wittmanns BMW-Markenkollege Tomczyk, und auch Augusto Farfus erklärt: "Auch wenn das Auto nicht besonders schnell ist, kann er trotzdem noch eine Menge herausholen."

Doch wie schätzt ein "Unbeteiligter" den Titelkampf ein? "Schwer zu sagen. Ich würde nach den letzten beiden Rennen sagen, dass Edo es schafft", grübelt Mercedes-Pilot Daniel Juncadella. "Aber Marco war diese Saison konstanter. Er hat einen mega Job in dieser Saison gemacht. In Budapest hatte er auch etwas Glück, und vielleicht ist das das 'Meisterglück' wie bei Pascal im vergangenen Jahr in Oschersleben."

"Von der Leistung der letzten Rennen her ist aber Edo mein Favorit", legt sich Juncadella fest und erklärt: "Am vergangenen Wochenende war er der Schnellste. Wenn er zweimal gewinnt, dann ist er Meister. Wenn er diese Leistung nach Hockenheim mitbringt, die er und Audi in Budapest gezeigt haben, dann ist er der Favorit." Das sieht übrigens auch Noch-Champion Pascal Wehrlein so.

Konstanz trifft auf Spektakel

Der Formel-1-Pilot würde Mortara gerne als seinen "Nachfolger" sehen. "Marco hat über die Saison sicher einen sehr konstanten Job gemacht. Aber ich gönne es Edo ehrlich gesagt mehr. Seine Art zu fahren ist einfach spektakulärer, und er war ja auch noch nie Meister. Wir sind während meiner Zeit in der DTM immer gut miteinander ausgekommen, daher würde ich mich für ihn freuen", berichtet Wehrlein gegenüber 'DTM.com'.

Während Mortara aus dem Mercedes-Lager überwiegend mehr Zuspruch bekommt als Wittmann, schwimmt DTM-Rekordchampion Bernd Schneider etwas gegen den Trend. "Er war in diesem Jahr konstant immer vorne mit dabei. Das ist das Geheimnis der heutigen DTM, dass man nicht unbedingt spektakuläre Rennen fahren muss. Die Fahrer müssen konstant Punkte sammeln, und wenn es geht, dann sollten sie auch mal gewinnen", erklärt er.

"Er ist zwar nicht der schillerndste Rennfahrer. Aber wenn er jetzt seinen zweiten Titel gewinnt, dann rückt er weiter ins Rampenlicht und bekommt noch mehr Aufmerksamkeit", so Schneider gegenüber 'sportschau.de'. Übrigens: Theoretisch hat auch Jamie Green noch Chancen auf den Titel. Angesichts von 39 Punkten Rückstand auf Wittmann hat ihn allerdings kaum noch jemand auf der Rechnung.

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