188 Millionen für Vettel? "Wo ist der Stift zum Unterschreiben?"

, 04.09.2014

Sebastian Vettel lächelt nur müde über eine angebliche 188 Millionen Euro teure Offerte von McLaren und winkt ab: Genügend neue Herausforderungen im Team

McLaren sorgt in diesem Jahr für viel Trubel auf dem Transfermarkt - oder viel besser gesagt: Honda sorgt für den Trubel. Der japanische Hersteller wird in der kommenden Saison Exklusivpartner von McLaren und will mit dem britischen Traditionsteam wieder an die Spitze. Dafür will man sich einen echten Knaller auf dem Transfermarkt leisten, sodass sich das Fahrerkarussell trotz mehrfacher Dementis unaufhaltsam dreht.

Besonders um Fernando Alonso und Sebastian Vettel ranken sich derzeit die Gerüchte, dass sie schon bald den Ferrari- oder Red-Bull-Overall ablegen und für McLaren-Honda an den Start gehen könnten. Es war sogar zu hören, dass der Heppenheimer für einen Dreijahresvertrag 150 Millionen Pfund (rund 188 Millionen Euro) bekommen soll - das wären 62,7 Millionen Euro pro Jahr! "Ich habe gefragt, wo der Stift zum Unterschreiben war, aber niemand hat mir einen gegeben", nimmt Vettel die Gerüchte nicht allzu ernst.

Laut Informationen von 'Motorsport-Total.com' hat McLaren Vettel bereits im Juni ein Angebot gemacht, doch gemeldet hat sich der Heppenheimer auf die Offerte nicht. Und der Deutsche will die Spekulationen auch diesmal nicht allzu hoch bewerten: "Es war nicht das erste Mal, dass jemand in den letzten Jahren auf mich zugekommen ist", winkt er ab und bekräftigt, dass er derzeit keine neue Herausforderung braucht.

Genügend Herausforderungen bei Red Bull

"Ich denke, im Moment habe ich genügend Herausforderungen", spielt er auf seine nicht zufriedenstellende sportliche Situation an. "Wir sind nicht dort, wo wir sein wollen, es gibt noch viel zu tun." Vettel bekräftigt: "Meine Situation hat sich nicht verändert. Ich bin glücklich, wo ich bin. Ich spüre im Moment nicht das Bedürfnis, etwas anderes zu machen." Doch das große Aber folgt: "Aber du weißt nie, was in Zukunft passiert."

Und weil Honda auch weiterhin auf den großen Kracher spekuliert, hängen die aktuellen McLaren-Piloten weiter in der Luft. Jenson Button und Kevin Magnussen sind nicht mehr erste Wahl und müssen abwarten, wie die Situation auf dem Fahrermarkt ausgeht. Der Brite hatte zuletzt bereits die Möglichkeit eingeräumt, im kommenden Jahr nicht mehr in der Formel 1 vertreten zu sein, und muss wohl darauf hoffen, dass sich weder Alonso noch Vettel doch noch zu einem plötzlichen Wechsel entschließen.

Denn bei Sebastian Vettel ändert sich die Situation derzeit komplett. Der Renault-Antrieb gehört nicht zu den stärksten im Feld, und sein gewohntes Team, mit dem er in den vergangenen vier Jahren vier Titel holen konnte, ist aktuell am Zerbrechen: Designer Adrian Newey wird sich ab dem Winter nicht mehr primär um die Formel 1 kümmern, sein Renningenieur Guillaume Rocquelin, den jeder unter "Rocky" kennt, wird eine neue Stelle im Team bekleiden, und Leute wie der ehemalige Chef-Aerodynamiker Peter Prodromou wurden abgeworben.

Vettels Team zerbricht

Doch Vettel sieht das nach außen hin nicht so eng: "Ich denke, es ist normal, dass Leute ihre Positionen wechseln", misst er dem ganzen keine große Bedeutung bei. "Adrian war in den vergangenen Jahren eine starke Bereicherung - und wird es auch in Zukunft sein - aber es gibt auch andere schlaue und clevere Leute, die wir an Bord haben." Zu den Abwerbeversuchen mit viel Geld sagt er nur: "Wenn man viele Rennen und Meisterschaften gewinnt, dann bekommen Leute eben lächerliche Angebote - und jeder trifft seine eigenen Entscheidungen."

Größere Auswirkungen dürfte aber der Wechsel von Renningenieur Rocquelin haben, der wohl am engsten mit Vettel vertraut war, jetzt aber als Leitender Renningenieur beide Seiten der Garage überwachen wird. "Er ist nicht weg, von daher profitieren wir auch in Zukunft weiter von ihm", sagt Vettel. "Es ist nicht unbedingt etwas Schlechtes, wenn du das Team um dich herum veränderst, um neuen Input zu haben."

Seinem neuen Partner, Gianpiero Lambiase, der von Force India kommt, gibt er eine faire Chance: "Es ist immer schwer, denn letzten Endes hat man mit dem neuen Mann noch nie zusammengearbeitet, deswegen ist man sich nie 100 Prozent sicher. Ich hatte aber ein gutes Gefühl, und deswegen glaube ich, dass es ein guter Schritt sein sollte", so Vettel. Sollte er sich allerdings doch irgendwann unwohl fühlen, dann hält McLaren die Tür möglicherweise gerne weiterhin offen.

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