Caterham: Es gibt keinen schnellen Weg zu Punkten

, 08.01.2014

Seit 2010 rennen die "neuen Teams" ersten WM-Punkten in der Formel 1 hinterher: Caterham-Teamchef Cyril Abiteboul über den steinigen Weg

2010 etablieren und entwickeln, 2011 erste WM-Punkte und 2012 im soliden Mittelfeld mitmischen - so war der ursprüngliche Plan der drei neuen Teams, die vor vier Jahren neu in die Formel 1 kamen. Keine der jungen Mannschaften hat diesen Fahrplan einhalten können. Caterham (ehemals Lotus) und Marussia (früher Virgin) hatten jeweils mehr Wechsel des Teamnamens als WM-Zähler, das spanische Team HRT gibt es bereits nicht mehr.

Das bislang recht erfolglose Auftreten der sogenannten "neuen Teams" macht deutlich, wie steinig der Weg in der Formel 1 ist. "Schwierig zu sagen, ob wir hätten etwas besser machen können", zieht Caterham-Teamchef Cyril Abiteboul im Gespräch mit 'Autosport' eine Bilanz. Aus Sicht des Franzosen sei es schlichtweg nicht möglich, in der Königsklasse zu einem schnellen Erfolg zu kommen. "Die einzig mögliche Abkürzung auf dem Weg nach oben wäre vielleicht eine enge Bindung zu einem großen Team", sagt er.

"Solche Kooperationen schlagen sich wirklich schnell in einem Performance-Zuwachs nieder", urteilt Abiteboul, der unter anderem den Weg von Force India verfolgt hat. Die Inder haben durch eine enge Zusammenarbeit mit McLaren durchaus einen Schritt nach vorn gemacht. Toro Rosso konnte jahrelang von der intensiven technischen Kooperation mit der "großen Mutter" Red Bull profitieren. Eine solche Konstellation ist heutzutage aber nicht mehr möglich.

"Von null auf 350 Mitarbeiter zu kommen und alle Strukturen zu schaffen, so etwas kostet einfach seine Zeit", meint der französische Teamchef. "Wenn man neu beginnt, dann hat man gar nichts. Man muss alles gleichzeitig aufbauen. Während man wirtschaftlich verantwortlich handelt, muss man auch gleichzeitig noch im Wettbewerb gut aussehen. Und das im Vergleich zu Teams, die 35 Jahre lang dabei sind - wie zum Beispiel Williams."

"Also hätten wir es besser machen können? Möglicherweise hätten wir in den zurückliegenden zwei Jahren etwas näher dran sein können, aber die Aufgabe ist schlichtweg gewaltig", meint Abiteboul. Der Aufbau eines neuen Teams sei mit dem Weg von Red Bull nicht zu vergleichen. "Die haben auch ihre Zeit gebraucht, wobei sie sogar auf der Basis von Jaguar aufbauen konnten. Lotus ist ein tolles Team, aber die basieren auf Benetton und Toleman. Sauber wurde von BMW nach oben gebracht. Man sieht: Man kann nur konkurrenzfähig sein, wenn man sauber aufgestellt ist. Und das muss nun unser Ziel sein."

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