Entwarnung von Carlos Sainz: "Es ist alles in Ordnung"

, 10.10.2015

Daumen hoch im Krankenhausbett: Via Twitter gibt der unverletzte Spanier bekannt, dass er das Rennen am Sonntag fahren will - Pierre Gasly nicht Ersatzmann

Glück im Umglück für Toro-Rosso-Pilot Carlos Sainz: Wie infolge der eingehenden medizinischen Untersuchung im Krankenhaus von Sotschi festgestellt wurde, hat der Spanier seinen schweren Unfall im dritten Freien Training zum Russland-Grand-Prix am Samstagvormittag völlig unverletzt überstanden. An Qualifying und Rennen wird Sainz wohl trotzdem nicht teilnehmen, sodass nur ein Toro Rosso startet - auch wenn sich der 21-Jährige in einer Twitter-Botschaft noch Hoffnungen macht.

Beim Kurznachrichtendienst lässt er kaum zwei Stunden nach dem Crash mitsamt eines Daumen-hoch-Fotos aus dem Krankenhausbett verlauten: "Es ist alles in Ordnung! Es gibt keinen Grund, sich Sorgen zu machen! Ich denke schon darüber nach, wie ich die Ärzte überzeugen könnte, morgen in der Startaufstellung zu stehen." Doch Toro-Rosso-Teamchef Franz Tost winkt bei 'RTL' ab: "Ich glaube nicht, dass wir das zulassen. Auch, wenn er das will. Da muss man speziell bei jungen Fahrern vorsichtig sein. Zum gegenwärtigen Zeitpunkt würde ich eher sagen: 'Nein!'"

Einziger Toro-Rosso-Pilot am Start des Russland-Grand-Prix ist aller Voraussicht nach Max Verstappen. Obwohl mit Pierre Gasly ein hauseigener Ersatzmann aufgrund seiner GP2-Verpflichtungen in Sotschi vor Ort ist, kommt der Franzose, der bereits als Formel-1-Testfahrer Erfahrung sammelte, nicht zum Einsatz.

Ebenfalls via Twitter ließ Sainz' privater Manager kurz zuvor wissen: "Es geht ihm perfekt. Es werden Untersuchungen durchgeführt, aber alles ist in Ordnung. Er hat überhaupt keine Schmerzen." Die Mediziner unterzogen Sainz einem vollständigen Körperscan, der ohne Befund blieb. Wie sein Team mitteilt, hätte er das Bewusstsein nie verloren.

Tost bestätigt eine routinemäßige Beobachtung der Ärzte, die über Nacht im Krankenhaus erfolgt: "Carlos geht es gut. Er wird spätestens morgen zurück sein." Seine Ingenieure werden den beschädigten Boliden inspizieren, um der noch unklaren Unfallursache auf die Schliche zu kommen: "Wir haben das Auto von der FIA zurückbekommen. Jetzt müssen wir die Kabeldaten studieren, nicht Daten der Telemetrie - sie sind manchmal ungenau. Momentan kann ich nicht sehen, dass am Auto etwas gebrochen wäre", erklärt Tost.

Der frühere Formel-1- und jetzige DTM-Pilot Timo Glock fühlt bei 'RTL' mit Sainz mit: "Unfall und Einschlag waren natürlich sehr, sehr heftig. Die Zeit, in der du als Fahrer im Auto sitzt und siehst, dass du ungebremst auf die Mauer zufährst - da weißt du, dass es sehr, sehr unangenehm wird. Das ist eine der unangenehmsten Situationen, die du dir vorstellen kannst." Der Spanier sei ab einem gewissen Zeitpunkt nur noch Passagier gewesen: "Da ist so ziemlich alles kaputtgegangen am Auto. Er konnte nur noch mit der Hinterachse verzögern."

Glock glaubt, dass Sainz' Auto mit der flachen Nase unter die so genannte TecPro-Barriere rutschte und das Gesamtgebilde anhob. So sei kaum Kraft absorbiert worden und der Wagen auch noch in die dahinterliegende Leitplanke eingeschlagen. "Ähnlich wie es bei mir mal war. Ich hatte einen solchen Unfall 2009", sagt Glock. "Da zieht es natürlich die ganze Wirbelsäule lang. Es wirken extrem hohe Kräfte auf den Fahrer." Der Hesse ist überzeugt, dass Toro Rosso das Verstappen-Auto zurückgezogen hätte, sollte es sich bei der Ursache um ein Problem des Boliden handeln.

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