Formel 1 2018: Kubica orientiert sich jetzt Richtung Williams

, 11.09.2017

Nachdem sich Renault für Carlos Sainz entschieden hat, muss sich Robert Kubica nach Alternativen umsehen - Schickt er bei Williams Felipe Massa in Rente?

In der Formel 1 hat sich hinter den Kulissen ein mittelschweres Erdbeben ereignet, wie von 'Motorsport-Total.com' berichtet wurde. In einem spektakulären Stühlerücken zwischen Toro Rosso, Renault und McLaren wird Carlos Sainz nach Enstone gehen, Toro Rosso Honda-Motoren erhalten und McLaren auf Renault-Aggregate wechseln. Ein Name fehlt in dieser illustren Runde: Robert Kubica ist bei Renault nach der Entscheidung definitiv draußen. Der Pole gibt aber nicht auf. Nächste Anlaufstelle: Williams.

Dem Polen waren bisher die Hände gebunden. Im Zuge des Testprogramms hatten sich Renault und Kubica darauf geeignet, bis zu einer Deadline bei keiner anderen Partei zu unterzeichnen. Diese Frist ist nun verstrichen und Renault hat sich für Carlos Sainz entschieden. Damit ist die Tür für Kubica zu.

Der Grund für die Vorbehalte gegen eine Verpflichtung des 32-Jährigen scheint auch gefunden zu sein. Britischen Medienberichten zufolge hat er auf dem Hungaroring zwar eine starke Pace an den Tag gelegt, allerdings soll es während seiner Renn-Stints zu Performance-Schwankungen gekommen sein. Das wiederum ließ Zweifel aufkommen, ob er wirklich in der Lage ist, Formel 1 für ein Werksteam zu fahren. Renault-Motorsportdirektor Cyril Abiteboul hatte nach dem Test von "einigen offenen Fragen" gesprochen. Und da Sainz ohnehin Wunschkandidat war, fiel es leicht, diese Option zu ziehen.

Auch Alonso im Rennen?

Kubica hat also nach Verstreichen der Deadline (einen Vertrag mit Renault galt es anders als in jenen britischen Medien vermeldet nie aufzulösen, weil er das von selbst tat) den Kürzeren gezogen, will aber weiterhin in die Formel 1 zurückkehren. Bei Williams sitzt Lance Stroll fest im Sattel, der eigentlich schon zurückgetretene Felipe Massa allerdings nicht. Williams braucht aufgrund des Sponsors Martini bekanntlich einen Fahrer, der älter ist als 25 Jahre. Daran scheitert beispielsweise ein Engagement von Pascal Wehrlein, für den in der Formel 1 2018 kein Platz mehr sein könnte.

Robert Kubica würde bei Williams aber nicht nur mit Massa konkurrieren, sofern dieser nicht freiwillig erneut zurücktritt, sondern auch mit seinem alten Freund Fernando Alonso. Der spanische Doppelweltmeister soll schon im August von Williams ein Angebot erhalten haben. Es ist fraglich, ob McLaren Alonso mit den Renault-Motoren beschwichtigen kann. Zwar gelten die Aggregate aus Viry-Chatillon verglichen mit Honda als die besseren, liegen aber im Vergleich zu Ferrari und Mercedes ebenfalls weit zurück, was schon Red Bull in dieser Saison schmerzlich feststellen muss.

Nur stellt sich für Alonso die Frage, ob Williams wirklich einen Aufstieg bedeuten würde. Selbst in Monza kamen die Renner aus Grove nicht über die Plätze sieben und acht hinaus, trotz der hochgelobten Mercedes-Antriebseinheiten. Und nachdem schon Sergio Perez mit überzogenen Gehaltsvorstellungen bei Williams abgeblitzt sein soll, ist es schwer vorstellbar, dass Claire Williams sich den von vielen als besten Formel-1-Fahrer der Gegenwart bezeichneten Alonso überhaupt leisten kann. Die Zweifel summieren sich unterm Strich.

Kubica wäre für Williams eine attraktive Alternative. Er dürfte weniger kosten als Alonso und würde dem Team einen großen Imagegewinn bringen. Allerdings müsste er sich auch bei Williams erst einmal beweisen. Der frühestmögliche Zeitpunkt wären die Testfahrten am Ende der Saison in Abu Dhabi. Und bis dahin kann sich noch einiges auf dem Fahrermarkt verschieben.

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