Formel-1-Tests 2015 in Jerez: Bestzeit für Vettel

, 01.02.2015

Der Bericht vom ersten Testtag: Ferrari am schnellsten, Mercedes am beeindruckendsten - und McLaren-Honda am meisten mit Problemen in der Box...

Überraschung am ersten Testtag der Formel-1-Saison 2015 in Jerez : Sebastian Vettel sicherte sich bei seinem ersten offiziellen Einsatz mit dem neuen Ferrari SF15-T die Bestzeit vor einem weiteren Überraschungsmann, Marcus Ericsson (Sauber) und Nico Rosberg (Mercedes).

Die Titelverteidiger von Mercedes lieferten unter den wachsamen Augen der Chefs Toto Wolff (nach Sportunfall mit Krücken) und Niki Lauda eine beeindruckende Vorstellung ab. Rosberg absolvierte sagenhafte 157 Runden, was mehr als zwei kompletten Renndistanzen entspricht. Das Programm des Vize-Weltmeisters war so dicht gestaffelt, dass er sogar sein Mittagessen im Cockpit zu sich nehmen musste - ein Luxusproblem. Auf der Stoppuhr fehlten 0,486 Sekunden auf Vettel.

Vettel erlebte seinerseits einen ermutigenden Testauftakt mit immerhin 60 Runden. Unterbrochen wurde das Ferrari-Programm nur vom Ausfall eines Telemetrie-Sensors, das sich jedoch rasch beheben ließ. So lagen am Ende zwei Ferrari-Antriebe an der Spitze, denn auch in Ericssons Sauber steckt ein Ferrari-V6-Hybrid-Turbo. Der Schwede sorgte mit einem Ausritt, nach dem er selbst weiterfahren konnte, für einen Rot-Fehlalarm, war ansonsten aber mehr als zufrieden.

Drei Launches unmittelbar vor Testbeginn

Red Bull sicherte sich die Schlagzeilen schon am frühen Morgen, als der RB11 mit Zebra-Lackierung aus der Boxengasse gerollt wurde (fast zeitgleich mit den Präsentationen von Mercedes und Williams). Daniel Ricciardo war zunächst gut unterwegs, kam dann aber mit rauchendem Heck an die Box zurück - und wurde drei Stunden lang nicht mehr auf der Strecke gesehen. Am Ende hatte er nach 35 Runden 0,718 Sekunden Rückstand.

"Mechanisch, von Seiten des Chassis', hatten wir keine Probleme", erklärt Designer Adrian Newey. "Einige andere Probleme haben uns aber gestoppt und dafür gesorgt, dass wir heute nicht so viel fahren konnten wie geplant. Einmal lag es an der Batterie, ein anderes Mal hing es mit dem Motor zusammen." Außerdem haben die Hinterradbremsen zwischendurch überhitzt, das sei jedoch eine Folge des Batterieproblems gewesen.

Auch beim Red-Bull-Schwesternteam Toro Rosso, mit Lokalmatador Carlos Sainz am Steuer, traten technische Schwierigkeiten auf - der Spanier sorgte etwa eine Stunde vor Schluss für die einzige "echte" rote Flagge der achtstündigen Session. Das spricht Bände über die Zuverlässigkeit des Formel-1-Jahrgangs 2015, insbesondere im Vergleich zur ersten Testwoche 2014, als die brandneuen Hybridantriebe reihenweise Standzeiten verursachten.

Nur sechs Runden für McLaren-Honda

Nicht nach Wunsch verlief der Testauftakt für Lokalmatador Fernando Alonso, der tausende spanische Fans nach Jerez lockte. Der McLaren-Honda MP4-30 (der im Laufe des Jahres eine andere Lackierung bekommen soll, wie Teamchef Ron Dennis verriet) rollte erst nach eineinhalb Stunden auf die Strecke und schaffte nur sechs Runden. Das sind immerhin mehr als bei der Honda-Premiere in Abu Dhabi im November 2014.

Der Nachmittag ging verloren, weil man einem "eigentlich belanglosen Problem" auf den Grund gehen musste, "was etwas Zeit kostet", so das Team um kurz nach 15:00 Uhr. Eine halbe Stunde vor Ende der Session wurde der Motor noch einmal angelassen, gefahren wurde aber nicht mehr. Der neue Williams schaffte hingegen mit Valtteri Bottas am Steuer 73 Runden und landete auf Platz fünf. Rückstand: 1,286 Sekunden.

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