Formel-1-Tests 2017: Williams vorne, Ferrari beeindruckend

, 07.03.2017

Felipe Massa mit Bestzeit zum Auftakt der zweiten Testwoche - Sebastian Vettel setzt schnellste Soft-Runde 2017 - Mercedes experimentiert, McLaren leidet

Williams-Pilot Felipe Massa hat den insgesamt fünften Tag der Formel-1-Testfahrten in Barcelona (Formel-1-Tests 2017 live im Ticker!) an der Spitze der Zeitenliste abgeschlossen. Die Bestmarke des Brasilianers in 1:19.726 Minuten vom Dienstagvormittag wurde auch in der Nachmittagssession nicht mehr geknackt. Dazu demonstrierte er mit 168 abgespulten Runden die Zuverlässigkeit des FW40. Die Favoriten begnügten sich zu Beginn der zweiten Woche mit Longruns und dem Testen neuer Teile.

Bei Red Bull gab es trotz eines ersten Ausrufezeichens 2017 in Form des zweiten Platzes (+0,174 Sekunden) gemischte Gefühle. Der Haken am Silberrang: Daniel Ricciardo fuhr die Zeit auf den Ultrasoft-Reifen - also mit weicheren Pneus als Massa - und konnte nach einem Besuch des Kiesbetts bei weiteren Attacken in mutmaßlichen Qualifying-Simulationen nicht mehr zulegen. Trotzdem war der RB13 schon deutlich schneller als zuvor.

Außerdem musste der Australier wegen Setuparbeiten nach der Mittagspause fast zwei Stunden in der Box schmoren. Immerhin gab es keine weiteren Technikpannen, auch wenn die Laufleistung mit 89 Runden verglichen mit der Konkurrenz bescheiden ausfiel. Ricciardo bilanziert gegenüber 'Formula1.com' verhalten: "Das Tempo wird langsam besser. Ich bin glücklich." Er verspricht eine weitere Steigerung: "Ich danke, dass wir diese Woche das wahre Potenzial des Autos sehen werden."

Vettel erneut mit schnellster Zeit auf Soft-Reifen

Ferrari setzte das nächste Ausrufezeichen: Sebastian Vettels beste Runde in 1:19.906 Minuten war gut für den dritten Platz (+0,180) - und der schnellste Umlauf des Winters auf Soft-Reifen. Der Deutsche unterbot damit seine eigene Bestmarke aus der Vorwoche um 0,046 Sekunden und machte deutlich, dass der SF70H auch zuverlässig ist. Dank 168 Runden ging das Fleißkärtchen an Vettel.

Mercedes konzentrierte sich auf das Erproben neuer Aerodynamikteile sowie auf Longruns mit viel Sprit und Soft-Reifen. Lewis Hamilton (4./+0,730) fuhr am Vormittag mit einer Heckflosse und einem T-Flügel, Valtteri Bottas (5./+1,198) am Nachmittag wieder ohne das Segel hinter Airbox. Dazu erkundeten die Silberpfeile überarbeitete Bargeboards und einen neuen Unterboden.

Toro Rosso und McLaren erleben nächstes Technikdebakel

Der Brite war dennoch unzufrieden: "Heute lief es nicht gut. Das lag an der Abstimmung und es war sehr warm. Deshalb bauten die Reifen schnell ab", moniert Hamilton bei 'Sky Sports F1'. Er zeigt sich zumindest froh, bei schwierigen Bedingungen nicht abgeflogen zu sein: "Vielleicht war unser Auto nicht ganz im Arbeitsfenster. Da wir auch auf den Unterboden achten mussten, gab es gute und nicht so gute Kurven. Ich bin nicht sehr enthusiastisch - einfach deshalb weil ich am Morgen nicht viel zum Fahren gekommen bin."

Gar nicht rund lief es für Renault: Infolge eines Sensorproblems, das einen kompletten Tausch des Antriebsstrangs notwendig machte, übernahm Nico Hülkenberg am Nachmittag erst mit Verspätung das Auto von Jolyon Palmer. Immerhin: 57 Runden konnte der Emmericher noch abspulen und landete auf dem siebten Rang (+1,863), noch hinter Esteban Ocon im Force India (6./+1,621) und vor Haas-Pilot Kevin Magnussen (8./+1,950). Warum Hülkenberg pünktlich zum Feierabend ausrollte, blieb zunächst unklar. Entweder war es der nächste Technikdefekt oder Renault fuhr das Auto ganz bewusst leer, um den Spritverbrauch exakt zu bestimmen.

Bei Toro Rosso und McLaren jagte weiter eine Panne die nächste: Während die Red-Bull-Junioren aus ungeklärter Ursache nach der Mittagspause zwei Stunden nicht zu sehen waren, verbrachte die Crew der Briten weite Teile des Tages damit, am von Stoffel Vandoorne (10./+2,811) pilotierten MCL32 den Honda-Antriebsstrang zu wechseln. Wie zu hören war, handelte es sich bei dem offiziell als "Elektrikdefekt" bezeichneten Vorfall um den nächsten Motorschaden. "Es ist für alle frustrierend", seufzt Rennleiter Eric Boullier. Auch wenn es anders aussehen möge, handle es sich um zwei Schäden, die schon in der ersten Woche aufgetreten seien. "Das können wir lösen", verspricht der Franzose.

Der erste Sauber-Arbeitstag von Pascal Wehrlein (11./+1,610) nach seiner Verletzungspause war bereits nach der Mittagspause beendet. Der Deutsche wurde planmäßig von seinem Teamkollegen Marcus Ericsson (12./+1,904) abgelöst.

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