Futuristischer Ferrari: Zurück in die Zukunft?

, 17.02.2015

Die Formel-1-Kommission tagt in Genf und diskutiert über die Zukunft der Königsklasse - unterdessen legt Ferrari ein radikales Konzept vor

2015 - das ist laut den "Zurück in die Zukunft"-Filmen aus den 1980ern das Jahr mit selbsttrocknender Kleidung, schwebenden Skateboards und vor allem mit fliegenden verspielt-schönen Autos - freilich Geschmackssache. Doch das "echte 2015", vor allem in der Königsklasse des Motorsports sieht anders aus: Die Formel-1-Fans der Gegenwart schauen seit 2009 Boliden zu, deren Frontflügel für viele überdimensioniert aussehen und deren Heckflügel an Klappstühle erinnern. Niki Lauda bezeichnete die 2009er-Aerodynamik einst als "Mähdrescher".

Mit dem Tagen der Formel-1-Kommission in Genf macht nun Ferrari auf sich aufmerksam. Die Italiener veröffentlichten auf ihrer Internetseite ein futuristisches Wagenkonzept - hauptsächlich um eine Diskussion darüber anzustoßen, wie man den Sport nach 2016 spektakulärer gestalten kann."Schneller, anspruchsvoller zu fahren und besser aussehend" müsse die Formel 1 sein, heißt es in einer Pressemitteilung. Ferrari unterstrich, dass man vorhatte, ein Auto zu entwerfen, das "das Auge fesselt und aggressiv aussieht".

"Anstatt starrsinnig irgendwelche Regeländerungen durchdrücken zu wollen wie Fahrzeugbreite, Dimension der Reifen oder die Größe des Motors, soll das Concept-Car zeigen, wie einfach es wäre, radikale Veränderungen vorzunehmen", heißt es weiter. Laut Ferrari würde das Design sogar im Großen und Ganzen den derzeitigen Regularien entsprechen. Dass einige Reglement-Änderungen dennoch nötig wären, liegt auf der Hand: Der Doppeldecker-Frontflügel sowie der breitere Heckflügel dürften dafür einleuchtende Beispiele sein.

Neben den größeren Flügeln fallen auch die halben Radabdeckungen auf. Ob dies den Fans ein Dorn im Auge ist, bleibt abzuwarten. In der Formel E und bei den amerikanischen IndyCars sind derlei Sicherheitsmaßnahmen bereits aus gutem Grund Realität - optisch sind sie für Puristen und Nostalgiker wohl eher gewöhnungsbedürftig. Dass man sich beim vorliegenden Ferrari-Design um eine vergleichsweise elegante Lösung bemüht hat, lässt sich nicht abstreiten. Jedoch lehrt die Geschichte des Motorsports, dass oftmals ein ästhetisches Design der Geschwindigkeit geopfert wird - Schönheitspreise werden schließlich nicht verteilt.

Doch nicht nur Ferrari brachte in jüngster Vergangenheit neuartige Design-Vorschläge ein, sondern auch Red Bull und McLaren. Die Fotos hierfür hatten beide Teams jedoch nicht veröffentlicht und die Änderungen sollen längst nicht so radikal sein wie der von Ferrari vorgelegte Vorschlag. Letztlich bleibt abzuwarten, ob dieser sich als Wunschdenken herausstellt oder ob es zumindest einen Denkanstoß liefert, wie die Königsklasse der Zukunft aussehen könnte.

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