Hamilton pfeift auf Simulator: "Nicht besser als PlayStation"

, 16.06.2016

Keine spezielle Vorbereitung für den neuen Stadtkurs in Baku: Lewis Hamilton hält nicht viel vom Simulator und verzichtet auch auf eine Streckenbesichtigung zu Fuß

Viele Fahrer bereiten sich auf neue Strecken im Simulator vor, doch nicht alle bevorzugen diese virtuellen Trainingsrunden. Weltmeister Lewis Hamilton drehte vor der Formel-1-Premiere in Aserbaidschan nur acht Runden im Mercedes-Simulator und hörte dann auf. "Ich fahre nicht viel im Simulator, denn momentan ist er nicht optimal", ist der Brite mit dem Computer-Werkzeug nicht zufrieden. "Wir arbeiten aber daran, dass es besser wird. Ich verbringe nicht viel Zeit im Simulator. Als ich bei McLaren war, habe ich das viel zu viel getan. Ich könnte 100 Pfund für eine PlayStation ausgeben und genau so viel lernen."

Für den dreimaligen Weltmeister ist der Simulator mehr ein Werkzeug für die Ingenieure als für die Fahrer, denn die Gefühle im echten Auto können nicht korrekt simuliert werden. Hamilton beschreibt, dass man im Simulator kein richtiges Gefühl entwickeln kann: "Im Simulator muss man sich auf den Simulator anpassen. Im richtigen Auto tut man das nicht, man fährt einfach. Im Simulator muss man all seine Gefühle anpassen, aber man spürt nicht die gleichen Bewegungen und Schläge."

"Wenn man auf der Strecke fährt und dann am Montag im Simulator ist, dann fehlen die Bodenwellen. Auch die Randsteine und die Geschwindigkeit sind anders. Man spürt den Speed nicht, man erlebt den physischen Aspekt nicht", schildert Hamilton den entscheidenden Unterschied zwischen Realität und Computer. Somit weiß der Brite vor dem Trainingsauftakt am Freitag nicht viel über den neuen Stadtkurs in Baku.

Auch von Streckenbesichtigung hält Hamilton nicht viel

Außerdem verzichtete Hamilton auch darauf, die Strecke zu Fuß abzugehen oder mit dem Fahrrad eine Runde zu drehen. Die meisten Fahrer machten das am Mittwoch und Donnerstag, um sich Eindrücke zu verschaffen und Details der Strecke kennenzulernen. "Von der Formel Renault bis zu meinem dritten oder vierten Jahr in der Formel 1 bin ich die Strecken abgegangen, aber es machte für meine Performance am Wochenende keinen Unterschied", begründet Hamilton seine Herangehensweise. "Seit 2010 bin ich keine Strecke abgegangen."

Für sich selbst sieht der zweifache Saisonsieger deshalb keinen Vorteil darin: "Wenn man die Strecke abgeht, fällt einem vielleicht ein Randstein ins Auge, aber es sieht ganz anders aus, wenn man fährt. Vielleicht funktioniert das für andere Fahrer, aber für mich nicht. Wenn ich morgen die erste Runde fahre, dann ist es, als würde man in Gedanken Fotos schießen. Man lernt, während man fährt."

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