Lauter und aggressiver: Bernie Ecclestone hofft auf Revolution

, 31.01.2015

Bernie Ecclestone hofft, dass sich die Formel-1-Teams auf ein neues Reglement einigen werden - Der 84-Jährige will die Königsklasse wieder spektakulärer machen

Sie werden wohl keine Freunde mehr: Formel-1-Boss Bernie Ecclestone hat sich erneut gegen die aktuellen V6-Turbomotoren in der Königsklasse ausgesprochen. Am 6. Februar sollen Teams und Motorenhersteller Ecclestone ein Konzept präsentieren, wie die Formel 1 in Zukunft aussehen soll. Für den 84-Jährigen, der sich dabei durchaus kompromissbereit zeigt, steht eins allerdings fest: Mit den aktuellen Regeln kann es nicht weitergehen.

Im Mittelpunkt stehen dabei vor allem die Motoren. In der Vergangenheit hatte Ecclestone, auch aus Angst vor einer Mercedes-Dominanz, bereits mehrfach dazu aufgerufen, die aktuellen Regeln über Bord zu werfen. Außerdem ist dem Briten der dünne Sound bereits seit Monaten ein Dorn im Auge. Gegenüber 'auto motor und sport' erklärt er, der Antrieb müsse so klingen, "dass die Leute sofort wissen, dass es sich um einen Formel-1-Motor handelt."

"Ein Formel-1-Motor sollte mehr als diese 1.000 PS leisten. Und er muss laut sein", erklärt Ecclestone, für den alles andere eher zweitrangig ist: "Wenn wir die Vorgaben mit einem Turbomotor schaffen, kann es auch ein Turbo sein. Die Zylinderzahl ist mir auch egal." Und auch der Hybrid-Technologie steht der Formel-1-Boss aufgeschlossen gegenüber. Allerdings: "Die künftigen Hybridsysteme dürfen nicht so kompliziert sein wie das, was wir heute haben. KERS genügt völlig."

Geringere Kosten...

Trotzdem müsse die Königsklasse "mit der Zeit gehen", weshalb Ecclestone die Technologie nicht komplett loswerden möchte. Gleichzeitig fordert er auch bei den Kosten einen radikalen Schnitt. Die Motoren "sollten pro Jahr nicht mehr als fünf Millionen Euro kosten." Ein Zugeständnis an die kleineren Teams, die sich die teuren Triebwerke aktuell kaum noch leisten können.

Nachdem in der vergangenen Saison mit Marussia und Caterham bereits zwei Teams in finanzielle Schieflage geraten waren, scheint aktuell auch über Nico Hülkenbergs Force-India-Team der Pleitegeier zu kreisen. Am ersten Wintertest in Jerez wird der Rennstall nicht teilnehmen. Allerdings weiß Ecclestone, dass sich die aktuellen Probleme nicht von heute auf morgen lösen lassen: "Mit dem Motor bekommen wir das erst 2017 hin."

...und mehr Spektakel

Doch nicht nur akustisch plant Ecclestone Änderungen, auch optisch sollen die Fans wieder etwas geboten bekommen: "Die Autos müssen wieder aggressiv aussehen. Am besten mit breiten 13 Zoll-Reifen." Gleichzeitig müsse man wieder "mit viel weniger Regeln auskommen. Es darf nicht mehr jedes Überfahren irgendeiner Linie bestraft werden." Neben ansprechenderen Autos soll also auch auf der Strecke wieder mehr Action geboten werden, ohne dass gleich eine Strafe droht.

"Rennfahrer sollen wieder Rennfahrer und nicht mehr ferngelenkte Astronauten sein", findet Ecclestone und erklärt: "Ich will nicht, dass man ihnen von der Boxenmauer aus Fahrtipps geben muss." Ein Vorschlag, der in der vergangenen Saison teilweise schon umgesetzt wurde. Die FIA hat Funksprüche, in denen Piloten Fahrtipps von ihren Ingenieure erhalten, bereits verboten.

Neu sind Ecclestones Forderungen sowieso nicht. Bereits vor Monaten pochte der Brite auf eine Veränderung des Reglements, was die Zustimmung aller Teams erfordert hätte, ist damit allerdings gescheitert. Die Frage ist also wieder einmal, ob die Teams ihm dieses Mal entgegenkommen werden. "Geben wir ihnen die Chance, dass sie etwas liefern. Dann sehen wir weiter", sagt der Brite selbst.

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