Lotus-Piloten über Sotschi: Nicht sexy, aber interessant

, 07.10.2014

Romain Grosjean auf den Spuren des Großvaters, Pastor Maldonado auf absolutem Neuland: Die Lotus-Piloten erwarten in Sotschi einen schnellen Lernprozess

Acht Punkte aus 15 Rennen - Lotus hat sich in der bisherigen Saison 2014 nicht gerade mit Ruhm bekleckert. Romain Grosjean konnte für die Mannschaft in Spanien und Monaco in die Punkte fahren, aber seit Mai schreibt man eine Nullnummer nach der anderen. Teamkollege Pastor Maldonado hat im laufenden Jahr noch nicht einen einzigen Zähler erringen können. Die Aussichten für das kommende Rennen in Sotschi sind nicht rosig, aber immerhin hat man sich gut vorbereitet.

"Ich bin die Strecke von Sotschi im Simulator gefahren. Von außen betrachtet wirkt der Kurs nicht gerade sexy, aber es macht trotzdem recht viel Spaß. Es gibt es ein gutes Gemisch von verschiedenen Kurven und auch schnelle Passagen sind dabei", analysiert Grosjean vor dem Debüt in Russland. "Auch ohne Simulator lernt man die neuen Strecken recht schnell. Der Simulator kann diesen Prozess etwas beschleunigen, außerdem bekommt man erste Ideen bezüglich des Setups."

"Den genauen Griplevel auf ganz neuen Strecken darstellen, das kann ein Simulator nicht. Wie immer auf neuem Asphalt erwarten wir auch in Sotschi, dass sich die Strecke am Wochenende entwickeln wird. Hoffentlich passt unser Auto gut zur Strecke", meint der Franzose, der in Genf zwischen Bergen und Wasser lebt. Daher sollte er sich in Sotschi fast heimisch fühlen. "Die Anlage ist neu und zwischen den nahen Bergen und dem schwarzen Meer sehr schön gelegen."

Grosjean und Olympia: Opa hat's vorgemacht

"Für mich hat es eine große Bedeutung, dass wir am Schauplatz der Olympischen Spiele fahren. Vor allem zu den Winterspielen habe ich eine besondere Beziehung, denn mein Großvater war bei den Winterolympiaden 1948 und 1952 als Skifahrer mit dabei", sagt Grosjean. "Wenn ich nicht Formel-1-Pilot wäre, sondern bei Olympischen Spielen starten sollte, dann würde ich im Bobfahren oder auf Skiern in den Wettbewerb gehen. In beiden Disziplinen geht es um Speed und eine präzise Linie. Das liegt mir im Blut. Ich war sogar mal Skifahrer, bevor ich mit dem Rennsport anfing."

"Es ist gut, dass wir nach Russland gehen, ein solch riesiges Land. Wenn man nach Japan fliegt, hat man das Gefühl, man fliegt die ganze Zeit nur über Russland. Ich war 2009 mal bei einem Event in Sotschi", so der Genfer. "Ich war noch nie in Russland", sagt Teamkollege Maldonado, der auf seine ersten Eindrücke am Schwarzen Meer gespannt ist. "Ich finde es immer gut, wenn wir mit der Formel 1 neue Länder entdecken."

"Die Strecke wirkt im Simulator ganz interessant. Eine Runde ist ziemlich lang und es gibt einige ungewöhnliche Ecken", schildert der Venezolaner. "Keiner weiß, wie sich der Fahrbahnbelag im Verlauf des Wochenendes entwickeln wird. Wir haben das zum Beispiel mal in Austin erlebt. Dort war der Asphalt zu Beginn extrem rutschig, aber dann wurden wir von Session zu Session jeweils um zwei bis drei Sekunden schneller. Man muss das mit ein beziehen. Einige Setups könnten zu Anfang funktionieren, aber dann nicht mehr, wenn der Kurs um sechs Sekunden schneller wird."

"Es war bisher ein schwieriges Jahr", fasst Maldonado die bisherigen Eindrücke aus der Saison 2014 zusammen. "Wir entwickeln den E22 dennoch immer weiter und können hoffentlich weitere Punkte holen. Gleichzeitig evaluieren wir teilweise schon Dinge für 2015. Wir haben für das kommende Jahr einen konkreten Kurs eingeschlagen. Wir haben viele Lektionen mit dem aktuellen Auto gelernt. Vier Rennen gibt es in diesem Jahr noch. Dort können wir weitere Erfahrungen sammeln."

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