Nur in Melbourne: Roberto Merhi fährt zweiten Marussia

, 10.03.2015

Der Ex-DTM-Fahrer und Caterham-Tester ist nur für ein Rennen bestätigt und sieht Marussia "nicht auf Augenhöhe" - Jordan King neuer Entwicklungspilot

Roberto Merhi wird beim Formel-1-Saisonauftakt am kommenden Wochenende im Melbourne den zweiten Boliden des Marussia-Teams pilotieren. Das gab der Rückkehrer am Dienstag bekannt. Der Deal bezieht sich nur auf den Australien-Grand-Prix, der Spanier wird sich also an der Seite des für die komplette Saison bestätigten Will Stevens für weitere Aufgaben empfehlen müssen. Er freut sich: "Ich darf endlich verkünden, wovon ich so lange und so oft geträumt habe", reibt sich Merhi die Hände.

Er schwärmt: "Nicht nur ein Freies Training, sondern ein ganzer Grand Prix." Allerdings ist Merhi klar, dass er seine sportlichen Ansprüche wird zurückschrauben müssen. "Wir werden nicht über die Mittel verfügen, die es braucht, um mit anderen Teams auf Augenhöhe zu kämpfen, wenn wir ein 2014er Auto und einen Antriebsstrangs aus dem Vorjahr verwenden. Wir werden trotzdem unser Bestes geben", blickt der 23-Jährige kämpferisch auf seine Rennpremiere in der Königsklasse voraus.

Merhi hofft, sein Talent unter Beweis zu stellen und sich weitere Chancen bei Marussia zu verdienen. "Hoffentlich ist dieser Grand Prix für mich der Türöffner, um im Saisonverlauf erneut zu fahren", so der Mann aus Castellon, dem es an Geldgebern fehlt. Trotz der Stephen-Fitzgerald-Finanzspritze verlangt Marussia eben diese: "Ich brauche einen Sponsor, um weiterzumachen, aber leider ist es in Spanien nicht so einfach, Unterstützung aufzutreiben. Diese Situation kann ich hoffentlich ändern."

Der in den Renault-Formelklassen ausgebildete Merhi kennt Rennleiter John Booth aus seiner Zeit in der Formel-3-Euroserie, als er für den Teamträger Manor ins Lenkrad griff. "Es ist an der Zeit, vielen Leuten zu danken, die mir auf meinem Weg geholfen haben. Dazu zählt natürlich Manor. Alte Freude, die mir beim Start in diesen neuen Abschnitt vertrauen und darauf hoffen, dass mit mir der Erfolg kommt."

Merhi gewann nach einem GP3-Intermezzo 2011 das Championat mit Prema und empfahl sich für einen DTM-Drive bei Mercedes. Im Tourenwagen bekleckerte sich der Hitzkopf nicht mit Ruhm, sondern zog in zwei Jahren in der Serie mit Harakiri-Aktionen den Groll der Konkurrenten und die Sanktionen der Rennkommissare auf sich. Mercedes hatte 2014 genug gesehen, Merhi flog raus und dockte bei Zeta Corse in der Renault-World-Series (WSbR) an, die er auf Rang drei beendete. In der Formel 1 tauchte er im vergangenen Jahr mit drei Freitagseinsätzen für Caterham unter der Ägide Colin Kolles' auf.

Marussia gab außerdem bekannt, dass Jordan King als Entwicklungspilot des Teams fungieren wird. Der Brite, der zuletzt in der Formel-3-EM unterwegs war und 2015 erstmals einen GP2-Vertrag unterschrieben hat, ist der Sohn des neuen Interims-Teamchef Justin King, dem steinreichen Chef der britischen Supermarkt-Kette Sainsbury's.

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