Räikkönen & Hülkenberg nicht im Lotus: Ferrari steckt dahinter

, 14.11.2013

Ferrari fährt gegen Lotus die Krallen aus: Wie die Scuderia aus Angst, in der Konstrukteurs-WM nur Vierter zu werden, mit allen Mitteln den Gegner schwächt

Ferrari betreibt hinter den Kulissen wieder einmal so richtig Politik. Die Zielscheibe: das Lotus-Team. Hintergrund: Der Scuderia droht 2013 der Absturz in der Konstrukteurs-WM auf Platz vier, wenn die Truppe aus Enstone weiterhin ordentlich Gas gibt und in den zwei verbleibenden Saisonrennen die 26 Punkte Rückstand noch aufholt. Vierter bei den Teams - so schlecht war Ferrari in den vergangenen 20 Jahren nur im Jahr 2009. Neben der Angst vor einer derartigen Demütigung geht es vor allem um einen größeren Anteil an Bernie Ecclestone TV-Gelder, den sich Ferrari nicht entgehen lassen will.

Und dafür scheint das italienische Traditionsteam nun zu fast allem bereit. Laut Informationen von 'Motorsport-Total.com' ist es kein Zufall, dass sich Kimi Räikkönen gerade jetzt dazu entschlossen hat, sich am Rücken operieren zu lassen. Der Finne, der 2014 zu Ferrari wechselt, erhielt diese Saison vom finanziell arg gebeutelten Lotus-Team noch keine Gage und ist dementsprechend verschnupft. Räikkönen war vergangene Woche erstmals seit seinem Ferrari-Abschied 2009 in Maranello und ließ sich einen Sitz anpassen. Bei diesem Treffen soll man ihm nahegelegt haben, sich jetzt operieren zu lassen, um kommende Saison fit zu sein - und vor allem, um den direkten Rivalen zu schwächen.

Ein harter Schlag gegen Lotus. Kein Wunder, dass Genii-Boss Gerard Lopez verärgert ist. "In erster Linie geht Räikkönens Gesundheit vor, ich wünsche ihm gute Besserung", sagt er gegenüber der 'Welt'. "Allerdings kommt die Operation zu einem sehr unglücklichen und für Lotus unpassenden Zeitpunkt. Und ich weiß auch, in welchem Sport wir uns befinden."

Wie Ferrari das Hülkenberg-Engagement verhinderte

Eine klare Anspielung auf die Strategie von Ferrari, sein Team zu schwächen. Doch damit nicht genug: Als klar wurde, dass Räikkönen bei den letzten zwei Saisonrennen ausfällt, streckte Lotus seine Fühler nach Hinwil aus. Sauber-Pilot Nico Hülkenberg - Wunschkandidat für 2014 und einer der Top-Piloten im Fahrerlager - sollte kurzfristig nach Enstone gelotst werden.

Der Emmericher wäre mit einem Wechsel zu Lotus während der Saison nicht vertragsbrüchig geworden, da Sauber ihm immer noch Geld schuldet und daher selbst gegen das Abkommen verstoßen hat. Hülkenberg dürfte an einem Blitztransfer zu Lotus durchaus Interesse gehabt haben, war sogar schon in Enstone, um sich einen Sitz anpassen zu lassen. Dennoch scheiterte der Deal.

Kurios: Hülkenberg wird von Ferrari bezahlt

Der Grund: Die offenen Gehaltszahlungen wurden rasch beglichen, was Hülkenberg dazu zwingt, seinen Vertrag zu erfüllen und bei den verbleibenden zwei Rennen für die Eidgenossen an den Start zu gehen. Wie der in Sachen Sauber stets gut informierte Schweizer 'Blick' berichtet, kam das Geld aber nicht aus Hinwil, sondern aus Maranello. Ferrari hatte den Wechsel Hülkenbergs in letzter Sekunde verhindert und damit Lotus ein weiteres Mal den Wind aus den Segeln genommen.

Da auch Michael Schumacher dem in Not geratenen Rennstall absagte, entschied man sich schließlich für das Engagement von Heikki Kovalainen, wie 'Motorsport-Total.com' bereits gestern erfuhr. Die Bestätigung wird heute im Laufe des Tages erwartet, der Deal ist aber längst in trockenen Tüchern. Das beweist auch Valtteri Bottas Gratulation an Landsmann Kovalainen auf Twitter: "Cool, dass mein Landsmann Heikki Kovalainen die letzten zwei Rennen für Lotus fährt. Auf geht's!"

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