Renault schießt gegen Red Bull: "Unser Partner lügt"

, 24.03.2015

Renault-Geschäftsführer Cyril Abiteboul will die alleinige Schuld an den aktuellen Problemen nicht akzeptieren und wirft Red Bull vor, die Öffentlichkeit zu belügen

Die Krise zwischen Red Bull und Renault spitzt sich zu. Nachdem das einstige Weltmeisterteam den Franzosen die Schuld für die aktuellen Misserfolge in die Schuhe geschoben hatte, hieß es aus Paris, dass man vom Partner zu großen Veränderungen gedrängt wurde, die nur teilweise erprobt waren. Nachdem Red Bull weiter Kritik übte, wehrt sich Renault nun erneut.

Geschäftsführer Cyril Abiteboul fährt in einem Interview mit 'AUTOhebdo' schwere Geschütze gegen das österreichische Team mit Sitz in Milton Keynes auf. "Es ist hart, einen Partner zu haben, der lügt", spielt er darauf an, dass Designguru Adrian Newey die alleinige Schuld beim Antrieb sieht. "Adrian ist ein charmanter Gentleman und ein herausragender Ingenieur, aber er hat sein Leben lang seine Motorenhersteller kritisiert. Er ist zu alt, um sich zu ändern."

Laut dem Franzosen, der übrigens früher das Caterham-Team leitete und dann ausgerechnet im Zuge der Red-Bull-Kritik an Renault Anfang 2014 den Posten übernahm, hat auch Neweys RB11 Mängel: "Bei Red Bull gibt es Chassis-Probleme, die in dieser Situation nicht hilfreich sind. Vor allem beim Heck mangelt es an Stabilität. Diese zwei Probleme sorgen dafür, dass das Auto schwer zu fahren ist."

Tatsächlich gaben die Red-Bull-Fahrer bei den Testfahrten zu, dass schon der Vorgänger in den Kurven seine Mängel hatte, man aber in Barcelona in die richtige Richtung gearbeitet habe. Und auch Teamchef Christian Horner deutete im Nachhinein Schwächen an. "Im vergangenen Jahr hätten wir in langsamen Kurven besser sein können. Die Traktion hätte besser sein können", sagte er gegenüber 'Motorsport-Total.com'. Man wird sehen, ob das neue Aerodynamikpaket mit der kuzen Nase, das schon für Melbourne geplant war, die Probleme von Red Bull lösen kann.

Abiteboul spart im Interview auch nicht mit Selbstkritik. "Ich suche nicht nach Ausreden", sagt er. "Die anderen haben es geschafft, wir nicht. Sich in dieser Situation zu befinden, ist skandalös, frustrierend und traurig." Ursache für die Probleme seien die "komplexen Einstellungen des Turbomotors", die durch das Energierückgewinnungssystem noch zusätzlich verstärkt werden. Außerdem habe man die Entwicklungen erst im letzten Moment abgeschlossen, was für Kinderkrankheiten sorge.

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