Rosberg: "Galavorstellung" krönt perfekte Woche

, 20.07.2014

Nico Rosberg lieferte in Hockenheim laut Toto Wolff eine "Galavorstellung" ab, die seine perfekte Woche krönt - Dieser spricht von einem "besonderen Tag"

Für Nico Rosberg geht die perfekte Woche zu Ende. Nach der Hochzeit, dem WM-Titel der Deutschen Fußballnationalmannschaft und der Vertragsverlängerung mit Mercedes konnte der Wiesbadener in Hockenheim auch sein Heimspiel in der Formel 1 gewinnen. Souverän fuhr der Mercedes-Pilot vom Start bis ins Ziel an der Spitze und sicherte sich am Ende souverän den Sieg.

"Es ist fantastisch und ein unglaubliches Gefühl, hier zuhause zu gewinnen. Das ist etwas ganz Besonderes", jubelt er danach im Gespräch mit Formel1.de-Kolumnist Kai Ebel. "Es freut mich auf jeden Fall riesig, hier in Deutschland gewonnen zu haben." Trotz ausgebauten FRIC-Systems hat Mercedes nichts von seiner Dominanz verloren, sodass Rosberg während der gesamten Runden ungefährdet blieb.

"Mein Auto lief einfach gigantisch heute", lobt er seinen Boliden. "Wir mussten ja wie alle Teams das Aufhängungssystem ausbauen, und wir wussten nicht, wie es in Hockenheim sein würde, aber es scheint, als ob uns das nicht langsamer gemacht hat - fast im Gegenteil. Das freut mich umso mehr. Es ist einfach ein klasse Tag heute."

Den perfekten Auftritt feiert auch die Führungsetage von Mercedes: "Er hat im Qualifying einen großartigen Job gemacht und die Pole eingefahren, und heute hat er ein perfektes Rennen angeschlossen", lobt Geschäftsführer Paddy Lowe bei 'Sky Sports F1', während Motorsportchef Toto Wolff bei 'Sky' von einer "Galavorstellung" spricht. "Es ist ein ganz wichtiger Sieg hier zuhause in Hockenheim. Wir haben so viele Freunde des Hauses hier gehabt, die aus Stuttgart gekommen sind. Das fühlt sich ganz besonders an", so der Österreicher.

"Es ist ein sehr besonderer Tag heute", schließt sich auch Rosberg noch einmal an und möchte allen Zuschauern für ihren Support danken: "Vielen, vielen Dank für die ganze Unterstützung zuhause an den Fernsehern und auch hier auf den Tribünen", winkt er. "Das habe ich richtig gespürt im Auto - auch gestern im Qualifying schon. Das macht Riesenspaß das zu sehen. Wir werden heute definitiv ein bisschen feiern, und ich hoffe, ihr werdet das auch. Es wäre toll, den Fußball-WM-Spirit noch ein wenig weiterzuführen", erinnert er noch einmal an die tollen WM-Tage.

Doch eigentlich war der Grand Prix nicht ganz so problemfrei, wie es von außen den Anschein hatte. Auch der Mercedes-Pilot hatte mit den gleichen Problemen wie die anderen zu kämpfen. "Es gibt auch Momente im Rennen, wo es sehr schwierig war. Besonders diese Zweistoppstrategie zum Funktionieren zu bringen, war schwer. Am Ende vom Mittelstint waren meine Reifen sowas von k.o. - da ging gar nichts mehr", erzählt er.

"Ich habe mir schon ein paar Sorgen um den letzten Abschnitt gemacht, weil der wieder so lang war. Ich musste die Geschwindigkeit reduzieren und vorsichtiger fahren, aber es ist alles aufgegangen." Auch die letzte Schrecksekunde verlief schließlich noch zu Rosbergs Gunsten: "Am Ende stand noch einer (Adrian Sutil; Anm. d. Red.) quer, und ich war mir sicher, dass ein Safety-Car kommt. Ich wusste: Das ist nichts Gutes. Aber es ist gutgegangen, und das freut mich." Ein Safety-Car hätte vermutlich Teamkollege Hamilton die besseren Karten beschert.

Doch der Sauber konnte schließlich doch ohne Eingriff der Rennleitung geborgen werden, was Rosberg den Sieg sicherte. In der WM-Wertung bedeutet der Sieg und der dritte Platz von Teamkollege Lewis Hamilton nun, dass Rosberg seinen Vorsprung auf 14 Zähler ausbaut. Hamilton musste heute von Rang 20 Schadensbegrenzung treiben, was ihm mit dem Podestplatz aber gelungen ist. "Für uns fühlt sich das wie Rang eins und zwei an", grinst Wolff und kündigt sogleich eine Feier an.

Doch lange gefeiert werden, darf nicht, denn schon in einer Woche steht das Rennen in Ungarn an, für das sich Rosberg schon optimistisch gibt: "Ich bin Mercedes für das Auto sehr dankbar, es ist wirklich eine Freude im Moment. Ungarn wird gut werden." Lange Feiern braucht der Wiesbadener sowieso nicht: "Mit dem Auto, das ich habe, kann der nächste Grand Prix auch morgen kommen", grinst er. "Es ist okay, dass Ungarn bald kommt."

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