Sauber-Neuling Felipe Nasr: Bestzeit in Jerez ist "schön"

, 03.02.2015

Sauber-Rookie Felipe Nasr setzt sich bei den Formel-1-Testfahrten in Jerez am Dienstag als Schnellster in Szene: "Tank war nicht richtig leer"

Am Montag Platz zwei, am Dienstag an der Spitze - Sauber-Rookie Felipe Nasr hat sich bei seinem Einsätzen im Rahmen der Formel-1-Testfahrten in Jerez gut in Szene setzen können. Am heutigen Tag markierte er in 1:21.545 Minuten die beste Rundenzeit. Und der junge Brasilianer bewies Durchhaltevermögen: Insgesamt spulte Nasr 482 Kilometer (109 Runden) an einem Tag ab, was mehr als eineinhalb Grand-Prix-Distanzen entspricht.

"Es war für das Team und für mich selbst ein ganz guter Start", gibt sich der neue "Saubermann" bescheiden. "Wir haben am Auto schon noch etwas Raum für Verbesserungen, aber es war schon mal ganz gut. Ganz ehrlich: Wir können aber nicht davon ausgehen, dass wir ab sofort immer mal wieder die Bestzeiten in Sessions setzen werden. Dennoch ist es schön, mal einen Tag als Bester abzuschließen."

Kritiker des Sauber-Teams unkten nach einem Blick auf die Klassements schnell, dass die Mannschaft aus Hinwil auf Sponsorensuche sei und deswegen mit leeren Tanks schnelle Zeiten für die Galerie produziere. "Der Tank war nicht richtig leer", widerspricht Nasr. "Es wäre vielleicht mit dem weichen Reifen noch mehr drin gewesen. Es gibt immer noch Bereiche, in denen man zulegen kann."

Der Sauber könnte mehr Abtrieb gebrauchen

In Sachen Stabilität auf der Bremse - eine Schwachstelle des letztjährigen Saubers - sei ihm nichts Negatives aufgefallen. Wohl aber an der generellen Fahrzeugbalance. "Hier haben wir etwas Untersteuern, aber so etwas ist immer auch abhängig von der Strecke. Mir als Fahrer schmeckt Untersteuern generell nicht ganz so gut. Wenn es wirklich auf Rundenzeit geht, dann kann ich mit einem leicht übersteuernden Auto bessere Leistungen zeigen."

"Es fehlt uns vielleicht noch an Abtrieb. Wenn wir das Auto schneller machen wollen, dann müssen wir in diesem Bereich ansetzen", sagt der Neuling. Sauber brachte für den Dienstag in Jerez bereits einige kleinere Updates an den C34. Allerdings waren die Fortschritte mit diesen neuen Teilen nicht allzu deutlich spürbar. "Es gab kleine Fortschritte bezüglich der Stabilität, aber nicht viel mehr", fasst Nasr seine Eindrücke zusammen.

"Bei jeder Fahrt im Auto gibt es für mich etwas zu lernen. Ich werde dabei immer ein Stückchen besser. Ich verstehe alles immer besser. Wenn man in ein neues Team kommt und ein neues Auto bekommt, dann fängt man wieder von vorn an. Ich habe schon viel gelernt in den zwei Tagen", sagt der Rookie, der an zwei Tagen rund 870 Kilometer zurückgelegt hat. "Nach zwei Tagen spürt man die Arbeit körperlich schon etwas. Es geht auf den Nacken. Es ist eine gute Vorbereitung für Barcelona, wo es nochmal heftiger wird."

Felipe Massa freut sich für seinen Landsmann

"Ich freue mich für ihn. Es ist eine große Gelegenheit für ihn und ich hoffe, dass er so schnell wie möglich lernt, damit wir noch lange Zeit einen weiteren Felipe in der Formel 1 haben", lobt Felipe Massa seinen Landsmann und Namensvetter, den er aus gemeinsamen Tagen bei Williams 2014 kennt. "Er ist ein guter Fahrer und hat einige gute Leistungen gezeigt. Er ist intelligent und er ist in der GP2 sehr aggressiv gefahren. Ich wünsche ihm nur das Beste."

Dass auch Formel-1-Autos ihre Grenzen in Sachen Abtrieb und Haftung haben, musste Nasr allerdings am Dienstagvormittag einsehen, als er den Sauber auf noch feuchter Strecke ins Kiesbett von Kurve neun versenkte. "Ich war zu jenem Zeitpunkt der einzige Fahrer, der auf Slicks gefahren ist. Ich muss noch herausfinden, wann jeweils der Zeitpunkt für einen entsprechenden Wechsel gekommen ist. Das muss ich jetzt ausprobieren und nicht irgendwann in einem Rennen, wo ich dann womöglich überrascht werde", sagt er.

"Es war also richtig, es jetzt zu probieren. Dann passieren halt mal solche Dinge - nichts Schlimmes. Es war in einer schnellen Kurve, wo ich am Ende in eine kleine Pfütze gekommen bin. Da ging es dann ab. Es gab aber keine Schäden", relativiert Nasr, der sich über seine Chance freute, am Dienstag mal mehrere Reifensorten ausprobieren zu können. Vor allem die weiche Mischung von Pirelli ist für ihn noch neu. "Es ist wichtig für mich, dass ich erfahre, was man mit dem Reifen machen kann."

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