Sebastian Vettel: "Keine Spekulationen über Fernando Alonso"

, 06.03.2015

Für Sebastian Vettel war es "ein Schock", für Alain Prost "merkwürdig" und für Bernie Ecclestone "inakzeptabel": Fernando Alonsos Unfall wird diskutiert

Die Hintergründe des Testunfalls von Fernando Alonso und dessen Folgen werden weiterhin heiß diskutiert. Der spanische McLaren-Honda-Pilot, der am 22. Februar in Barcelona mit seinem Fahrzeug in Kurve drei abgeflogen war, muss das erste Rennen der Formel-1-Saison 2015 in Melbourne auslassen. Dies sei nach einer Gehirnschütterung ein normales Prozedere zum Wohle des Piloten, heißt es vom Team. Man will die Gefahr eines "Second-Impact-Syndrom" (SIS) ausschließen.

An der Darstellung von McLaren, wonach Alonso bei seinen Probefahrten von einer Windböe aus der Bahn geworfen worden sei, halten sich immer noch Zweifel. Das britische Team wird für seine Kommunikationspolitik kritisiert. Es bleiben bisher viele offene Fragen, die Anlass zu Gerüchten über die angeblich wahren Hintergründe geben. "Spekulationen helfen überhaupt nicht", will sich Ferrari-Neuzugang Sebastian Vettel an der Gerüchteküche nicht beteiligen.

"Ich glaube, es ist ganz leicht erklärt: Er hatte eine Gehirnerschütterung. Es ist ganz normal, dass man dann jegliches Risiko vermeidet", sagt der viermalige Weltmeister. "Deswegen ist es meiner Meinung nach die richtige Entscheidung, da noch zu warten. Das Risiko ist einfach zu groß." Im Falle eines weiteren Unfalls mit möglicher Belastung des Kopfes, könnte Alonso erheblicher gesundheitlicher Schaden entstehen. Der Spanier war phasenweise bewusstlos und soll sich anschließend im Jahr 1995 gewähnt haben.

Ecclestone: Alonso ist selbst überrascht

Vettel war dem McLaren-Honda von Alonso zum Zeitpunkt des Unfalls gefolgt. Es habe "gar nicht wie ein Unfall" und "seltsam" ausgeschaut, hatte der Heppenheimer zunächst berichtet. "Was genau passiert ist? Ich war dahinter, aber ich war zu weit weg, um genau sehen zu können, wie der Unfall entstanden ist", sagt er nun. "Ich habe nur das letzte Stück davon gesehen. Der Aufprall an sich sah nicht so dramatisch aus, aber natürlich war es ein Schock, zu hören, dass er im ersten Moment bewusstlos war und dass er leider eine Gehirnerschütterung erlitten hat. Aber Gott sei Dank ist nichts Schlimmeres passiert."

Vettel hatte zunächst erklärt, dass Alonso aus seiner Sicht unverhältnismäßig langsam durch den schnellen Rechtsbogen in Barcelona gefahren sei. Später, nach einem Besuch im Motorhome von McLaren-Boss Ron Dennis, ruderte Vettel etwas zurück und verweigerte konkrete Aussagen mit dem Hinweis, dass er es doch nicht so genau habe beobachten können. "Ich weiß auch nur das, was ich lesen konnte. Nur wenige Leute wissen die ganze Wahrheit", sagt Ex-Weltmeister Alain Prost im Interview mit 'Marca'.

"Ich habe keinerlei Erfahrung damit. Ich finde allerdings die Kommunikation in diesem Fall merkwürdig. Ich will keine Meinung dazu abgeben, außer vielleicht, dass ich es alles seltsam finde", meint der Franzose. "Mich hat das überrascht", wird Bernie Ecclestone in spanischen Medien zitiert. "Für mich ist das inakzeptabel, für Fernando selbst auch", so der Formel-1-Boss. "Fernando ist überrascht, was dort mit ihm passiert ist. McLaren will nicht darüber sprechen, also können wir nichts tun", sagt Ecclestone, der die FIA in der Pflicht sieht, den Vorfall genau aufzuklären.

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