Bei den Blauen sind die Würfel gefallen, was die Einsatzfahrer angeht, ein vielversprechender Posten wartet aber noch auf seine Besetzung - Wolff Kandidatin?
© Foto: xpbimages.com
Kaum ein Testfahrerposten in der Formel 1 dürfte so begehrt sein wie der bei Williams - das legen zumindest die Erfolgsaussichten nahe, die dieser Job mit sich bringt. Seitdem das Team wieder eigenständig ist, haben es alle vier Piloten in ein Einsatzcockpit in der Königsklasse geschafft: Kazuki Nakajima, Nico Hülkenberg und jüngst auch Valtteri Bottas wurden in Grove befördert, Nahrain Karthikeyan sicherte sich zumindest einen Platz bei HRT. Aber wer ist der nächste Kandidat?
Nachdem Williams am Mittwoch bekanntgegeben hat, dass Pastor Maldonado und Bottas in der Saison 2013 die Renneinsätze bestreiten, ist der Posten vakant - der Finne hatte ihn zuvor inne. Mit 15 Freitagseinsätzen und einer Teilnahme am Young-Driver-Test hat er in dieser Zeit so viel Erfahrung gesammelt wie kaum ein anderer. Die logische Nachfolgerin wäre Susie Wolff, die im Sommer als Entwicklungsfahrerin vorgestellt wurde. Allerdings verfügt die Schottin noch über wenig Erfahrung.
Darauf angesprochen, ob seine Ehefrau zumindest eine Kandidatin sei, sagt Williams-Mitbesitzer Toto Wolff augenzwinkernd: "Wenn Ferrari sie uns nicht wegschnappt, dann ja." Abgesehen von der DTM-Pilotin, die ihr Engagement bei Mercedes nicht weiter verfolgt, bietet sich eine Reihe von Nachwuchspiloten aus der GP2 und der Renault-World-Series (WSbR) an. "Derzeit sehen wir uns mit einen schwierigen Markt konfrontiert", weiß Wolff. An Kandidaten mangelt es aber eigentlich nicht.
Der Österreicher glaubt nicht, dass in Kürze eine Entscheidung fällt: "In Hinblick auf die Nominierung des Ersatzpiloten und des Testfahrers, sind wir noch nicht so weit. Wir sehen uns den Markt an", wiegelt Wolff ab. Er betont aber, welchen Stellenwert dieser Mann - oder diese Frau - im Gegensatz zu anderen Teams in Grove hat. "Valtteri hat es geschafft, das Renncockpit zu ergattern, aber wir wollen nicht die nächste Generation möglicher Williams-Piloten verpassen", unterstreicht Wolff.
Aufgrund dieser Aussage und der bisherigen Politik ist wohl damit zu rechnen, dass ein junger Pilot mit Perspektive übernimmt. DTM-Star Edoardo Mortara wurde schon mit Williams in Verbindung gebracht, teste aber im November in Abu Dhabi für Lotus und wird wohl bei Audi bleiben. Bottas allerdings gab wegen der Chance sogar ein GP2-Engagement auf. Wolff deutet an, dass eine Entscheidung bis zur Präsentation des neuen Autos - also wahrscheinlich bis Februar - fällt.