Turbo-Trick: Kupfert Renault von Mercedes ab?

, 28.11.2014

Um den Leistungsnachteil 2015 aufzuholen, lässt sich Renault voraussichtlich von Mercedes inspirieren und baut einen Turbo-Trick nach

In der Formel-1-Szene ist man sich einig, dass Mercedes 2014 einen den Konkurrenzprodukten von Ferrari und Renault überlegenen Antrieb hatte. Das war eines der Erfolgsgeheimnisse der Werks-Silberpfeile, ermöglichte aber auch den Kundenteams Williams und Force India im Vergleich zu 2013 einen ungeahnten Aufschwung (McLaren konnte daraus, aus welchen Gründen auch immer, weniger Nutzen ziehen).

Ein technisches Erfolgsgeheimnis des Mercedes PU106A Hybrid, wie die Antriebseinheit offiziell heißt, ist wiederum die Gestaltung des Turboladers. Denn im Gegensatz zu Ferrari und Renault, die konventionell gebaut und Turbine und Kompressor hinter dem Verbrennungsmotor positioniert haben, vor dem Auspuff, hat Mercedes zwar die Turbine an der üblichen Position belassen, aber den Kompressor vor den Motor gesetzt, in die Nähe des Airbox-Lufteinlasses.

Dadurch wird der Kompressor direkt luftgekühlt, was den Kühlbedarf in den Seitenkästen reduziert und eine aerodynamischere Bauweise des Bodyworks zulässt. Außerdem kann das im Heck eingebaute Getriebe weiter nach vorne gerückt werden, was sich positiv auf die Gewichtsverteilung auswirkt. Und weil Mercedes als Werksteam das Chassis frühzeitig auf dieses Antriebskonzept trimmen konnte, erklärt sich auch die chassisseitige Überlegenheit in der zurückliegenden Saison.

Renault scheint nun nachzuziehen, auch wenn Remi Taffin, Einsatzleiter an der Rennstrecke, das nicht explizit bestätigt: "Wissen wir noch nicht", sagt er auf Anfrage von 'Motorsport-Total.com', nur um seine Antwort grinsend zu korrigieren: "Das kann ich jetzt noch nicht verraten." Klar sind aber zwei Dinge: Erstens wäre ein solcher Umbau des Antriebs über den Winter vom Reglement her erlaubt - und zweitens "beschäftigen wir uns schon lange damit".

Doch ob diese Bauweise wirklich das große Geheimnis der Mercedes-Überlegenheit 2014 war, wagt Taffin, bei diesem Thema ziemlich zugeknöpft, zu bezweifeln: "Das ist nicht der entscheidende Faktor." Auch die Frage, was genau ein solches Konzept bringe, möchte er nicht beantworten: "Das müsste man schon Mercedes selbst fragen." Nur: Wenn Renault jetzt tatsächlich nachzieht, muss man von außen betrachtet davon ausgehen, dass es Vorteile bringen wird...

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