Verstappen-Vertrag: Nicht so teuer für Red Bull wie Vettel

, 29.10.2017

Max Verstappens Manager Raymond Vermeulen gibt zu, dass auch andere Teams Interesse hatten, und bestätigt eine Gehaltserhöhung für seinen Schützling

Max Verstappens neuer Red-Bull-Vertrag wurde innerhalb von nur vier Wochen ausverhandelt. Das hat Verstappens Manager Raymond Vermeulen verraten: "Ich war am 20. September zum ersten Mal in Graz", erklärt er. Am Freitag in Austin, am 20. Oktober, wurde das Dokument in einem Hotel unterschrieben.

"Ich habe ein Foto davon", lächelt Vermeulen und fasst sein Handy aus der Tasche, um das Foto zu zeigen. Er sagt: "Lustig, oder? Schaut, wie entspannt alles war. Wir saßen mit Marko im Hotel und haben unterschrieben." Und zwar einen Dreijahresvertrag bis Ende 2020 - mutmaßlich mit Ausstiegsklauseln, falls der erhoffte Erfolg ausbleiben sollte. Aber darüber spricht niemand offiziell.

Ebenso wenig wie über das vereinbarte Gehalt. Klar ist, dass Verstappen mehr verdienen wird als bisher. Vermeulen bestätigt das: "Wir bekommen jedenfalls nicht weniger. Max ist ein begehrter Fahrer, und dann begegnest du dir auf einem Niveau, das dem Marktwert entspricht."

Wie hoch der Marktwert ist, darüber haben beide Parteien Stillschweigen vereinbart. "Es ist schon ein signifikanter Deal", sagt Teamchef Christian Horner gegenüber 'Sky Sports F1'. "Aber sicher nicht der teuerste, den wir je gemacht haben!" Das dürfte jener von Sebastian Vettel für die Jahre 2012 bis 2014 gewesen sein.

Mercedes behauptet: Hatten keine Gespräche

"Geld", sagt Horner, "hat nur eine sekundäre Rolle gespielt. Und wenn beide Seiten wollen, dann geht es ganz schnell." Was Red Bull will, war klar: "Wir wollen ihn zum jüngsten Weltmeister der Formel-1-Geschichte machen. Auf Red Bull", erklärt Motorsportkonsulent Helmut Marko. Und Horner ergänzt: "Die Gelegenheit, mit Max zu verlängern, konnten wir uns nicht entgehen lassen. Da hätte jedes Team zugeschlagen."

Interesse von anderen Teams gab es nämlich, auch wenn Mercedes-Sportchef Toto Wolff bestreitet, jemals konkret mit den Verstappens über die Zukunft gesprochen zu haben. Vermeulen bleibt bei dem Thema vage: "Sind wir mal ehrlich, es besteht Interesse an jedem schnellen Fahrer im Paddock, also auch an Max. Das ist kein Geheimnis."

Zukunftspläne stimmen Verstappen optimistisch

Dass sich das Team Verstappen so früh gegen Mercedes und Ferrari und für Red Bull entschieden hat, kommt angesichts der Pleiten-, Pech- und Pannenserie in dieser Saison überraschend. Aber Verstappen scheint optimistisch zu sein, dass Red Bull die Situation in den Griff bekommen wird. Offenbar gefällt ihm, was ihm das Team als Zukunftsplan gezeigt hat.

"Wir setzen absolutes Vertrauen in das, was wir gesehen haben", bestätigt Vermeulen. "Ich denke, wenn man das Puzzle komplett zusammensetzt, ist das die beste Entscheidung. Ob er die jetzt trifft oder im Februar, ist doch zweitrangig. Die Chance hat sich jetzt geboten - und wir haben sie ergriffen. Das ist auch für das Team gut, aus Marketingsicht. Jetzt können sie da schon längerfristig planen."

Und Verstappen kann immer noch woanders hingehen, wenn das Projekt Red Bull floppen sollte. "Er wird 23 sein, wenn dieser Vertrag 2020 ausläuft", rechnet Vermeulen vor. "Da kannst du mit Max immer noch tolle Dinge anstellen. Ob das nun bei Mercedes wäre oder auch bei Ferrari ..."

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