Vettel begräbt Kwjat-Fehde: "Wusste nicht, dass es im TV läuft"

, 28.04.2016

Der Ferrari-Star steht zu seinen deutlichen Worten, der junge Russe zu seinem Manöver - Das Verhältnis sei ungetrübt - Verstappen erkennt Schutzbehauptung

Einmal einem jungen Burschen ordentlich die Meinung gegeigt und einem alten Hasen die kalte Schulter gezeigt: Das Scharmützel zwischen Sebastian Vettel und Daniil Kwjat am Rande des China-Grand-Prix ist vergessen und begraben. Im Vorfeld des Russland-Rennens zeigen sich die beiden Kontrahenten aus der Startkurve von Schanghai friedfertig und mit sich selbst im Reinen. "Ich würde das Gleiche nochmal sagen. Ich glaube nicht, dass es etwas Schlimmes war", so Vettel.

Dass er Kwjat im Livebild der übertragenden Fernsehsender deutlich hörbar zurechtwies, sei nicht als Vorführung des jungen Russen gedacht gewesen - allerdings auch kein Grund, ihn mit Kritik zu verschonen: "Ich wusste nicht, dass die TV-Kameras liefen. Das ändert aber nichts", sagt Vettel. Für ihn war das öffentliche Tête-à-Tête ohnehin eine Antwort auf die häufig geübte Kritik an Formel-1-Piloten, die auf politische korrekte Statements und unverfängliche Floskeln dressiert seien.

"Nach dem Rennen ist man ein bisschen geladen und die Emotionen brodeln. Aber das will man doch sehen! Soll ich jetzt sagen: 'Ich hätte ruhiger sein sollen?' Wir fahren hier doch Autorennen", verteidigt sich Vettel und wundert sich über die Präsenz des Vorfalls in den Medien. "Ich bin überrascht, dass das nach zwei Wochen noch ein Thema ist. Alles was gesagt werden musste, ist gesagt", hakt der Heppenheimer die Sache ab. Kwjat geht zumindest in diesem Punkt d'accord.

Er sieht keine Zwietracht mit dem Ex-Red-Bull-Kaderkollegen: "Wir werden uns stets mit Respekt behandeln und alles ist in Ordnung", versichert Kwjat, beharrt aber auf seiner Sicht der Dinge und steht und zu dem Manöver: "Ich habe getan, was ein hungriger Rennfahrer tut. Und ich bin hungrig. Ich würde es genauso wieder machen." Auch Vettel hegt nach eigener Aussage keinen Groll mehr: "Kompletter Unfug. Für ihn ist es gut ausgegangen, für uns war es nicht toll - das passiert." Sie kämen weiter so gut miteinander aus wie schon zuvor, versichern die beiden unisono.

Max Verstappen sieht den Vorfall nicht als Paradebeispiel dafür, dass sich alteingesessene Piloten an die Härte der Youngster gewöhnen müssten: "Sie sind ebenfalls aggressiv, wenn sie es sein müssen. Sie hätten genauso gehandelt", erklärt der 18-Jährige über die Routiniers, schlägt sich in der Causa Schanghai aber ausdrücklich auf die Seite Kwjats. Verstappen glaubt, dass die Vettel-Reaktion dem Selbstschutz diente: "Ich kann Sebastian verstehen. Er will nicht als Schuldiger abgestempelt werden: Er fährt für das große Team Ferrari und will seinen Teamkollegen nicht abräumen."

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