Van der Garde gewinnt GP2-Finale

Im Sprintrennen der GP2 feierte Giedo van der Garde einen lupenreinen Start-Ziel-Sieg. Der Caterham-Pilot hatte in Singapur alles unter Kontrolle und behielt trotz einer Safety-Car-Periode die Oberhand. Nach dem Sieg im Hauptrennen von Barcelona war es van der Garedes zweiter Triumph in diesem Jahr. Zweiter wurde Marcus Ericsson (iSport). In der letzten Runde eroberte noch der Schweizer Fabio Leimer (Racing Engineering) den letzten Podestplatz und sorgte für einen versöhnlichen Saisonabschluss. Simon Trummer (Arden) ging dagegen leer aus und der Österreicher Rene Binder (Lazarus) schied vorzeitig aus. Meister Davide Valsecci sicherte mit Platz fünf den Sieg in der Teamwertung für DAMS ab.

Als die Lichter der Startampel ausgingen, preschten die 25 Fahrer auf die erste Kurve zu. James Calado (Lotus) war trotz Lebensmittelvergiftung dabei. Dagegen fehlte Luca Filippi, denn sein Coloni konnte nach seinem Unfall im Hauptrennen nicht repariert werden. Es kamen schließlich alle gut durch die ersten Kurven. Als sich das Feld sortiert hatte, führte Pole-Setter van der Garde vor Ericsson und Luiz Razia (Arden). Leimer und Meister Valsecchi folgten auf den Plätzen vier und fünf. Verlierer des Starts war Felipe Nasr (DAMS), der von der Linie gar nicht gut wegkam und einige Positionen verlor.

Auch nicht perfekt lief die Startphase für Nathanael Berthon (Racing Engineering), denn sein Frontflügel war beschädigt. Die Rennleitung zeigte dem Franzosen die schwarze Flagge mit orangem Punkt. Deshalb musste er an die Box und den Schaden reparieren lassen. Sergio Canamasas (Lazarus) erhielt eine Durchfahrtsstrafe, weil ein Mechaniker vor dem Start zu lange am Auto gearbeitet hatte. Wenig später erhielt er die schwarze Flagge, weil er die Strafe nicht antrat.

In der dritten Runde klebte Jolyon Palmer (iSport) in Kurve 16 in der Mauer und war ausgeschieden. Johnny Cecotto (Addax) hatte ihm keinen Platz gelassen und erhielt später dafür eine Durchfahrtsstrafe. Abgesehen von zahlreichen Strafen tat sich auf der Strecke nicht viel. An der Spitze drehten die Fahrer ihre Runden und es gab keine direkten Duelle. Nach neun Runden musste das Safety-Car auf die Bahn geschickt werden. In der Zielkurve hatte sich der Österreicher Binder gedreht und seinen Motor abgewürgt. Der Lazarus-Bolide stand mitten auf der Strecke.

Beim Neustart machte van der Garde alles richtig und verteidigte seine Führung. Dahinter gab es keine Platzverschiebungen. Auch Canamasas fuhr als Siebter noch mit, denn er ignorierte erfolgreich die schwarze Flagge und die Anweisungen seines Teams sowie der Rennleitung. Schließlich merkte es Canamsasas doch und er fuhr in langsamer Fahrt an die Box. Es gab ein technisches Problem.

Kein optimales Rennen hatte Max Chilton (Carlin). Am Vortag noch Sieger fiel er diesmal immer weiter zurück, denn die supersoft Reifenmischung baute stark ab. Im Spitzenfeld spulten die Fahrer ihre Runden ab, aber niemand konnte entscheidende Manöver setzen. Somit feierte van der Garde nach dem Hauptrennen in Barcelona seinen zweiten Saisonsieg und setzte den Schlusspunkt unter die GP2-Saison 2012. Platz zwei ging an Ericsson.

In der letzten Runde wurde noch hart um den letzten Podestplatz gekämpft. Leimer griff Razia an und schaffte ein erfolgreiches Überholmanöver. Damit kletterte der Schweizer auch am Sonntag auf das Podium. Vizemeister Razia musste sich schließlich mit Platz vier zufriedengeben. GP2-Meister Valsecchi kam als Fünfter über die Linie und sicherte den Sieg in der Teamwertung für DAMS ab. Sechster und Siebter wurden Gutierrez und Nasr, der nach seinem schlechten Start noch eine Aufholjagd durchzog.

Die Top 10 komplettierten Coletti, Cecotto, der ebenfalls eine starke Aufholjagd lieferte, und Calado. Der Brite stand das Rennen trotz Lebensmittelvergiftung durch. Der Schweizer Trummer kam als 14. ins Ziel und ging leer aus. Die GP2-Saison 2012 ist damit abgeschlossen.