Cool und schnell zum Titel: Die neuen GT-Masters-Champions

, 04.10.2014

Kelvin van der Linde und Rene Rast fahren im Audi R8 zum Titel im GT-Masters: Rast krönt Traumsaison nach zwei 24-Stunden-Siegen

Die Champions des GT-Masters 2014 heißen Kelvin van der Linde und René Rast (Prosperia-Abt). Im vorletzten Saisonlauf beim Finale in Hockenheim fuhren die Audi-Piloten im R8 vorzeitig zum Titel. Damit ging ein Coup von Prosperia-Abt rund um den ehemaligen GT-Masters-Champion Christian Abt auf. Abt kombinierte für die Saison 2014 den erfahrenen Rast mit dem vielversprechenden Nachwuchstalent van der Linde aus Südafrika.

Das die Kombination funktioniert, zeigte sich schon beim Saisonstart in Oschersleben, als sich van der Linde bei seinen Debütwochenende im Alter von 17 Jahre als jüngster Pole-Gewinner und Rennsieger in die Geschichtsbücher des GT-Masters eintrug. Mit dem erfolgreichen GT-Masters-Debüt tat er es Rast gleich: Auch Rast holte bei seinem ersten GT-Masters-Wochenende vier Jahre zuvor auf Anhieb einen Sieg, ebenfalls in Oschersleben.

Nicht nur das Debüt der neuen Champions verlief ziemlich gleich, Rast und van der Linde zeigten im Saisonverlauf ähnliche Charaktereigenschaften: In Sachen Coolness stand van der Linde seinem deutlich erfahrenen Teamkollegen Rast wenig nach, beide ließen sich durch nichts aus der Ruhe bringen. Im Titelkampf war das neben dem guten Speed, der dem Audi-Duo drei Saisonsiege einbrachte, ausschlaggebend. Auf dem Weg zum Titel leistete sich das Audi-Duo keinen Fehltritt, machte auch aus schwierigen Situationen das Beste und punktete in allen bisherigen 15 Rennen.

GT-Sport statt Formel-Karriere

Die Karriere der neuen Champions verlief ähnlich: Beide feierte ihre Erfolg nicht im Formelsport, sondern im GT und Tourenwagen. Rast machte seinen erste Schritte im Motorsport in der Formel BMW, fuhr dort unter anderen gegen Sebastian Vettel, Adrian Sutil und Nico Hülkenberg. Für eine weitere Formel-Karriere fehlten Rast dann die Mittel. Er stieg in den Volkswagen-Polo-Cup ein, den er in seiner ersten Saison gewann. Über die SEAT-Leon-Supercopa kam er dann in die Porsche-Markenpokale. Dort avancierte er mit zwei Titeln im Porsche-Carrera-Cup und drei Meisterschaften im Porsche-Supercup zu einem der erfolgreichsten Fahrer.

Für Rast, der aus Steyerberg bei Minden stammt und seit einigen Jahren in Frankfurt lebt, ist der GT-Masters-Titel die Krönung einer Traumsaison. Innerhalb von 106 Tagen gewann er auf einem Audi R8 das 24-Stunden-Rennen auf dem Nürburgring, die 24 Stunden von Spa-Francorchamps und das GT-Masters. Dazu setzte er ein erstes Zeichen bei den 24 Stunden von Le Mans, wo er bei seinem ersten Start das Podium in seiner Klasse nur knapp verpasste.

Kelvin van der Linde feierte im Juni seinen 18. Geburtstag, kann aber auch bereits eine beeindruckende Erfolgbilanz vorweisen. 2011 und 2012 startete er in Markenpokalen von Volkswagen in Südafrika, in beiden Jahren gewann er den Titel. Im vergangenen Jahr gewann er den Volkswagen-Scirocco-R-Cup im Rahmen der DTM und wechselte in das GT-Masters.

Vom GT-Masters nach Le Mans

Dass der 18 Jahre junge Schüler im Motorsport landete, war fast Familiär vorbestimmt. "Mein Grossvater, mein Vater, mein Onkel und mein Bruder sind auch Rennen gefahren oder noch aktiv", sagt van der Linde. "Die Begeisterung für Motorsport ist in Südafrika sehr gross, in nahezu jeder grösseren Stadt gibt es eine Rennstrecke. Für den Aufstieg in die Top-Klassen fehlt den meisten Fahrern aber das Geld."

Van der Linde stand vor der Saison am Scheideweg: "Ich musste mich in diesem Jahr beweisen, sonst wäre meine Zukunft im Motorsport unsicher gewesen." Diese Sorgen muss er sich nach der glänzenden Saison im GT-Masters nicht mehr machen. Nicht nur im GT-Masters beeindruckte van der Linde: Im Sommer gewann er eine internationalen Nachwuchsförderung des Automobil-Weltverbandes FIA.

Nach dem Titel im GT-Masters haben beide Champions ein gleiches Ziel. "Nach meinen Erfolgen im GT Sport hoffe ich nun, dass ich den nächsten Schritt machen kann und den dauerhaften Sprung zu den Le-Mans-Prototypen schaffe. Nach meinem ersten Start in Le Mans in diesem Jahr ist das mein nächstes Ziel", sagt Rast. Von einem Start bei dem legendären Langstreckenrennen in Frankreich träumt auch van der Linde. "Im ersten Schritt möchte ich im kommenden Jahr noch mehr Erfahrungen sammeln und am liebsten in verschiedenen Serien starten. Ich möchte mich im GT-Sport etablieren und eines Tages bei den 24 Stunden von Le Mans starten."

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