Hofmann: "So etwas habe ich noch nicht gespürt"

, 17.06.2014

Ex-MotoGP-Pilot Alex Hofmann spricht vor seinem vierten Start bei den 24 Stunden am Nürburgring über die Faszination Nordschleife

Unter den 175 Teilnehmern beim 24-Stunden-Rennen am Nürburgring tummelt sich auch in diesem Jahr so mancher Racer, dessen Gesicht aus ganz anderen Bereichen bekannt ist. Einer von ihnen ist Alex Hofmann. Der ehemalige Weltklasse-Motorradpilot wechselt von zwei auf vier Ra?der und tritt unter der Bewerbung von BMW in einem BMW M235i Racing an. Der 33-Ja?hrige ist glücklich darüber, Teil des Rennens zu sein und die einzigartige Atmospha?re mitzuerleben.

Viele Jahre startete Hofmann in der Motorrad-WM, unter anderem sechs Jahre in der MotoGP-Klasse. Seit einigen Jahren ist er Aprilia-Testfahrer und MotoGP-Experte bei Sport 1. Doch das 24-Stunden-Rennen ist ein Traum für den Allrounder und bereits zum vierten Mal fester Bestandteil seines vollen Terminkalenders. Was genau dieses Rennen ihm bedeutet, erkla?rt er in im Interview.

Frage: "Alex, welchen Stellenwert hat das 24-Stunden-Rennen für dich?"

Alex Hofmann: "Das 24-Stunden-Rennen ist für mich die beste Mo?glichkeit, Motorsport pur zu erleben. Es ist einfach die reinste Art von Motorsport. So etwas habe ich vorher noch nicht gespürt. Ich habe so meine Erfahrungen im Motorsport gemacht und weiß sehr gut, was in der MotoGP und Formel 1 los ist, aber das 24-Stunden-Rennen ist etwas ganz Besonderes. Ich bin sehr froh, dabei zu sein."

Frage: "Was macht für dich den Reiz des 24-Stunden-Rennens aus?"

Hofmann: "Für mich ist es eine der gro?ßten Herausforderungen, die ich erlebt habe. Und das auf der schwierigsten Rennstrecke der Welt. Die Bedingungen auf der Nordschleife sind einzigartig - vor allem, weil immer viel Verkehr auf der Strecke ist, das Wetter in der Eifel unberechenbar ist und nachts gefahren wird."

Frage: "Du startest dieses Jahr zum vierten Mal beim 24-Stunden-Rennen. Wie beurteilst du deine bisherigen Einsa?tze?"

Hofmann: "Leider waren die ersten beiden Starts glücklos. Bei meinem ersten 24-Stunden-Rennen konnten wir gar nicht an den Start gehen -da war schon nach dem Qualifying Schluss. Das zweite 24-Stunden-Rennen war bereits nach dem ersten Stint vorbei, da das Auto defekt war. Im vergangenen Jahr lief es besser. Aber leider wurde das Rennen aufgrund der Wetterverha?ltnisse unterbrochen und wir konnten nachts nicht fahren. Von daher kann ich meine perso?nliche Weiterentwicklung nicht beurteilen. Ich hoffe jedenfalls, dass wir beim diesja?hrigen 24-Stunden-Rennen durchfahren und das Ziel erreichen."

Frage: "Wie bereitest du dich auf deinen Einsatz beim 24-Stunden-Rennen vor?"

Hofmann: "In diesem Jahr war es vor allem das Qualifikationsrennen zum 24-Stunden-Rennen. Das sechsstündige Rennen ist eine optimale Vorbereitung. Die Vorbereitung von Fahrern, die zum ersten Mal beim 24-Stunden-Rennen fahren, sieht sicherlich anders aus - diese bereiten sich beispielsweise mit Simulatoren vor und machen quasi nichts anderes, als sich auf dieses Rennen vorzubereiten. Mittlerweile bringe ich ja auch schon Erfahrung auf der Nordschleife mit. Aber dennoch habe ich immer Respekt vor diesem Rennen und der Rennstrecke, das ist ganz wichtig."

Frage: "Du bist ein echter Allrounder: Aprilia-Testfahrer, Teilnehmer beim 24-Stunden-Rennen und MotoGP-Experte. Wie bringst du das alles unter einen Hut?"

Hofmann: "Das sind alles Jobs, die ich mir selbst ausgesucht habe und sie machen mir viel Spaß - das ist das Wichtigste. Es ist ganz klar, dass ich das nicht bis ins Rentenalter tun werde. Deshalb ist es wichtig, jetzt dran zu bleiben und diese Mo?glichkeiten wahrzunehmen. Ich werde dieses Jahr noch einmal Vater - es wird also nicht langweilig und es gibt einiges zu tun. Und es ist gut zu wissen, dass immer ein gutes Team hinter mir steht, denn als Team ist man stark."

Frage: "Vom Motorrad ins Rennauto - das hat schon der ehemalige Motorrad-Weltmeister Johnny Cecotto erfolgreich vorgemacht. Er wechselte von zwei Ra?dern in den Auto- Rennsport, startete sogar in der Formel 1. Ist er dein Vorbild?"

Hofmann: "Ich durfte Johnny Cecotto auch schon kennenlernen. Aber realistisch gesehen bin ich weit davon weg, eine a?hnliche Karriere im Rennwagen zu starten, wie es ihm gelang."

"Es ist vor allem nicht realistisch, Geld damit zu verdienen. Ha?tte ich ernsthaft noch eine Autokarriere starten wollen, ha?tte ich anders an die Sache herangehen müssen. Es gibt so viele junge Talente im Rennsport, da reicht es einfach nicht aus, Profi-Motorradfahrer gewesen zu sein. Ich sehe meine Einsa?tze auf vier Ra?dern als Hobby und will einfach jedes Jahr beim 24-Stunden-Rennen dabei sein und mich steigern. Mein Ziel ist es, irgendwann ein GT3-Auto auf der Nordschleife zu bewegen."

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