BMW Zagato Coupé: Italiener verwandeln Z4 Roadster in ein Coupé

, 27.05.2012


Erstmals erhält ein BMW einen italienischen Maßanzug von der berühmten Design-Schmiede Zagato, deren Macher aus dem aktuellen BMW Z4 Roadster ein aufregendes Sportcoupé schufen. Bislang ein Unikat, bestand für Zagato die Herausforderung darin, die Emotionalität einer Studie auf ein straßenzugelassenes Fahrzeug zu übertragen. Seine Weltpremiere feiert das in Handarbeit gefertigte BMW Zagato Coupé auf dem Concorso d’Eleganza Villa d’Este (25.05.2012 - 27.05.2012) in Cernobbio am Comer See.


Design: BMW durch die Augen von Zagato

Zagato verschmilzt die Designmerkmale beider Unternehmen zu einem emotionalen Coupé in bester Zagato-Tradition. Der Anspruch an das Fahrzeug war von vornherein klar: das BMW Zagato Coupé soll ein sogenanntes „Vmax-Concept“ werden, ein straßenzugelassenes, aerodynamisch optimiertes Hochgeschwindigkeitsfahrzeug, das alle gesetzlichen Anforderungen und Crash-Auflagen erfüllt.

Die gesamte Front des BMW Zagato Coupé zeigt sich sehr dreidimensional, breit und kraftvoll gestaltet. Dynamisch drängt die Frontpartie nach vorne und zieht sich weit nach unten. Eine markante Interpretation des klassischen BMW-Gesichtes aus Doppelrundscheinwerfer, nierenfömigem Kühlergrill und BMW-Emblem macht das BMW Zagato Coupé auf den ersten Blick als BMW erkennbar. Flach und breitenbetont ausgeführt, verleihen diese Elemente der Front einen besonders sportlichen Ausdruck.

Die konturierte Motorhaube führt diese Dynamik durch lange Linien und gespannte Flächen fort. Zwei Lufteinlässe auf der Motorhaube sorgen für zusätzliche Luft im Motorraum und unterstreichen den leistungsstarken Antrieb. Im weiteren Verlauf der Linien nimmt das für Zagato charakteristische „Double Bubble“-Dach - auch „Doppia Gobba“ genannt - die Pfeilung der Motorhaube auf und führt sie bis ins Heck fort. Dieses typische Zagato-Element der zwei Dachkuppeln stammt ursprünglich aus der Luftfahrt und ermöglicht zunächst eine größere Kopffreiheit für das Fahren mit Helm bei Rennen, verbessert aber auch die Aerodynamik des Fahrzeugs und erhöht darüber hinaus die Verwindungssteifigkeit des Daches.

Unterhalb der Motorhaube blicken die Scheinwerfer des BMW Zagato Coupés äußerst fokussiert auf die Straße und betonen damit den fahrorientierten Charakter. Zwischen den Scheinwerfern sitzt tief die von Zagato interpretierte Doppelniere mit matt glänzendem Nierenrahmen. Als besonderes Detail erweist sich die Ausprägung der Nierengitter als viele kleine, matt glänzende Zagato „Z“. Groß dimensionierte Lufteinlässe schließen die Front nach unten ab.


Neue Dachlinie und muskulöses Heck

Die Gestaltung als Coupé erforderte eine neue Dachlinie, die fließend und gleichzeitig dynamisch das Potential des Fahrzeugs zum Ausdruck bringt. Durch die lang gestreckte Motorhaube sitzt das Greenhouse sehr weit hinten. Die Luftauslässe in der Seite zitieren die Form der Lufteinlässe auf der Motorhaube. Dahinter setzt eine für Tiefe sorgende Einprägung weitere Akzente.

Ein weiteres für Zagato spezifisches Designmerkmal ist das sogenannte „Criss Cross“, ein besonders gestalteter Übergang von der Seitenfenstergraphik in die Heckscheibe. Dabei beschleunigt die untere Einfassung der Seitenfenstergraphik kurz vor dem Heck stark nach oben und bildet in seiner Fortführung die obere Begrenzung der Heckscheibe. So verbindet dieses gestalterische Markenzeichen Seite und Heck über die C-Säule. Vor allem aus der Vogelperspektive lässt sich dieses Merkmal sehr gut erkennen.

Das Heck zeigt den Zagato-Einfluss am deutlichsten. Beinahe ohne Fugen geformt, wirkt die gesamte Heckpartie wie aus einem Guss. Nichts unterbricht die solide Skulptur des Hecks. In der Gesamtwahrnehmung präsentiert sich das Heck breit und flach. Als auffälligstes Merkmal im Heck erweist sich der typisch für Zagato transparent gestaltete obere Heckbereich.

Optisch dreigeteilt geben die großzügigen Glasflächen den Blick auf die Leuchten und den Innenraum frei. Ihre dunkle Tönung lässt das BMW Zagato Coupé noch sportlicher wirken. Eine geschwungene Spange mit der Zagato-Wortmarke unterteilt die Fläche und lässt das Fahrzeug breiter erscheinen. Die ebenfalls dunkel getönte Heckscheibe lässt sich öffnen und gibt so den Weg in das Gepäckabteil frei.

Ein großer Diffusor schließt die massive Heckschürze nach unten hin ab und lässt das Heck breit und sportlich wirken. Eine matt glänzende Einfassung unterstreicht die Form des Diffusors, lenkt den Fokus auf die Räder und unterstreicht den stabilen Stand des BMW Zagato Coupés. Die weit außen liegenden Endrohre betonen diesen Eindruck nochmals und setzen matt glänzend einen weiteren Akzent in der Heckpartie. Den starken Schwung über den Hinterrädern greift ein Spoiler auf.

 

Highlight: Ein Lack mit besonderer Strahlkraft und Tiefe

Der einzigartige Charakter des BMW Zagato Coupé zeigt sich bis in kleine Details. Die 19 Zoll großen Leichtmetallfelgen im klassisch-sportlichen 5-Speichen-Design erinnern entfernt an Propeller und stellen eine kleine Anspielung auf den Ursprung beider Marken dar: sowohl BMW als auch Ugo Zagato, der Gründer von Zagato, kamen über die Luftfahrt zum Automobilbau. Matt glänzend werten sie die Seitenansicht dezent auf.


Die exklusive Außenfarbe „Rosso Vivace“, ein ausdrucksstarkes Rot, erweckt die Flächen und Volumen des BMW Zagato Coupés zum Leben. Je nach Lichteinfall reicht das Farbenspektrum dabei von beinahe Schwarz bis zu einem hell strahlenden Rot. Den Reichtum an Tiefe und Strahlkraft erreichen die Macher durch eine aufwändige Lackiertechnik. Als „Grundierung“ werden zunächst eine Schicht schwarzer Farbe und dann eine Lackschicht metallisches glänzendes Silber aufgetragen. Anschließend sorgen sechs hauchdünne Schichten des exklusiv entwickelten Rottons für den Effekt. Zwei Schichten Klarlack versiegeln schließlich den Farbton.

Feinste Detailarbeit im Interieur

Das Interieur ist BMW-typisch klar strukturiert. Feinste Materialien und hochwertige Details bringen die Sportlichkeit und Fahrerorientierung des Interieurs durch Zagato exklusiv zum Ausdruck. Zusätzlich von Hand eingebrachte Elemente wie horizontale Linien in der Instrumententafel und den Türen verleihen dem Interieur eine sportliche Eleganz.

Die farbliche Basis der exklusiven Lederausstattung bilden ein heller und ein dunkler Grauton. In ihrem Zusammenspiel unterstreichen die Farben die horizontale Geometrie des Interieurs, während rote Ziernähte in Instrumententafel, Türen und Sitzen die Außenfarbe in den Innenraum übertragen und sportliche Akzente setzen. Ein eingesticktes „Z“ auf den Sitzen stellt das deutlichste Merkmal im Interieur dar, das auf die Herkunft des BMW Zagato Coupés im Innenraum hinweist.

Das gestalterische Thema der horizontalen Linien findet sich ebenso im Gepäckabteil, wie die beiden Grautöne und der rote Akzent. Die Linienführung deutet hier leicht die Form des „Double Bubble“-Daches an. Zwei exklusive Accessoires, eine Hut- und eine Reisetasche, runden die Verfeinerung des Farb- und Materialkonzeptes durch Zagato ab. Die Reisetasche wurde ebenfalls der Form des „Double Bubble“-Daches nachempfunden.


Alte Tradition: BMW und italienisches Design

Für Zagato das erste Mal, entstanden in der Vergangenheit bereits BMWs mit einem maßgeschneiderten italienischen Blechkleid, wie zum Beispiel im Jahr 1939: für die Rennsaison 1939 beauftragte BMW den Karosseriebauer Touring mit dem Bau eines Coupés auf Basis des BMW 328. Für die Mille Miglia 1940 folgten zwei Roadster auf gleicher Basis, die gemeinsam mit dem Coupé das traditionsreiche Rennen dominieren sollten.

Ebenso gestalteten italienische Designerhände das Design des BMW 3200 Michelotti Vignale (1959), des BMW 700 (1959) ebenfalls durch Giovanni Michelotti, des BMW 3200 CS Bertone (1962) sowie des BMW M1 (1978), für dessen Design Giorgio Giugiaro verantwortlich zeichnete. Das BMW Zagato Coupé belebt die Tradition der Zusammenarbeit von BMW und italienischen Designern jetzt neu.

Die gesamte Karosserie des BMW Zagato Coupé fertigten die Italiener in Handarbeit. Wie früher wurde das neue Kleid um die Mechanik herum maßgeschneidert, es zeichnet sie nach und gibt ihr Raum. In zahlreichen Stunden wurden Aluminiumbleche von den erfahrenen Experten bei Zagato bearbeitet und aufwändig geformt, um dem Fahrzeug seine besondere Hülle zu verleihen.

Beide, BMW und Zagato, ließen sich von den Studien des Aerodynamik-Vordenkers Wunibald Kamm inspirieren. Sowohl das BMW 328 Kamm Coupé aus dem Jahre 1940 als auch der Alfa Romeo SZ und TZ besitzen eine typische Kammsche Heckpartie. Diese Struktur wurde in Italien bekannt als „Coda Tronca“-Karossierie, die von Zagato Anfang der 1960er-Jahre getestet wurde. Dieser Kamm-Effekt ist Teil eines funktionalen Designs, das die aerodynamische Effizienz im Kammschen-Sinne berücksichtigt. Deshalb benötigt das BMW Zagato Coupé keine zusätzlichen aerodynamischen Hilfsmittel.

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31.05.2012

Das BMW Zagato Coupe wird von einem 400 PS starkem R6 angetrieben. Quelle: bimmertoday


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