Der deutsche Autozulieferer und Entwickler stellt das Thema „Vision Komfort“ in den Mittelpunkt seiner neueste Kreation auf dem Genfer Automobilsalon (06.03.2008 - 16.03.2008): eine Schwenkdach für den Rolls-Royce Phantom als ersten Schritt neuer Komfortlösungen. Hintergrund: In den Augen von Edag, wird Komfort im Automobil - neben den Entwicklungen zur Verbesserung der ökologischen Verträglichkeit - zukünftig den Markterfolg von kommenden Fahrzeugmodellen mitentscheiden.
© Foto: Speed Heads
Im Zeitalter der vernetzten Kommunikations- und Infotainmentsysteme bleibt der Komfortbegriff nicht alleine auf den reinen Fahrzeugkomfort begrenzt. Ein Fahrzeug von morgen muss seinen Kunden die Möglichkeiten bieten, auf alle Daten und Informationen, die er in seinem privaten und beruflichen Umfeld benötigt, auch im Fahrzeug zugreifen zu können. Die Zusammenführung von Fahrzeug, Office, Home sowie weltweiter Service- und Infotainment-Dienste definieren den zukünftigen Komfortbegriff in der Automobilbranche.
Innovative Karosseriekonzepte im Ex- und Interieur werden auch zukünftig den Komfort im Fahrzeug steigern. Ergonomisch optimierte Package-Konzepte, wie z. B. im Bereich Einstiegshilfen, erhöhen maßgeblich die Annehmlichkeit. Stetig werden Bedienung, Sitzkomfort, Fahrzeugklima und Sichtverhältnisse weiterentwickelt. So mus es Fahrzeugderivate geben, die Designer und Ingenieure funktionsoptimiert und anwendergerecht realisieren. Am Beispiel der Einstiegsoptimierung am Rolls-Royce Phantom dokumentiert Edag seine Entwicklung und seriennahe Umsetzung von neuen Komfortkonzepten im Bereich der Karosserie.
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Selbst ein Rolls-Royce Phantom kann bei seinen Eigentümern noch Wünsche offen lassen. So vermittelt die traditionell hinter der C-Säule angeordnete Sitzposition im Fahrzeugfond das Gefühl von Geborgenheit und Privatsphäre. Dies muss beim Serienmodell jedoch damit erkauft werden, dass ein aufrechtes Ein- und Aussteigen auch für Menschen von durchschnittlicher Körpergröße nicht möglich ist. Als Lösung entwickelte Edag ein Schwenkdach im Bereich der hinteren Sitzbank, um in die Luxuslimousine richtig komfortabel ein- und aussteigen zu können.
Was sich trivial anhört, war mit jeder Menge technischer Finesse verbunden. So erarbeitete Edag zunächst verschiedene Konzepte, um das Dach, inklusive dem seitlichen Dachrahmen, anheben zu können. Dass man dabei auf das exklusive Innenraumdesign Rücksicht nahm und keine Kompromisse bei der Steifigkeit, dem Komfort und der Dichtigkeit einging, versteht sich von selbst.
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An einem Durchtrennen des seitlichen Dachrahmens des Aluminium-Space-Frames führte kein Weg vorbei. Ein aus dem Vollen gefrästes Verstärkungsteil, das gleichzeitig die Kinematik, den Wasserkanal, Verriegelungen sowie die Dichtungen und einen Einklemmschutz aufnimmt, sorgt jedoch weiterhin für die nötige Karosseriesteifigkeit.
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Aus dem Vollen fräste Edag ebenfalls die Aluminium-Struktur des Klappdaches. Um Gewicht zu sparen, besteht die Außenhaut des Klappdaches aus Kohlefaserkunststoff. Die Innenverkleidungen im Dachbereich gestalteten die Macher neu und bezogen diese mit Werkstoffen in Rolls-Royce-Originalqualität bezogen. Ein Tastendruck durch Fahrgast oder Fahrer aktiviert die elektronische Steuerung und lässt das hydraulisch angetriebene Dachsegment nahezu geräuschlos in die Höhe gleiten. Durch die Modifikation der Dachstruktur wurde das Fahrverhalten und die Innenraumakustik des Fahrzeugs nicht verändert.
Aston Martin (Gast)
17.02.2008
Da hätte RR aber auch selber drauf kommen können. Aber da müssen dann wieder die deutschen ran. Ach moment, der Phantom ist ja eigentlich ein deutsches Auto. Na ja, weiß nun auch nicht was ich davon halten soll. An sich ein interessantes System. Seh ich das richtig, dass sich das Dach nur öffnen lässt, wenn die Tür auf ist? Müsstes man dann aber auch auf die andere Seiten verlegen können. Die Variante auf den Bildern ist ja eher für den Rechtsverkehr in Kontinentaleuropa.