30 Millionen VW Golf - ein neuer Produktionsrekord für das erfolgreichste europäische Auto aller Zeiten. Diese Zahl muss man sich erst einmal auf der Zunge zergehen lassen und sich vorstellen, wie grandios diese Menge ist. Die Fertigung des Ur-Golfs startete im Frühjahr 1974. Seitdem entschieden sich statistisch an jedem einzelnen Tag der letzten 39 Jahre mehr als 2.000 Menschen für einen neuen Golf. Das 30-millionste Exemplar ist ein VW Golf TDI BlueMotion, der lediglich 3,2 l/100 km verbraucht und damit den bislang sparsamsten aller jemals gebauten Golf darstellt.
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Jede der sieben Golf-Generationen schrieb Geschichte:
Golf I (1974 bis 1983): Der Golf fuhr den Volkswagen-Konzern damals aus der Krise; denn immer weniger Kunden akzeptierten den luftgekühlten Heckmotor des Käfers. So zeigte sich 1974 der Schritt vom Käfer zum Golf revolutionär. Mit der Umstellung vom luftgekühlten Heckmotor auf den wassergekühlten Frontmotor und vom Heck- auf den Frontantrieb entstand ein neues Fahrzeuglayout. Gestalterisch wechselten die Volkswagen-Designer dank des legendären Entwurfs von Giorgio Giugiaro von einer runden in eine eckige Formensprache.
Golf II (1983 bis 1991): Er war der Golf, mit dem Volkswagen Technologien wie den geregelten Katalysator (1984), das Antiblockiersystem ABS (1986) und den Allradantrieb (1986) auf den Weg brachte. Darüber avancierte die Baureihe mit dieser Generation endgültig zur Ikone: Die Vorständ entschieden sich, das Design des Golf I weiterzuentwickeln und auf der Basis seiner optischen DNA den Golf II zu konzipieren.
Golf III (1991 bis 1997): Mit der dritten Generation leitete Volkswagen 1991 eine neue Ära der Sicherheit ein. Zum einen war der Golf III der erste Typ der Baureihe, den es ab 1992 mit Frontairbags gab, ferner führten große Fortschritte im Bereich der Karosseriekonstruktion dazu, dass sich die Crash-Eigenschaften weiter verbesserten. In diesem Golf kam außerdem der erste TDI-Motor der Baureihe zum Einsatz (1993).
Golf IV (1997 bis 2003): Unter der Regie des damaligen Konzern-Designchefs Hartmut Warkuß kristallisierte sich jenes präzise Design heraus, das die Weichen für den Aufbruch in die Volkswagen-Zukunft stellte. Heute gilt der Golf IV unter Experten als Stilikone und wegweisend für die Baureihe. Doch dieser Golf erwies sich mit Technologien wie der elektronischen Stabilitätskontrolle ESC (1998) oder dem Doppelkupplungsgetriebe (2002) auch konstruktiv als wegweisend.
Golf V (2003 bis 2008): Er war der Golf, dessen Komfort, Dynamik und vor allem Qualität manch einen Wettbewerber der höheren Mittelklasse hinter sich ließ. Einen Wert, der die Stabilität der per Laser geschweißten Karosserie untermauerte, stellten die 2003 beim Debüt des Golf V ausgewiesenen 35 Prozent Plus in der Torsionssteifigkeit dar. Der erste Golf BlueMotion (4,5 l/100 km) entstand 2007 ebenfalls auf der Basis des Golf V.
Golf VI (2008 bis 2012): Die erneut per Laser geschweißte Karosserie erwies sich als derart sicher, dass sie mit Bravour die maximalen fünf Sterne im EuroNCAP-Crashtest erzielte. Der Siegeszug der TSI-Motoren (Hightech-Benziner) und die Umstellung der Turbodiesel (TDI) auf das Common-Rail-System sorgten für mehr Dynamik und weniger Verbrauch. Als Spitzenreiter im positiven Sinne erwies sich der zweite Golf BlueMotion mit einem Durchschnittsverbrauch von nur noch 3,8 l/100 km.
Golf VII (seit 2012): Das Gewicht des siebten Golfs senkten die Macher um bis zu 100 Kilogramm und drehten so die viel zitierte Gewichtsspirale um. Je nach Motor konnte Volkswagen den Verbrauch gegenüber dem Vorgänger um mehr als 23 Prozent reduzieren. Spitzenreiter dieser Bewegung ist der nun auch als 30-millionstes Exemplar produzierte Golf TDI BlueMotion mit einem Durchschnittsverbrauch von nur 3,2 l/100km.
Mit Sicherheit wird der VW Golf VII zudem als jenes Kompaktmodell in die Geschichte eingehen, in dem eine ganze Armada neuer Assistenzsysteme debütierte. Es sind Systeme wie der proaktive Insassenschutz und die Multikollisionsbremse - Technologien, die zuvor eher in der Ober- als in der Kompaktklasse zu finden waren.