Wenn die italienische Design-Schmiede Zagato einen Aston Martin neu einkleidet, darf die Autowelt gespannt sein, insbesondere dann, wenn es sich um einen Rennwagen handelt, der später als Straßenfahrzeug in Serie gehen könnte und das große Erbe des Aston Martin DB4 GT Zagato antreten soll. Ein Statement ist größer als das andere - doch bislang halten sich die Macher bedeckt. Fakt ist: die Enthüllung des noch geheimen Projektes erfolgt am 21. Mai 2011 beim Concorso d’Eleganza Villa d’Este am Comer See.
© Foto: Aston Martin
Der neue Rennwagen ist kein Show Car und soll noch im Mai 2011 sein Renndebüt beim VLN-Langstreckenrennen am 28.05.2011 geben - ein Tribut an den originalen Aston Martin DB4 GT Zagato, der ebenfalls bei Langstreckenrennen zum Einsatz kam und von berühmten Rennfahrern wie Jim Clark und Roy Salvadori pilotiert wurde. Abhängig von Kundenreaktionen, visiert Aston Martin sogar eine Straßenversion des neuen Zagato-Rennwagens an, die im Jahre 2012 auf den Markt kommen könnte.
Viel lässt sich auf dem ersten Bild noch nicht erkennen. Aber die Proportionen könnten von einem Aston Martin Vantage als Basis stammen, der bereits mit einem V8- als auch V12-Triebwerk zum harten Renneinsatz beim berühmten 24-Stunden-Rennen auf der Nürburgring-Nordschleife zum Einsatz kam.
Aston Martin und Zagato schufen mit dem originalen von 1960 bis 1961 produzierten Aston Martin DB4 GT Zagato eines der begehrtesten Sammlerfahrzeuge unserer Zeit, das mehrere Millionen Euro wert ist und damals durch starke Rundungen wie eine konsequente Gewichtsreduzierung bestach. Für den Vortrieb sorgte ein 3,7 Liter großer Sechszylinder-Motor mit 314 PS, der den Spurt auf 60 mph (96,56 km/h) in 6,1 Sekunden und eine Top-Speed von 246 km/h ermöglichte.
Jetzt, 50 Jahre später, soll ein neuer Aston Martin Zagato die legitime Nachfolge des DB4 GT Zagato als moderne Ikone antreten. Vom originalen Aston Martin DB4 GT Zagato wurden 19 Exemplare gebaut, die heute noch allesamt existieren und zum Teil intensiv als Rennwagen genutzt wurden.
© Foto: Aston Martin
Im Jahre 1986 kooperierten die beiden Unternehmen erneut und schufen den Aston Martin V8 Zagato, der bis 1990 insgesamt 89 Mal gebaut wurde (52 Coupés und 37 Cabrios). Für den 438 PS starken V8 Zagato gaben die Briten einen Spurt von 0 auf 60 mph (96,56 km/h) in nur 4,8 Sekunden und eine Höchstgeschwindigkeit von 300 km/h an.
Es folgte eine weitere Zusammenarbeit: Von dem streng limitierten Aston Martin DB7 Zagato (Coupé), der von 2002 bis 2003 produziert wurde, verkauften die Briten genau 99 Exemplare und behielten die Nummer 100 für sich. Dank eines 6,0 Liter großen V12-Motors mit einer modifizierten Abgasanlage generierte der DB7 Zagato rund 435 PS und meisterte den Spurt von 0 auf 60 mph (96,56 km/h) in 4,9 Sekunden. Die Höchstgeschwindigkeit lag bei 299 km/h.
Mit gleichen Leistungs- und Performance-Werten entstand vom Aston Martin DB7 Zagato außerdem eine offene Variante, die den Namen „AR-1“ (American Roadster 1) trug. Der von 2003 bis 2004 hergestellte Aston Martin AR-1 besaß kein Dach und wurden ebenfalls in einer Auflage von 99 Exemplaren verkauft, während die Nummer 100 bei Aston Martin blieb.