Da steht der BMW i3, ein umweltbewusstes Elektroauto. Und dann passiert das: Er wird mit Spaghetti eingehüllt. Vandalismus durch einen eingefleischten Anhänger von V10- und V12-Motoren? Keineswegs! Verantwortlich für das BMW i3 Spaghetti Auto zeichnet „Toilet Paper“. Hier handelt es sich nicht um eine radikale Gruppierung mit einem Griff ins Klo bei der Namensfindung. Wir klären auf, was es mit dem BMW i3, Spaghetti und Klopapier auf sich hat.
© Foto: BMW
Eine voll funktionsfähige Toilette aus purem Gold für das Solomon R. Guggenheim Museum an der Upper East Side in New York - der Hang des berühmten Künstlers Maurizio Cattelan lässt sich nicht leugnen. Trotz seines vermeintlichen Ausstiegs aus der Kunstwelt 2011 stiegen Cattelans Auktionsergebnisse dieses Jahr bereits auf über 15 Millionen Dollar, weswegen abzuwarten bleibt, wie lange er seinem Vorsatz treu bleiben wird, keine „Kunst“ mehr zu schaffen.
Zusammen mit dem Fotografen Pierpaolo Ferrari gründete Maurizio Cattelan die Marke „Toilet Paper“. Anlässlich der „Rencontres d’Arles“, einer seit 1969 alljährlich stattfindenden Foto-Ausstellung in der südfranzösischen Stadt Arles, die in diesem Jahr noch bis zum 25. September 2016 geöffnet hat, gestalteten die Macher das BMW i3 Spaghetti Auto.
Obwohl sich Cattelan und Ferrari nach Klopapier benannten, stellt dieser BMW i3 keinen Griff ins Klo dar. Cattelan überschlägt sich geradezu mit voller Begeisterung über das geschaffene Auto: „Das ist bei Weitem das beste Spaghetti-Auto, das ich jemals probiert habe. Die ganzen Jahre der Perfektionierung zahlen sich definitiv aus. Absolut fantastisch!“ Mehr noch: „Seit ich vor 37 Jahren mit dem Kochen begonnen habe, versuche ich erfolglos, eine gute Spaghetti-Sauce hinzubekommen.“
© Foto: BMW
Um Missverständnisse auszuräumen: Das Fahrzeug von Maurizio Cattelan ist keinesfalls Teil der offiziellen „BMW Art Car Collection“. Auf Wunsch des Künstlers wird dessen Design in Form einer Folierung nach dem Foto-Festival in Arles wieder abgenommen. Die Nachfolge von Jeff Koons und seinem „BMW Art Car“ aus dem Jahr 2010 treten momentan die US-Legende John Baldessari und die junge Pekinger Multimedia-Künstlerin Cao Fei mit der Gestaltung je eines BMW M6 GT3 an. Diese „rollenden Skulpturen“ feiern Ende 2016 und Anfang 2017 ihre Weltpremiere und müssen sich dann im Anschluss auf der Rennstrecke beweisen.
Auch beim BMW i3 an sich gibt es Neuigkeiten: BMW offeriert jetzt zusätzlich eine Version mit einer deutlich größeren Batteriekapazität. Durch eine höhere Speicherdichte der Lithium-Ionen-Zellen erreicht der BMW i3 (94 Ah) eine Kapazität von 33 Kilowattstunden (kWh) und das bei identischen Batterieabmessungen. Das ergibt ein Plus von über 50 Prozent bei der Reichweite im Normzyklus (NEFZ). Statt 190 Kilometer werden nun 300 Kilometer erreicht. Selbst im Alltagseinsatz, also in der Praxis, sollen auch bei widrigen Wetterbedingungen und Nutzung der Klimaanlage oder Heizung mit einer Batterieladung bis zu 200 Kilometer Reichweite möglich sein.
Die Fahrleistungen des 125 kW/170 PS starken Hybrid-Synchron-Elektromotors bleiben nahezu unverändert. In 7,3 Sekunden beschleunigt der BMW i3 von 0 auf 100 km/h und erzielt eine elektronisch begrenzte Höchstgeschwindigkeit von 150 km/h. Dem gegenüber steht ein kombinierter Verbrauch von 12,6 kWh/100 km (NEFZ).
Der seit mehr als zwei Jahren angebotene BMW i3 mit dem 60 Ah großen Energiespeicher bleibt im Programm. Für beide Batterieversionen gibt es außerdem eine Modellvariante mit Range Extender. Der Zweizylinder-Benziner hält während der Fahrt den Ladezustand der Batterie konstant und sorgt so für etwa 150 Kilometer zusätzliche Reichweite.