Ferrari LaFerrari: Heiße Hybrid-Power mit 963 PS

, 09.03.2013


963 PS stark, brachial in der Beschleunigung und der mit Abstand schnellste Sportwagen mit Straßenzulassung in der langen Geschichte von Ferrari: Der neue LaFerrari steht in einer Reihe mit den Ferrari-Legenden 288 GTO, F40, F50 und Enzo. Doch keiner seiner Vorgänger setzte mit Hybrid-Power und dem aus der Formel 1 bekannten KERS-System auf einen mächtigen Elektro-Boost, der dem Fahrer zu neuen Adrenalinkicks verhelfen sollte. Das lang erwartete Sondermodell wird nun in einer Auflage von nur 499 Stück gebaut.

Design: Radikal wie Sportwagen-Prototypen

Der Ferrari LaFerrari bietet ein hochinnovatives Design, das die Abstimmung zwischen Form und Funktion perfektionierte, aber dennoch konsequent auf die Markentradition verweist. Am offensichtlichsten wird dies im Seitenprofil: Der Supersportwagen besitzt eine scharfe nach unten verlaufende Nase und eine tiefsitzende Motorhaube, die seine muskulösen Radkästen betont - ein klarer Verweis auf die legendären großzügigen Formen der Sportwagen-Prototypen der späten 1960er-Jahre.

Den Fahrzeugaufbau passten die Macher in der Formgestaltung konsequent der an die von der Formel 1 inspirierten Aerodynamik an. Dazu gesellen sich ein mächtiger, den Asphalt aufsaugenden Kühlerschlund, ein Frontsplitter, angriffslustig gezeichnete Scheinwerfer und Flügeltüren. Riesige Luftleitkanäle dominieren die Seitenansicht, während die Macher das Heck mit weiteren Luftöffnungen und einem Diffusor in Szene setzten. Statt eines Heckflügels kommt dank der ausgefeilten Aerodynamik ein relativ dezenter Spoiler zum Einsatz. Highlight: der Blick auf den V12 durch ein Glasfenster.

Die aktive Aerodynamik spielte hierbei eine entscheidende Rolle, da sie eine vollständige Anpassung der Fahrzeugkonfiguration ermöglichte. Zur Steigerung der Effizienz verfügt der LaFerrari über Aerodynamik-Elemente im Frontbereich (Diffusoren und Leitbleche am Unterboden) sowie am Heck (Diffusoren und Heckspoiler), die bei Bedarf Anpresskraft generieren, ohne den Strömungswiderstand insgesamt zu erhöhen. Diese Elemente steuert automatisch das System, basierend auf mehreren Leistungsparametern, die von der dynamischen Fahrzeugkontrolle in Echtzeit überwacht werden, um stets eine ideale, auf die Fahrbedingungen abgestimmte Konfiguration zu ermöglichen.

Der Aufbau des LaFerraris stellte das Konstruktionsteam bereits in der Planungsphase vor die erste Herausforderung. Das Ziel war eine optimale Gewichtsverteilung (59 Prozent des Gewichts auf der Hinterachse) und ein kompakter Radstand, trotz des zusätzlichen Ballastes durch das Hybrid-System. Im Ergebnis liegt die gesamte Masse des Fahrzeugs nun zwischen den beiden Achsen und so nahe wie möglich am Boden, um den Schwerpunkt weiter abzusenken und so bei kompakten Fahrzeugmaßen von 4,702 Metern Länge, 1,992 Metern Breite und 1,116 Metern Höhe ein dynamisches Handling zu ermöglichen.

Das Chassis des LaFerraris besteht aus nicht weniger als vier verschiedenen Kohlefaserarten, die allesamt in der Racing-Abteilung handlaminiert und autoklavgehärtet wurden, wobei das gleiche Design und die gleichen Produktionsmethoden wie bei einem F1-Rennwagen zum Einsatz gelangen. So konnte Ferrari das Design weiter optimieren: Verschiedene Elemente, wie zum Beispiel die Sitze und das Batteriefach, integrierten die Macher zur Erhöhung der Verwindungssteifheit und der Trägerfestigkeit bei gleichzeitiger Verringerung des Gesamtgewichtes in das Chassis.

Leistung: Wenn der berühmte Enzo langsam ist

Der LaFerrari ist das erste Modell in der Geschichte von Ferrari, das von einem HY-KERS-System angetrieben wird. Der Zwölfzylinder-Verbrennungsmotor mit einem Hubraum von 6.262 cm³ leistet 800 PS bei 9.000 Touren und erreicht eine maximale Drehzahl von 9.250 U/min, ein Rekord für einen Motor dieses Hubraums. Weitere Charakteristika stellen ein sehr hohes Verdichtungsverhältnis von 13,5:1 und eine hohe spezifische Leistung von 128 PS pro Liter dar. Das V12-Triebwerk koppelte Ferrari mit einem 120 kW/163 PS Elektromotor, so dass der LeFerrari eine kombinierte maximale Leistung von 963 PS erzielt

Die hohen Drehmomentwerte bei niedrigen Drehzahlen durch Einsatz des Elektromotors erlaubten es den Ingenieuren, die Leistung des Verbrennungsmotors zu optimieren und so über den gesamten Drehzahlbereich hinweg konstant extrem hohe Leistung zu erzeugen. Das maximale Drehmoment beträgt mehr als 900 Nm.

Der Ferrari LaFerrari beschleunigt in unter 3 Sekunden von 0 auf 100 km/h und von 0 auf 200 km/h in weniger als 7 Sekunden. Die Höchstgeschwindigkeit gibt Ferrari mit über 350 km/h an. Außerdem schaffte der LaFerrari eine Rundenzeit von unter 1’20” Minuten auf der Hausrennstrecke in Fiorano und ist damit 5 Sekunden schneller als der Enzo und über 3 Sekunden schneller als der F12Berlinetta.

 

Auf die Straße gebracht wird die Leistung durch das 7-Gang-F1-Doppelkupplungsgetriebe von Ferrari mit Schaltwippen am Lenkrad und durch das fortschrittliche E-Diff 3, das zusammen mit der F1-Traktionskontrolle und dem Hochleistungs-ABS für unerreichte Dynamik im Handling sorgen soll.

Dazu kommt ein Dämpfersystem mit magnetorheologischer Kontrolle (SCM-System) in den sportlichen Positionen des Manettinos - einem kleinen Schalter am Lenkrad, der dem Wechsel der Fahrwerkseinstellungen dient, die sich in fünf Stufen bis in die „Race“-Position ändern lassen. Dämpfung, Schaltzeiten, Schaltpunkte und ESP werden schrittweise schärfer.

Als weiterer innovativer Aspekt erweist sich die Integration der aktiven Aerodynamik und des Hybrid-Systems mit anderen dynamischen Kontrollsystemen. Das Fahrzeug antwortet intelligent auf das Verhalten des Fahrers. Die von Ferrari entwickelten Algorithmen sorgen für die perfekte Abstimmung zwischen Elektro- und V12-Motor und damit für ideales Ansprechverhalten. In der Kurve hält das HY-KERS-System die Drehzahl des V12 beispielsweise hoch, um die Beschleunigung am Kurvenausgang zu verbessern.

Das Brembo-Bremssystem ist ebenfalls mit dem Hybrid-System gekoppelt und verfügt gleich über mehrere aktuelle Komponenten, wie zum Beispiel leichte Bremssättel, die durch eine besondere Neuerung optimal auskühlen, sowie Carbon/Keramik-Bremsscheiben in einer bislang noch nicht verwendeten stofflichen Zusammensetzung. Das extrem hohe Leistungspotential des Wagens erforderte eine Bereifung mit Pirelli P-Zeros im Format 265/30 R19 vorne und Pendants in der Dimension 345/30 R20 hinten.

Hybrid-System: Mit KERS aus der Formel 1 in die Serie

Für Ferrari bietet die Entwicklung eines solchen Sondermodells die Gelegenheit, neue technische Lösungen zu erproben, welche die Italiener später in die Serienproduktion übernommen können. Besondere Bedeutung erhält in diesem Zusammenhang die Integration des Hybrid-Systems. Dabei konnte sich Ferrari auf die F1-Erfahrung der Scuderia Ferrari mit dem KERS-System stützen

Das Hybrid-System besteht aus zwei in Zusammenarbeit mit Magneti Marelli entwickelten Elektromotoren: einer versorgt die Antriebsräder, der zweite die Fahrzeugsysteme und ein Batteriepack, bestehend aus zwei Zellen, das am Boden des Chassis platziert ist, und in der Racing-Abteilung, die auch das KERS-System für den Formel-1-Rennwagen F138 baut, montiert wird. Durch die Erfahrung der Racing-Abteilung konnte Ferrari die einzelnen Komponenten in Größe und Gewicht reduzieren. So wiegen die Batterien nur 60 Kilogramm und liefern dennoch die höchste Energiedichte, die bei dieser Anwendungsart aktuell möglich ist.

Die eingesetzte Hybrid-Technologie (HY-KERS) ermöglicht den Spagat zwischen maximaler Leistung und geringem Schadstoffausstoß. Der LaFerrari stößt nur 330 g/km CO2 aus, ohne auf einen reinen Elektro-Antrieb zu setzen, da dieser nicht der Mission des Modells gerecht würde. Das HY-KERS-System soll zukünftig ermöglichen, dass ein Fahrzeug mit Hilfe von elektrischer Energie mehrere Kilometer weit fahren kann. Bei Tests in der Entwicklungsphase erreichte die vollelektrische Version des LaFerraris einen kombinierten CO2-Ausstoß von lediglich 220 g/km.

Die Batterien des Systems lassen sich auf unterschiedliche Weise aufladen: zum einen beim Bremsen (auch bei scharfen Bremsmanövern mit aktiviertem ABS) und zum anderen jedes Mal, wenn der V12-Motor ein höheres Drehmoment erzeugt als erforderlich, wie zum Beispiel bei Kurvenfahrten. Im letzten Fall leitet das System das überschüssige Drehmoment nicht an die Räder, sondern speichert dies in Energie um, die in den Batterien gespeichert wird.

Interieur: Von Formel-1-Piloten mitgestaltet

Die räumliche Gestaltung der Fahrerkabine war dabei entscheidend. Der Fahrersitz ist fix und ergonomisch auf den Fahrer zugeschnitten, während sowohl die Pedalerie als auch das Lenkrad individuell einstellbar sind. Die Fahrerposition kommt der eines F1-Rennwagens sehr nahe und wurde in Zusammenarbeit mit den F1-Piloten Fernando Alonso und Felipe Massa entworfen, die während des gesamten Designprozesses aktiv in die Entwicklungsarbeit involviert waren.

Im Innenraum befindet sich außerdem ein neugestaltetes Lenkrad mit allen wichtigen Steuerelementen. Die Schaltwippen wurden verlängert und ergonomischer gestaltet. Die klassische Brücke in der Mittelkonsole, auf der die Steuerelemente des F1-Getriebes sitzen, weist eine schlanke flügelähnliche Form auf. Das gesamte Interieur besitzt eine rennstreckenorientierte, minimalistische Anmutung.

2 Kommentare > Kommentar schreiben

19.03.2013

Markantes und unverkennbares Ferrari-Design mit einer brachialen Leistung und Hybridantrieb. Gefällt mir gut, bis auf den Namen, der klingt wie aus einer Modezeitschrift :träller:

11.05.2013

der letze enzo war eins der schönsten autos überhaupt,under neue ist einfach pott hässlich und sieht aus wie einem zunkunfts film ?&# da sehen nur noch der lamborghini veneo und der neue jeep cherooke hässlicher aus


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