Keine Motorbeschränkungen, kein Minimalgewicht und eine radikale Aerodynamik: Die Can-Am (Canadian American Challenge Cup) der 1960er- und 1970er-Jahre gilt als eine der spektakulärsten Motorsportserien aller Zeiten. Eine der Größen: McLaren. Zu Ehren des 50. Jubiläums der Can-Am-Auftaktsaison 1966, bringen die Briten den extremen, offenen McLaren 650S Can-Am auf den Markt und ließen sich dabei von den Rennwagen dieser goldenen Zeit des Motorsports inspirieren. Der Preis: 304.750 Euro. Weltweit wird es nur 50 Exemplare geben, die im Frühjahr 2016 auf den Markt kommen.
© Foto: McLaren
Die Can-Am-Serie galt als Wettkampf von Leistung und Geschwindigkeit auf einigen der legendärsten Rennstrecken in Nordamerika und Kanada. Die Sportwagen wogen weniger als 800 Kilogramm und leisteten über 900 PS. Praktisch alle wichtigen Fahrer der späten 1960er- und frühen 1970er-Jahre fuhren in der Can-Am, wie zum Beispiel Graham Hill, John Surtees, Jackie Stewart, Denis Hulme, Phil Hill, Mark Donohue, Dan Gurney, John Surtees, Parnelli Jones, Jack Brabham, Vic Elford und Bruce McLaren.
Die Can-Am-Meisterschaft startete 1966 in Mont Tremblant, Kanada, nur ein Jahr nachdem „Bruce McLaren Motor Racing“ gegründet wurde. Das Team von McLaren gewann von 1967 bis 1971 die Fahrerwertung in Folge. Zweimal gelang Bruce McLaren der Gesamtsieg. Doch die Can-Am kostete Bruce McLaren 1970 auch das Leben. Der Neuseeländer starb im Alter von nur 32 Jahren bei einer Testfahrt des neuen Can-Am McLaren M8D im britischen Goodwood.
Der Schlüssel zum Erfolg der Can-Am-Rennwagen von McLaren bestand in der Nutzung der neuesten Technologien und Materialien. Diesem Prinzip folgt auch der neue McLaren 650S Can-Am. Bei der Konstruktion der damaligen Rennwagen nutzten die Macher leichtgewichtige Materialien wie Aluminium und Verbundfaser. Der heutige McLaren 650S Can-Am verfügt derweil über umfangreiche Elemente aus Carbon, unter anderem das leichtgewichtige MonoCell-Chassis.
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Zum ersten Mal gibt es ein einfahrbares Hardtop aus Carbon, während der Hightech-Werkstoff bei der Motorhaube, der Airbrake, dem Frontsplitter, dem Mittelstück der Heckstoßstange, den Türblättern und den Türschwellern zum Einsatz gelangt.
Darüber hinaus kreierte McLaren ein einzigartiges, an die Rennwagen von 1960 erinnerndes Set leichtgewichtiger, geschmiedeter Aluminiumräder mit einem schwarz-glänzenden Finish der fünf Speichen und einem Diamond Cut des Radkranzes. Radschrauben aus Titan halten die Räder an ihrem Platz. Für den Kontakt zum Asphalt sorgen „Pirelli P Zero Corsa“-Reifen. Carbon/Keramik-Bremsen mit schwarz lackierten Bremssätteln sind serienmäßig.
Weitere einzigartige Elemente, die an die legendären Can-Am-Rennwagen erinnern, stellen unter anderem die geschlitzten Frontflügel aus Carbon und ein neuer Auspuff aus glänzendem Edelstahl mit vier Auspuffrohren dar. Die Lüftungsschlitze entwarf McLaren um den Luftstau über den Vorderreifen zu reduzieren und den Abtrieb zu erhöhen, während die vier kreisförmigen Endrohre am Heck, das über einen neues Heckgitter in Carbon verfügt, die aggressiven und verheißungsvollen Ansaugtrompeten der historischen Modelle widerspiegeln. Somit bietet der McLaren 650S Can-Am einen einzigartigen Sound.
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Wie auch der McLaren 650S Spider, besitzt das limitierte Modell den 3,8 Liter großen V8-Doppelturbomotor, der 650 PS und 678 Nm Maximaldrehmoment erzeugt. Die Beschleunigung von 0 auf 100 km/h erfolgt in 3,0 Sekunden. Von 0 auf 200 km/h vergehen nur 8,6 Sekunden. Die Höchstgeschwindigkeit liegt bei 329 km/h.
Den McLaren 650S Can-Am gibt es in drei Farbvarianten. Bei der Farbe „Mars Red“ (Rot) ließen sich die Macher vom McLaren M1B inspirieren, den Bruce McLaren und sein Teamkolleg Chris Amon in der Debüt-Saison der Can-Am fuhren. Die zweite Farbe „Papaya Spark“ stellt eine moderne, metallische Lackierung dar, die das berühmte, in den Can-Am-Rennen getragene, „McLaren Orange“ aufgreift.
Als dritte Farbvariante ist „Onyx Black“ (Schwarz) erhältlich, das ähnlich der Lackierung ist, die von vielen der McLaren-Kundenteams in den vergangenen Saisons genutzt wurde. Alle Lackierungen sind mit den passenden Racing-Designs erhältlich, um eine noch engere visuelle Verbindung zu der historischen Can-Am-Serie zu schaffen.
Im Innenraum bezog McLaren die serienmäßigen Sportsitze mit Leder und Alcantara gepolstert. Umfangreiche Carbon-Elemente setzen das Interieur weiter in Szene, während eine einzigartige Widmung an der Fahrertür die Can-Am-Verbindung weiter betont.