Saab 9-3 ePower: Die elektrifizierte Produktoffensive

, 18.09.2010

Seit seiner Wiedergeburt als unabhängiges Unternehmen vor gerade einmal sieben Monaten ist Saab nun auch elektrifiziert und geht mit dem neuen Saab 9-3 ePower erste Schritte in der Entwicklung eines rein elektrisch angetriebenen Fahrzeugs. Ab Anfang 2011 muss sich eine Testflotte aus 70 Fahrzeugen in Schweden zur Entwicklung eines potentiellen Serienfahrzeuges in der Praxis beweisen. Zur Registrierung wichtiger Daten erhalten alle Fahrzeuge einen Blackbox-Recorder wie man ihn aus dem Flugzeugbau kennt.


Der Saab 9-3 ePower ist, laut eigener Aussage, das erste reinrassige Elektrofahrzeug, das seinem Besitzer den Komfort und das Platzangebot eines herkömmlichen Kombis bietet. Die Ingenieure von Saab statteten das Fahrzeug mit einer elektrischen Architektur aus, welche die Schweden in die Form und Abmessungen eines „konventionellen" 9-3 SportCombi integrierten.

Unter der Motorhaube arbeitet ein Elektromotor mit 135 kW / 184 PS, während ein Single-Speed-Getriebe die Motorleistung auf die Vorderräder überträgt. Das sofort bereit stehende Drehmoment ermöglicht eine Beschleunigung von 0 auf 100 km/h in gerade einmal 8,5 Sekunden. Die Spitzengeschwindigkeit gibt Saab mit 150 km/h an.


Die kompakte, 35,5 kWh leistungsstarke Lithium-Ionen-Batteriezelle passte Saab in eine modifizierte Bodenwanne ein - größtenteils im Radstand des Fahrzeuges und dem Bereich, in dem früher Auspuffanlage und Kraftstofftank untergebracht waren. Eine solche Platzierung ermöglicht eine optimale Gewichtsverteilung und hohe fahrdynamische Eigenschaften, die vergleichbar mit denjenigen eines serienmäßigen SportCombis sind.

Saab veranschlagt für den 9-3 ePower eine Reichweite von etwa 200 Kilometern. Diese für einen normalen Fahrzeugtyp große Reichweite ist dank modernster Batteriezellentechnik möglich, die eine erheblich höhere Energiespeicherdichte als andere Elektroautos bieten soll. Eine hohe Energiedichte bedeutet zugleich ein niedrigeres Batteriegewicht.

 

Die Batteriezelle entwickelten die Macher für den Betrieb bei Umgebungstemperaturen von bis zu -30 Grad Celsius - ergo mindestens 10 Grad Celsius weniger als dies bei herkömmlichen, derzeit am Markt angebotenen Batteriezellen der Fall ist. Ein weiterer ganz wesentlicher Vorteil stellt die Luftkühlung dar, die anstelle einer Flüssigkeitskühlung eingesetzt wird. Hierdurch konnte Saab die Kosten senken und weiteres Gewicht einsparen.


Die Zelle ist für Ladezyklen konzipiert, die in einem Zeitraum von durchschnittlich 10 Nutzungsjahren auftreten. Bequem von der Steckdose zu Hause lässt sich die Batterie - je nach Entladestatus - in nur 3 bis 6 Stunden wieder aufladen. Mit einer höheren Spannung reduziert sich die Ladedauer erheblich; die Eingangsleistung der Batterien ist nicht begrenzt.

Mit den Erfahrungen aus dem Testbetrieb soll die Leistungsfähigkeit dieser modernen Batteriezelle überprüft werden, die für einen zuverlässigen Betrieb innerhalb eines „Entladepuffers“ konzipiert worden ist, der lediglich 12 % der Gesamtleistung umfasst, eine sehr viel geringere Betriebsspanne als beim Einsatz konventioneller Packs.


Im Innenraum des Saab 9-3 ePower befindet sich ein traditioneller Automatik-Schalthebel mit den Fahrstufen „Drive“, „Neutral“, „Park“ und „Reverse“. Drehzahlmesser, Kraftstoff- und Turboanzeige in der zentralen Kombi-Instrumentenanzeige ersetzte Saab durch grün beleuchtete Anzeigen für Batterieladung, Stromverbrauch und Reichweite. Aus Gründen der Platzersparnis erhielt der 9-3 ePower eine elektrische Handbremse.

Zu den weiteren Ausstattungsdetails zählen eine elektro-hydraulische Servolenkung und eine Klimaautomatik, die über einen von der Batteriezelle angetriebenen Kompressor gespeist wird. Eine gesonderte 12-Volt-Batterie für die Beleuchtung und die Nebenaggregate im Fahrgastraum wird über das Batteriepack gespeist.

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19.09.2010

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