So aggressiv wie der Seat Leon Cup Racer auftritt, denken vermutlich viele, dass es sich um ein Show Car handelt. Weit gefehlt: Es ist das erste Test Car eines neuen Renntourenwagens für den Einsatz in verschiedenen weltweiten Motorsport-Serien, mit dem Seat an die großen sportlichen Erfolge der vergangenen Jahre anknüpfen möchte. Seat gewann unter anderem 2008 und 2009 mit dem Leon die Tourenwagen-Weltmeisterschaft.
© Foto: Seat
Für mächtigen Vortrieb sorgt im Seat Leon Cup Racer ein 2,0 Liter großer Vierzylinder-Turbomotor mit 330 PS und einem maximalen Drehmoment von 350 Nm. Für die Kraftübertragung auf die Vorderachse sorgen ein 6-Gang-Doppelkupplungsgetriebe (DSG), bedient am Lenkrad, und ein elektronisch gesteuertes Sperrdifferential. Eine spezielle Variante des Cup Racers für Langstreckenrennen lässt sich mit einem sequentiellen Renngetriebe samt Schalthebel auf der Mittelkonsole und einem mechanischen Sperrdifferential ausrüsten.
Bereits optisch liefert der auf dem fünftürigen Leon basierende und in metallischem Mattgrau mit orangefarbenen Akzenten lackierte Cup Racer einen beeindruckenden Auftritt. Überaus kraftvoll steht der Cup Racer auf seinen 18-Zoll-Rennrädern - immerhin ist die Spurbreite des Rennwagens fast 40 Zentimeter größer als beim Serienmodell.
Die neue Front legte Seat auf eine optimale aerodynamische Effizienz und maximale Belüftung von Motor und Bremsanlage aus, während die mächtigen Radhäuser mit ihren Öffnungen an der Rückseite die Kühlwirkung für die Vierkolben-Bremsanlage unterstützen. Maximalen Abtrieb für hohe Kurvengeschwindigkeiten erzeugen die weit herausgezogenen Schweller, der Frontspoiler, der glatte Unterboden, der Heckdiffusor und der zweistufige, auf einer Stütze montierte Dachspoiler.
Dennoch bleibt die Design-DNA des Leons auch beim Cup Racer voll erhalten. Die markanten Voll-LED-Scheinwerfer mit ihrer individuellen Tagfahrlicht-Signatur übernahmen die Macher vom Serienmodell ebenso wie die LED-Heckleuchten. Auch die Kontur der Dachlinie, die charakterstarken Linien und präzisen Blister in der Seitenansicht entsprechen dem Serienmodell.
© Foto: Seat
Rennfertig präsentiert sich ebenfalls das Interieur des Leon Cup Racers. Konsequente Gewichtsreduktion und die Konzentration auf das Wesentliche bestimmen den von einem höchstfesten Käfig zusätzlich geschützten Innenraum. Optimale Sicherheit bietet der Schalensitz mit HANS-System (Head and Neck Support) für den Schutz des Kopfes. Seat bezog den Schalensitz mit einem speziell entwickelten, feuchtigkeitsregulierenden Leder.
Die Grundform des Serien-Cockpits blieb erhalten. Die Fahrerinformation und die Bedienung des Rennwagens konzentrieren sich aber auf das Multifunktions-Lenkrad und das hochauflösende TFT-Display dahinter. So behält der Pilot stets die maximale Kontrolle über sein Renngerät.
Seat definierte sogar bereits einen vorläufiger Kaufpreis für den Leon Cup Racer: 83.300 Euro (70.000 Euro ohne Mehrwertsteuer) soll die Version mit DSG-Getriebe kosten, 113.050 Euro (95.000 Euro ohne Mehrwertsteuer) die Langstrecken-Ausführung mit sequentiellem Getriebe und mechanischem Sperrdifferential.
Die Spanier können sich vorstellen, den Leon Cup Racer bereits in der Saison 2014 für seine Kundenteams anzubieten. Durch die zwei Versionen für Sprint- und Langstreckenrennen wäre der Cup Racer für eine extrem breite Palette von Rennserien optimal einsetzbar, von der ETTC (European Touring Car Cup) bis zum VLN-Langstreckenpokal am Nürburgring. Denkbar wäre darüber hinaus, den Cup Racer zu einer WTCC-Version mit einem 1.6-Liter-Triebwerk weiterzuentwickeln.
VirusM54B30
12.05.2013
Die Serie heisst WTCC und nicht mehr ETCC
speedheads
12.05.2013
Lies Dir bitte einmal den letzten Absatz genau durch. Es gibt sowohl einen ETCC als auch die WTCC. ;) Für Letztere müsste der Leon Cup Racer allerdings weiterentwickelt werden.
VirusM54B30
12.05.2013
Dann ist das aber keine FIA Meisterschaft. Laut [url=http://www.fia.com/home]Home | Federation Internationale de l'Automobile[/url] gibt es keine ETCC
speedheads
12.05.2013
Warum sollte der Leon Cup Racer nicht in anderen Rennserien antreten, die nicht zu einer FIA-Meisterschaft zählen? Auch in anderen Rennserien können Kundenteams den Leon Cup Racer einsetzen.