VW ID.6 Roomzz: Enttarnt! So kommt die Serienversion

, 24.04.2019


Erwischt: Der VW ID. Roomzz ist mehr als nur eine Studie. Dieses Concept Car zeigt bereits das seriennahe Außendesign eines neuen Elektro-SUV, der durch eine hohe Reichweite und eine ziemlich flotte Ladezeit besticht. Richtig spannend sind jedoch die technologischen Neuheiten an Bord des VW ID.6, so der künftige Name der Serienversion. Doch wie der VW ID.6 tatsächlich in Serie geht, decken wir jetzt auf. In China erfolgt der Marktstart bereits 2021. Die extra für Europa angepasste Version ist voraussichtlich ab 2023 erhältlich.

Design VW ID.6: So seriennah ist der VW ID. Roomzz bereits

Viele stempeln den modern durchgestylten VW ID. Roomzz nur als ein Concept Car ab. Doch weit gefehlt: Das Außendesign des VW ID. Roomzz ist bereits seriennah. Der VW ID.6 wird nur im Detail etwas weniger progressiv und mit B-Säulen sowie herkömmlichen Türen kommen. Zum Serienstart in China erhält die Serienversion zudem normale Außenspiegel. Für Europa könnte es auf Wunsch bereits Außenkameras geben, die das Bild digital auf den Innenspiegel übertragen. 

Die Studie ist 4,930 Meter lang, 1,903 Meter breit und 1,675 Meter hoch. Den Radstand des ID. Roomzz geben die Macher mit 2,965 Metern an. Um ein Gefühl für die Größe des künftigen Serienmodells zu erhalten: Der VW ID.6 soll ähnliche Abmessungen wie der VW Tiguan Allspace besitzen (Länge 4,701 Meter, Breite 1,839 Meter und Höhe 1,674 Meter).

Im Segment der großen SUV geht der VW ID.6 mit seinem markanten Design eigene Wege. Nicht ohne Grund: Das Optimum an Aerodynamik reduziert den Energieverbrauch auf ein Minimum. Statt eines großen Kühlergrills dominieren den Elektro-SUV an der Front scharf gezeichnete Linien und markante LED-Elemente. Links und rechts vom VW-Logo entfalten sich zwei LED-Spangen (Tagfahrlicht), die fließend in die angriffslustig gestalteten LED-Matrixscheinwerfer übergehen. Weiter unten befinden sich dynamisch gezeichnete Kühleinlässe, die dem Batteriepack Luft zuführen.

Während der SUV im unteren Bereich mit ausgestellten Kotflügeln und muskulös gestalteten Partien seine Stärke unterstreicht, setzt die flache, lang nach hinten gezogene Dachlinie sportliche Akzente. Noch Zukunftsmusik für die Serie: die LED-Touch-Leisten zum Öffnen der Türen durch eine Berührung. Beim VW ID.6 sind stattdessen ausfahrbare Türgriffe zu erwarten, die bei Nichtgebrauch einfahren und dadurch den Luftwiderstand reduzieren. Für den Kontakt zum Boden sorgen derweil 22 Zoll große Leichtmetallfelgen.

Eine Besonderheit besitzt das Heck des VW ID. Roomzz: Die quer, über die gesamte Breite verlaufende LED-Spange bildet sämtliche Lichtfunktionen ab. Dabei lässt sich das Rücklicht sogar über eine App individuell programmieren. Noch stellt das personalisierte Rücklicht einen Ausblick auf künftige Technologien dar. Würde Volkswagen dieses Feature mit dem ID.6 bereits in Serie bringen, besäße der VW ID.6 ein attraktives Highlight. Den sportlichen Auftritt runden ein schnittiger Dachkantenspoiler und ein Heckdiffusor mit Aluminium-Einsatz ab, die im Zusammenspiel die Aerodynamik weiter verbessern.

Antrieb VW ID. Roomzz: 306 PS, 450 km Reichweite und wie schnell er lädt

Für mächtig Power ist beim VW ID. Roomzz gesorgt - und auch beim VW ID.6: Zwei Elektromotoren generieren eine satte Systemleistung von 225 kW/306 PS. Der vordere Koaxialantrieb entwickelt 75 kW/102 PS und 140 Nm, der hintere Elektromotor mit Stufengetriebe generiert 150 kW/204 PS und 310 Nm. Derart ausgerüstet, spurtet der große SUV in 6,6 Sekunden von 0 auf 100 km/h. Die Höchstgeschwindigkeit ist bei 180 km/h abgeregelt, um die Antriebskomponenten zu schonen. Die maximale Reichweite gibt Volkswagen nach dem neuen, praxisnahen WLTP-Zyklus mit 450 Kilometern an. 

Standardmäßig sorgt die Hinterachse für Vortrieb. Wenn aus fahrdynamischen Gründen erforderlich, verteilt der 4MOTION-Allradantrieb situationsabhängig die Kraft in Sekundenbruchteilen zwischen der Vorder- und der Hinterachse. Wer möchte, kann den Elektro-SUV auch permanent mit Allradantrieb fahren.

Die Lithium-Ionen-Batterie mit einem Energiegehalt von 82 kWh brachten die Macher mittig im Fahrzeugboden unter, so dass der VW ID. Roomzz eine ideale Gewichtsverteilung von 50:50 besitzt. Die Folge: besonders agile Fahreigenschaften, während elektronisch geregelte Dämpfer den Komfort steigern. Das Aufladen der Batterie ermöglicht bei der Studie eine induktive, ergo kabellose Schnittstelle. In der Serie erfolgt das Aufladen der Batterie über einen Stecker: Eine 150 kW-Schnellladesäule mit Gleichstrom lädt die Batterie in nur 30 Minuten von 0 auf 80 Prozent auf.

Bis zum Marktstart in Europa können sich die Werte noch ändern, wenn bis dahin Akkus mit einer höheren Energiedichte verfügbar sind. Je größer die Energiedichte, desto mehr Energie kann eine Batterie bei gleicher Größe speichern. In der Folge ergibt sich eine höhere Reichweite.

Feststoffbatterien: In einer Minute mehrere Hundert Kilometer Reichweite laden

Lange Ladezeiten, kurze Reichweiten und die Gefahr bei Bränden im Auto: Diese Argumente führen die Gegner von Elektroautos gerne an. Doch das ist bald Geschichte: Volkswagen arbeitet an Feststoffbatterien, die innerhalb einer Minute mehrere Hundert Kilometer Reichweite laden können und elektrische Reichweiten von rund 800 Kilometern ermöglichen. Volkswagen setzt sich zum Ziel, bis 2025 eine Produktionsanlage für Feststoffbatterien zu errichten.

Die heutzutage gebräuchlichen Lithium-Ionen-Akkus besitzen flüssiges Elektrolyt als Energieträger. Entzündet sich Elektrolyt bei einem Autobrand, sind Elektroautos nur schwer zu löschen. Bei Feststoffbatterien entfällt jedoch flüssiges Elektrolyt, so dass sich diese als besonders temperaturbeständig und sicher erweisen.

Innenraum VW ID.6: Das kann die Serienversion noch nicht

Der Innenraum des VW ID. Roomzz bietet einen Ausblick in die Zukunft, insbesondere die bevorstehenden Infotainment-Technologien. So kommt der VW ID.6 als Serienmodell allerdings nicht. Das Cockpit des mit bis zu sieben Sitzen ausgestatteten VW ID.6 besitzt nur sehr wenige Schalter. Die Bedienung erfolgt über ein Multifunktionslenkrad und einen frei stehenden, gegenüber heutigen Serienmodellen ziemlich großen Touchscreen. Eine größere Rolle nimmt künftig ebenfalls die Sprachsteuerung ein.

Selbstverständlich verfügt der VW ID.6 über ein volldigitales Cockpit mit scharfen Farben und ist permanent online, um Echtzeitinformationen zu erhalten, zum Beispiel die neuesten Verkehrsinformationen für die Navigation, freie Parkplätze in der Stadt etc. Das Angebot runden Musik-Streaming, Internet-Radio und zahlreiche weitere Online-Dienste ab. Upgrades und Updates für Technologien an Bord erfolgen, sofern möglich, ebenfalls über das Internet, so dass Werkstattbesuche für derartige Aktualisierungen nicht erforderlich sind.

Kompatible Smartphones lassen sich in einen mobilen Schlüssel zum Öffnen und zum Starten des VW ID.6 verwandeln - eine Mobilfunkverbindung ist dazu nicht erforderlich. Dazu kommt die cloudbasierte Mitnahme von Fahrzeugeinstellungen. Das bedeutet, der Fahrer kann sich in irgendeinen, entsprechend ausgerüsteten Volkswagen setzen und es werden automatisch viele persönliche Einstellungen aktiviert. Zu nennen sind exemplarisch die Sitzeinstellungen, die Klimaanlage, Navigationsziele, die Lieblingssender im Radio, die individuellen Einstellungen der Fahrerassistenzsysteme sowie der Fahrmodi und vieles mehr.

VW ID. Roomzz: Wie sich der Innenraum beim autonomen Fahren ändert

Der VW ID. Roomzz ist bereits auf vollautomatisiertes Fahren nach Level 4 ausgerichtet und bietet damit neue Möglichkeiten bei der Gestaltung des Innenraums. Bei Level 4 bewegt sich das Fahrzeug die meiste Zeit allein auf der Landstraße und in der Stadt. Währenddessen kann sich der Fahrer bei der Fahrt mit anderen Dingen beschäftigen. Erst wenn das System die Fahraufgaben nicht mehr bewältigen kann, wird der Fahrer aufgefordert, die Führung zu übernehmen.

Denkbar einfach ist beim VW ID. Roomzz der Wechsel zum vollautomatisierten Modus: Der Fahrer legt eine Hand für mindestens fünf Sekunden auf das VW-Zeichen im Lenkrad - ab diesem Moment übernimmt der Computer die Steuerung des Fahrzeugs. Das System koppelt die Lenksäule ab und fährt das Lenkrad in eine Ruhestellung, um mehr Raum im Cockpit-Bereich zu schaffen. Um das Auto wieder selbst zu fahren, braucht man nur erneut auf das VW-Zeichen zu drücken. Erst wenn der Fahrer das herausgefahrene Lenkrad anfasst, bindet das System die Lenksäule wieder in das Lenksystem ein – ab diesem Moment muss der Fahrer wieder selbst steuern.

Experten vermuten, dass zum Serienstart des VW ID.6 in China Level 3 noch nicht zur Verfügung steht. Beim hochautomatisierten Fahren im Level 3 übernimmt das Auto zum Beispiel auf der Autobahn die komplette Steuerung und regelt dabei Überholvorgänge und Ausweichmanöver, gibt Gas und bremst. In Gefahrensituationen wird der Fahrer aufgefordert, innerhalb einer definierten Zeit das Lenkrad wieder zu übernehmen. Sicher ist, dass der VW ID.6 in China teilautomatisiertes Fahren nach Level 2.5 ermöglicht, das heißt zum Beispiel auf der Autobahn autonom geradeaus fahren, die Spur halten oder den Abstand zum Vordermann selbsttätig regeln. Zum Überholen muss der Fahrer allerdings den Blinker manuell setzen.

Zurück in die Zukunft: Die Sitze des VW ID. Roomz bieten, abhängig vom jeweiligen Fahrmodus, ziemlich attraktive Positionen. Im manuellen Modus „ID. Drive“ sind die Sitze klassisch nach vorne ausgerichtet und die Lehnen hochgestellt. Wechselt der Fahrer in den vollautomatisierten Modus „ID. Pilot“, lassen sich die Sitze separat um 25 Grad nach innen schwenken, um eine Lounge-Atmosphäre zu schaffen. Darüber hinaus gibt es beim vollautomatisierten Fahren - ebenfalls separat für jeden Sitz anwählbar - den Modus „ID. Pilot Relax“, in dem sich jeder Passagier individuell einrichtet. Sogar eine Liegeposition ist möglich.

Ausblick in die Zukunft: Das Cockpit des VW ID. Roomzz ist ziemlich cool

Eine heutzutage übliche Instrumententafel besitzt der VW ID. Roomzz nicht. Stattdessen gelangt ein riesiges digitales Cockpit zum Einsatz, das bereits einen Ausblick auf künftige Generationen gibt. Das „Digital Cockpit“ besteht aus einem komplett glasüberbauten Panel. Rechts in diesem Panel integrierten die Macher eine 13,8 Zoll beziehungsweise 35,1 Zentimeter große Infotainment-Einheit mit einem Split-Screen und Home-Button. Das Display befindet sich optisch in der Fahrzeugmitte, so dass der Beifahrer ebenfalls gut darauf zugreifen kann. Das Lenkrad stattete Volkswagen mit sensitiven Touch-Flächen zur Steuerung der Fahrstufen (P, R, N, D) und einem 5,8 Zoll beziehungsweise 14,7 Zentimeter dimensionierten Display aus, das im autonomen Modus Informationen wie Navigationshinweise anzeigt. 

Darüber hinaus gibt es ein AR-Head-up-Display. Dank Augmented Reality (AR) projiziert das Head-up-Display Navigationshinweise in den virtuellen Raum vor dem ID. Roomzz, um Piktogramme wie einen Abbiegepfeil genau dort in das Sichtfeld einzublenden, wo der Fahrer tatsächlich abbiegen muss. 

Unterhalb der Windschutzscheibe befindet sich ferner eine interaktive Lichtleiste, die zusätzliche Informationen wie Hinweise zu den Assistenzsystemen und der Navigation bereithält. Parallel spielt das System korrespondierende Informationen in die Türen und den Dachbereich ein, um zusätzlich die Beifahrer und die Insassen auf den Rücksitzen auf dem Laufenden zu halten.

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