Die Autostadt in Wolfsburg: Top oder Flop?

, 03.02.2004

Die Autostadt in Wolfsburg kann seit ihrer Eröffnung 2000 stetig wachsende Besucherzahlen verzeichnen. Besucher aus aller Welt fahren in die kleine niedersächsische Stadt, die viele überhaupt nur in Verbindung mit Volkswagen kennen.

Auf dem ehemaligen Firmenparkplatz von VW - mit Platz für ca. 40.000 PKW - entstand das in sich geschlossene Areal der Autostadt, auf dem nun allen Marken unter dem Dach von Volkswagen gehuldigt werden soll. Der Parkplatz bot damals so viel Platz, dass hier ein Konzert der Rolling Stones mit fast 100.000 Zuschauern stattfand. Ähnlich imposant zeigt sich dem Betrachter auch die Autostadt, die mit Pavillons der Marken Audi, Seat, Skoda, Bentley, Lamborghini und Volkswagen aufwartet. Darüber hinaus laden das sogenannte „Zeithaus“ und mehrere Etagen zum „technischen Verständnis“ im Haupthaus ein.


Neben all diesen Attraktionen ist im Eintrittspreis von 14 € (ermäßigt 11 €) auch eine Rundfahrt durch Halle 54, der Endmontagehalle von VW, enthalten. Diese Fahrt dauert ca. 30 Minuten und gibt einen guten Einblick in die „Geisterhalle“, in der die modernsten
Auto-Montageroboter der Welt zum Einsatz kommen. Aufgeschnittene VW-Motoren - vom TDI über den W8 bis hin zum neuen FSI - kann der Besucher gleich im Haupthaus bewundern und bis ins kleinste Detail betrachten. Erklärt wird außerdem die Herstellung von Lederlenkrädern sowie die Durchführung von Autotests.

Alles in allem sehr nett, jedoch nichts, was über einen längeren Zeitraum hinweg fesselt. Im Zeithaus wird versucht, neben Klassikern der Automobilgeschichte ebenfalls ein wenig Lebensgefühl der vergangenen Epochen wiederzugeben. Neben dem Urahn des Automobils und zwei oder drei anderen Leihgaben, beschränkt sich die Zeitreise auf die Marken des eigenen Konzerns. So lassen sich u. a. die Lamborghinis 400GT, Countach und Diablo GT bewundern, aber auch der erste Golf GTI.


Was allerdings die Markenpavillons angeht, so kann man mit Fug und Recht von einer Enttäuschung sprechen: Autos gibt es hier so gut wie gar nicht. Werbefilme und Prospekte lassen sich auch zu Hause anschauen. Das Lebensgefühl, das vermittelt werden soll und von Marke zu Marke versucht wird, zu differenzieren, bleibt auf der Strecke. Stattdessen heißt es warten auf den Einlass zum nächsten Film. Highlights: Lamborghini dreht einen Diablo mit wahnsinnigem Lärm aus ihrem Pavillon heraus und wieder herein und Skoda lässt die Stadt Prag auf eine Kuppel projizieren.

Am Ende des Rundgangs erreicht man schließlich das Kundencenter, in dem die Neuwagenkäufer ihr Schmuckstück in Empfang nehmen können. Und genau für die Käufer der Neuwagen scheint die gesamte Autostadt konzipiert zu sein. Für Menschen, die die Zeit bis zur Fahrzeugübergabe so angenehm wie möglich und markengebunden wie nötig verbringen sollen. Die bekannte VW-Currywurst mit der original VW-Sauce schmeckt allerdings tatsächlich ausnehmend gut.

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