Chevrolet Captiva 2012 Test: Die Allzweckwaffe für Alltag und Lifestyle

, 04.07.2012


Souverän in Kurven - Sitze eher zum Cruisen

Der Chevrolet Captiva verhält sich richtungsstabil, während das Fahrwerk große Unebenheiten bestens schluckt. Die geschwindigkeitsabhängig arbeitende elektronische Lenkung sorgt für einen reduzierten Kraftaufwand beim Steuern des Fahrzeugs, fällt im innerstädtischen Bereich jedoch leider etwas schwammig aus. Ein dickerer Lenkradkranz könnte zu einem noch besseren Fahrgefühl beitragen.

Die Sitze sind bequem und die Sitzposition an sich ist gut. Für dynamische Kurvenfahrten, die der Captiva selbst gut meistert, könnten die Sitze allerdings deutlich mehr Halt bieten. Bei den Sitzen kommen die US-amerikanischen Gene zum Cruisen zur Geltung, wo der Captiva zur Topform aufläuft.

Die serienmäßig vorhandene elektronische Stabilitätskontrolle (ESC) hält den Captiva zuverlässig auf Spur, wenn eine Kurve beispielsweise zu schnell angegangen werden sollte. Darüber hinaus unterstützen die Sicherheit eine Traktionskontrolle (TCS) und der Bremsassistent (BAS). Die Bremsen lassen sich derweil gut dosieren.

Interieur: Großer Raum mit ansprechender Aufwertung

Nach dem Einstieg in den Chevrolet Captiva durch die großen Türen gefällt der geräumige und helle Innenraum. Grandios ist für einen Kompakt-SUV das relativ großzügige Raumgefühl: sowohl vorne als auch im Fond genießen normalgroße Insassen eine hohe Kopf-, Bein- und Schulterfreiheit. Sogar langgewachsene Menschen über 1,80 Metern dürften sich noch in der zweiten Sitzreihe im Captiva wohl fühlen. Wahlweise können fünf oder mit drei Sitzreihen sogar sieben Passagiere im Captiva Platz nehmen.

Im Vergleich zum Vorgänger erhielt der SUV ein deutlich aufgewertetes Interieur mit haptisch ansprechenden Materialien sowie gut verarbeiteten Metallic- und Zierelementen. Details wie matt verchromte Einfassungen der Belüftungsdüsen, das Lederlenkrad, der Lederschaltknauf und die eisblaue Hintergrundbeleuchtung der Bedienelemente betonen das Ambiente.

Der Fahrer sitzt erhöht und besitzt dadurch nach vorne und zur Seite einen guten Blick auf die Straße. Die Sicht nach hinten ist leider durch die hohe Unterkante der Heckscheibe eingeschränkt. Hier empfiehlt sich zur „LT“-Ausstattungsvariante unseres Testwagens, die serienmäßig eine Einparkhilfe hinten umfasst, zusätzlich das optionale Navigationssystem für 500 Euro, da hier eine Rückfahrkamera enthalten ist.

Die Alltagstauglichkeit heben durchdachte Ablagefächer und Getränkehalter hervor. Sogar die Mittelarmlehne der Rücksitze beinhaltet einen Getränkehalter. Dazu kommt eine 12-Volt-Steckdose im Fond und im Gepäckraum. Bei Chevrolet ist all das serienmäßig ab der Basisausstattung vorhanden. Zur Ausstattung des Captivas gehören außerdem ohne Aufpreis eine Aux-in-Buchse und ein Bluetooth-Anschluss. Die Steuerung der Funktionen ist in allen Varianten im Lenkrad integriert.

Weitere Pluspunkte sammelt der Chevrolet Captiva durch die funktionelle Gestaltung, die intuitive Bedienbarkeit und die übersichtlichen Instrumente. Umfangreich fällt die Ausstattung aus, die unter anderem ab der Basisversion elektrisch einstell-, beheiz- und anklappbare Außenspiegel mit integrierten Blinkern, eine elektrische Parkbremse, eine Berganfahrhilfe und eine Klimaanlage umfasst.

Ab der „LT-„-Ausstattungsvariante sind bereits ein automatisch abblendbarer Innenspiegel sowie ein Licht- und Regensensor enthalten, der die Scheinwerfer und Scheibenwischer automatisch ein- oder ausschaltet. Eine Klimaautomatik und ein Tempomat befinden sich ebenfalls ohne Aufpreis an Bord unseres Testwagens mit dem „LT“-Ausstattungsniveau.

Auch die passive Sicherheit kommt nicht zu kurz. Dafür sorgen beispielsweise sechs Airbags (Front- und Seiten-Airbags für Fahrer und Beifahrer sowie Seitenfenster-Airbags für die außen sitzenden Mitfahrer im Fond). An den äußeren Sitzen der zweiten Reihe lassen sich ferner per ISOFIX-System schnell und einfach Kindersitze einbauen, worüber sich Familien freuen dürften.

Fazit:

Einen kompakten SUV zeichnen in unserer Zeit eine hohe Flexibilität und Alltagstauglichkeit aus, um morgens die Kinder zur Schule zu bringen, anschließend zur Arbeit zu fahren, die Einkäufe zu erledigen und am nächsten Tag mit Sportgerät - auch gerne ein wenig abseits befestigter Straßen - ins Gelände vorzudringen oder samt Gepäck mit der Familie in den Urlaub zu reisen. Selbstredend, dass hier ebenfalls auf Komfort und Ausstattung Wert gelegt wird. All das meistert der Chevrolet Captiva mit Bravour und entpuppt sich so als Allzweckwaffe.

Der Captiva weiß seine Stärken als Cruiser auszuspielen und bietet zudem ein gutes Preis-/Leistungsverhältnis. Der bereits in der Basisversion umfangreich ausgestattetet Captiva ist ab 25.690 Euro erhältlich. Der von uns gefahrene Captiva 2.4 MT 2WD in der zweitniedrigsten Ausstattungslinie „LT“ bestach dennoch durch seine Ausstattung und steht ab 28.290 Euro in der Preisliste. Für diesen Preis bekommt der Kunde viel Auto für sein Geld. Wer einen Kompakt-SUV kaufen möchte, sollte den Captiva nicht außer Acht lassen.


Technische Daten Chevrolet Captiva 2.4 LT MT 2WD:

Antriebsart: Frontantrieb | Hubraum: 2.384 cm³ | Leistung: 123 kW/167 PS | Drehmoment: 230 Nm bei 4.600 U/min | Vmax: 190 km/h | Beschleunigung 0-100 km/h: 10,5 Sekunden | Durchschnittsverbrauch: 8,9 l/100 km | CO2-Emission: 210 g/km | Preis: ab 28.290 EUR

Lesen Sie hier weiter:

Seite 2 von 2 1 2

1 Kommentar > Kommentar schreiben

28.02.2013

[url=http://www.youtube.com/watch?v=InF8nld1FiQ]Captiva Bad Kreuznach Automobilsalon - YouTube[/url]


Jetzt bewerten

Zum Bewerten musst Du registriert und eingeloggt sein.

Weitere Chevrolet-Testberichte

American Gangster: Chevrolet HHR

Endlich gibt es hierzulande wieder offiziell einen Chevrolet, den man getrost Chevy nennen darf. Koreanische Gene dürfen die anderen haben - der HHR hat rein gar nichts mit einem ehemaligen Daewoo zu tun. …

Fahrbericht Chevrolet Captiva: Familien-SUV aus Korea

Einer der neuesten Vertreter ist der Chevrolet Captiva. Zusammen mit dem Opel Antara bei Daewoo in Korea gebaut, will das als Fronttriebler und Allrader erhältliche SUV Kunden ansprechen, die Platz für die …

AUCH INTERESSANT
GWM: Bezahlbare Wasserstoffautos aus China

AUTO-SPECIAL

GWM: Bezahlbare Wasserstoffautos aus China

Während sich in Deutschland die Mobilität noch im Umbruch zum Elektroauto befindet, wird in China bereits an der nächsten großen Offensive gearbeitet: der Wasserstoffantrieb für Autos - und das …


TOP ARTIKEL
VW Golf R 2024: Power-Spritze zum 50sten
VW Golf R 2024: Power-Spritze zum 50sten
BYD Seal U Test: Kampfpreis - das macht den Unterschied
BYD Seal U Test: Kampfpreis - das macht den …
GWM WEY 03 Test: Plug-in-Hybrid mit Mega-Reichweite
GWM WEY 03 Test: Plug-in-Hybrid mit …
News-Abo
Jeden Morgen kostenlos per E-Mail:
Aktuelle Artikel
Bridgestone Turanza 6: Sommerreifen für weniger Verbrauch
Bridgestone Turanza 6: Sommerreifen für weniger …
VW ID.7 GTX Tourer: Alle Infos - der erste Check
VW ID.7 GTX Tourer: Alle Infos - der erste Check
VW Golf R 2024: Power-Spritze zum 50sten
VW Golf R 2024: Power-Spritze zum 50sten
World Car of the Year 2024: Die Top 3 ist enthüllt
World Car of the Year 2024: Die Top 3 ist enthüllt
GWM: Bezahlbare Wasserstoffautos aus China
GWM: Bezahlbare Wasserstoffautos aus China


Speed Heads - Sportwagen- und Auto-Magazin

Das Auto und Sportwagen Magazin mit täglich aktualisierten Auto News, Motorsport News, Auto Tests, Sportwagen Berichten und der streng geheimen Auto Zukunft. Speed Heads ist die Community für echte Auto-Fans und informiert im Sportwagen Magazin über Neuigkeiten aus der Welt der schnellen Autos.

  • emotiondrive Logo
  • World Car Awards Logo
  • Motorsport Total Logo