Citroën C4 Aircross Test: Ein Japaner verführt auf Französisch

, 05.09.2012


Dieser SUV möchte anders sein: Mit dem Citroën C4 Aircross betreten die Franzosen das hart umkämpfte Segment der Kompakt-SUV. Um hier zu überleben, sind Stärken gefragt. Citroën aktiviert daher den Verführ-Modus, um sich von der Konkurrenz zu unterscheiden. Eine starke Ausstrahlung, sogar den Komfort und das Fahrverhalten einer Limousine soll dieser SUV bieten, aber auch abseits asphaltierter Straßen für Spaß sorgen. Eine große Ansage, die es zu erfahren galt. Wir testeten den Citroën C4 Aircross HDi 150 4WD in der „Tendance“-Ausstattung - und das nicht nur auf der Straße, sondern auch im Dreck.

Auf den ersten Blick ist es ein Citroën. Auch bei näherem Hinschauen würde jeder sagen, dass es sich bei diesem Kompakt-SUV um einen Citroën handelt. Doch er ist es nicht: Als Basis für den C4 Aircross dient im Rahmen einer Kooperation der Mitsubishi ASX. Von außen allerdings lässt sich die japanische Herkunft kaum noch erkennen. Aufwändig bis ins letzte Detail geliftet und modelliert, verhalfen die Franzosen dem C4 Aircross zu einem eigenen, sportlichen Charakter. Lediglich das Dach und die Türen stammen noch vom Ausgangsprodukt.

Das Einsatzgebiet eines Kompakt-SUV liegt hauptsächlich in der Stadt. Um hier zu punkten und zu verführen, muss sich ein Kompakt-SUV besonders schick machen. Citroën vereint dazu die muskulösen Linien eines Allradfahrzeuges mit der Eleganz einer Limousine. Bereits von vorne setzt der breite Kühlergrill die Doppelwinkel in Szene, während große Lufteinlässe, die ausgeformte Motorhaube, die vergrößerten Radkästen und die kurzen Überhänge für den robusten Eindruck eines Offroaders im sportlichen Gewand sorgen, den seitliche Luftöffnungen mit vertikalen LED-Tagfahrleuchten zusätzlich betonen.

Markant sticht in der Seitenansicht die vom Concept Car „Hypnos“ übernommene Haifischflosse hervor. Auch beim charaktervollen Design der 18 Zoll großen Felgen und der Rückleuchten ließen sich die Macher vom „Hypnos“ inspirieren. Verchromte Zierleisten im unteren Karosseriebereich und im unteren Bereich der Heckklappe sowie die verdunkelten hinteren Scheiben verleihen dem Fahrzeug ein Plus an Eleganz.

Mit 4,34 Metern Länge, 1,80 Metern Breite und 1,63 Metern Höhe weist der Citroën C4 Aircross typisch kompakte Maße auf, die den SUV für Fahrten in der Stadt prädestinieren. Dazu trägt ebenfalls der Wendekreis von lediglich 10,6 Metern bei. Die Ansprüche an ein modernes Leben erfüllt der Franzose mit seinen fünf Sitzplätzen und einem Kofferraumvolumen von 442 Litern. Werden die Rücksitze umgeklappt, entsteht eine ebene Ladefläche mit einem Ladevolumen von nunmehr 1.193 Litern.

Starker Diesel mit einer Überraschung

Unser Testwagen, der allradangetriebene Citroën C4 Aircross HDi 150 4WD mit einem 6-Gang-Handschaltgetriebe, besitzt einen 1,8 Liter großen Turbo-Diesel mit 150 PS und einem maximalen Drehmoment von 300 Nm, das zwischen 2.000 und 3.000 Touren anliegt. Das Aggregat stammt aus dem Regal von Mitsubishi. So ausgestattet, setzt der in diesem Fall 1.570 Kilogramm Citroën C4 Aircross HDi vor allem unten heraus auf einen eher verhaltenen Vortrieb - unter 2.000 U/min sogar sehr gemütlich. Von 0 auf Tempo 100 vergehen 11,5 Sekunden. In Fahrt gekommen, liegt die Höchstgeschwindigkeit bei 198 km/h - und der Motor wird leider etwas laut. Ein Sportler ist dieser SUV sicherlich nicht, aber das möchte er auch gar nicht sein.

Überraschend positiv fällt das Fahrwerk auf: Sind viele SUVs eher straff ausgelegt, bietet der C4 Aircross den großen Komfort einer Citroën-Limousine und gleitet auf unebenen Straßen dahin wie Gott in Frankreich. Auch bei einer provozierten Fahrweise in Kurven lässt sich der Citroën C4 Aircross leicht steuern, während das elektronische Stabilitätsprogramm (ESP) den SUV sicher auf Kurs hält und für Fahrspaß sorgt. Die Wankneigung hält sich dabei ebenfalls in Grenzen.

Für das Fahrverhalten verantwortlich zeichnen an der Vorderachse Pseudo-McPherson-Federbeine, eine Mehrlenker-Hinterachse mit breitem Radstand und ein Stabilisator. Der Radstand von 2,67 Metern, der dem Radstand der nächsthöheren Fahrzeugkategorie nahekommt, trägt ebenfalls zur Stabilität bei. Neben dem elektronischen Stabilitätsprogramm (ESP) mit Antriebsschlupfregelung befinden sich ein Antiblockiersystem (ABS), ein elektronischer Bremskraftverteiler und eine Berganfahrhilfe (Hill Assist) an Bord.

Citroën gibt den Durchschnittsverbrauch des 150 PS starken C4 Aircross 4WD mit 5,6 Litern pro 100 Kilometer an, was einem CO2-Ausstoß von 147 g/km entspricht. Zur Reduzierung des Kraftstoffverbrauches tragen neben einer Schaltpunktempfehlung eine Stop&Start-Funktion und eine elektronische Servolenkung bei, die nur dann Energie verbraucht, wenn man das Lenkrad bewegt. Ebenfalls serienmäßig: Der elektronisch gesteuerte Generator für die Energierückgewinnung beim Bremsen und Langsamerwerden.

Antrieb „á la carte“ - ab ins Gelände

Nach Lust und Laune, aber auch in Abhängigkeit zur Fahrsituation, ist es möglich, über einen Drehschalter in der Mittelkonsole zwischen einem Frontantrieb (2WD), Allradantrieb (4WD) oder einem „Lock“-Modus für maximale Traktion bei schwierigen Bedingungen zu wählen, den wir im Gelände näher kennenlernten. Eine Geländeuntersetzung ist dem C4 Aircross als primärer Stadt-SUV verständlicherweise vorbehalten. Der Zweiradantrieb ist auf einen optimierten Kraftstoffverbrauch und insbesondere auf die Stadt sowie trockene, asphaltierte Straßen ausgelegt.

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