Dauertest-Abschluss BMW 325d Touring

, 12.03.2008


Der BMW 325d Touring: Lastesel mit Dieselmotor oder Sportkombi? Wir haben es im Dauertest herausgefunden.

Unser Dauertester BMW 325d Touring - vier Monate und 15.000 Kilometer lang haben wir ihn einem harten Test unterzogen. Im Redaktionsalltag blieb ihm nichts erspart: Das heißt: Jeden Tag Kilometerfressen! Am Ende stellt sich heraus, was die Natur des Bayern ist: Ist er ein Lastesel mit Dieselmotor oder doch eher sportlicher Kombi?

Der Grundpreis von 37.300 Euro für den 325d Touring hört sich erstmal ganz gut an. Allerdings darf man dabei nicht vergessen, dass der Bayer in der Basisversion fast nackt ist. Wer Annehmlichkeiten wie das M Paket, Navi, Xenon, Klimaautomatik, Panorama-Glasdach oder die neu entwickelte Aktivlenkung haben will, der darf noch mal an die 20.000 Euro obendrauf packen. So bringt es unser Dauertester auf einen stattlichen Preis von 57.990 Euro. Eine Menge Asche für ein Alltagsauto, das in der Masse untergeht.

Ein Motor, der begeistert

BMW-typisch werden alle Modelle vom 325d bis zum 335d von einem Dreiliter-Sechszylinder befeuert. Der von uns georderte 325d holt dabei mit 197 PS die geringste Leistungsausbeute aus den sechs Töpfen. Trotzdem hat uns der Motor wirklich begeistert. Er ist durchzugsstark und laufruhig. Zudem kann man ihn beim Bewegen eines knapp 1.700 Kilogramm schweren Kolosses durchaus als sparsam bezeichnen. Laut Werksangabe nimmt sich der 325d sechs Liter Diesel auf 100 Kilometer. Bei uns waren es eher acht.

Zur Laufruhe trägt auch das Fahrwerk inklusive Bereifung bei. Unverständlich bleibt uns, warum BMW all seine Fahrzeugen bis auf die M-Modelle mit Run Flat-Reifen bestückt. Sie sind schwer und rollen mit ihrer harten Karkasse schlecht ab. Sie sorgen gerade in Verbindung mit dem M-Paket dafür, dass das Fahrzeug extrem hart gefedert ist - keine gelungene Kombination! Zum Fahrkomfort soll auch die Aktivlenkung beitragen, die wir unserem Dauertester gegönnt haben. Im unteren Geschwindigkeitsbereich wie beim Einparken wird die Lenkung direkter übersetzt und durch den verminderten Lenkaufwand komfortabler. Bei hohen Geschwindigkeiten auf der Autobahn wird die Lenkung indirekter übersetzt. Für 1.300 Euro eine nicht nur teure, sondern auch überflüssige Spielerei, die eine Sportlichkeit suggeriert, die real nicht vorhanden ist. Für mehr Sportlichkeit hätten wir uns stattdessen eine mechanische Differenzialsperre gewünscht. Das satte Drehmoment von 400 Newtonmetern, welches der Motor schon ab 1.300 Umdrehungen bietet, kann beim Herausbeschleunigen aus engen Kehren nicht komplett auf die Straße gebracht werden. So bleibt der Münchner leider hinter seinen fahrdynamischen Möglichkeiten zurück.

Zu wenig Platz für den Redaktionsalltag

Im Redaktionsalltag hat er sich dagegen gut geschlagen, glänzte mit guter Verarbeitung und war all unseren Herausforderungen gewachsen. Im Innenraum haben allerdings besonders großgewachsene Menschen ihre Probleme. Auch wenn Fahrer- und Beifahrersitze straff gepolstert sind und guten Seitenhalt bieten, ist das Platzangebot nach allen Seiten eingeschränkt. Besonders die Fondpassagiere dürften ihren Rücken auf längeren Strecken zu spüren bekommen. Im Kofferraum geht das Sparangebot weiter. Schnell stellten wir fest, dass der 460 Liter kleine Kofferraum für unser Kamera-Equipment nicht ausreicht.

Somit beantwortet sich die Frage, ob der 325d Touring ein schicker Sportkombi oder Lastesel mit Diesel ist, von selbst. Wer viel zu transportieren hat, sollte lieber zur Konkurrenz von VW Passat oder Ford Mondeo Turnier greifen.

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