Kia pro_cee’d GT Test: Wie gut ist der Hot Hatch zum heißen Preis?

, 27.01.2014


Als ebenso souverän zeigen sich die Bremsen mit vorne auf 300 Millimeter vergrößerten innenbelüfteten Scheiben, während bei unserem Testwagen hinten 284 Millimeter messende Pendants zuverlässig ihre Dienste verrichten. Keine Spaßbremse: Den Fun-Faktor mit dem Kia pro_cee’d GT steigert das sich großmütig zeigende elektronische Stabilitätsprogramm.

Für Sicherheit sorgen darüber hinaus das Antiblockiersystem ABS, eine elektronische Bremskraftverteilung (EBD) und eine Traktionskontrolle. In der höchsten Ausstattungsstufe befindet sich darüber hinaus ein Spurhalte-Assistent an Bord. Mehr Assistenten gibt es nicht - im Kia pro_cee’d T darf man noch selbst fahren.

Kia achtete auf alles: Einen wichtigen Faktor bei der Kurvenhatz stellt der Seitenhalt in den Sitzen dar, den Kia im pro_cee’d GT dank der serienmäßigen Recaro-Sportsitze mit Bravour erfüllt. Das Lenkrad liegt bestens in der Hand, durch das sich der GT schön präzise durch Kurven steuern lässt. Ebenso auffällig: Das straffere Fahrwerk für den Spaß bietet genug Restkomfort, um im Alltag ebenfalls zu glänzen und Unebenheiten auf schlechten Wegstrecken wegzuschlucken.

Ohne Zicken bis zur Spitze

Der Kia pro_cee’d GT fühlt sich auf der Straße definitiv schnell an, drückt die Insassen dabei jedoch nicht in die Sitze wie die besten Kompaktsportler. Aber das möchte der Kia sowieso nicht; denn er stellt keinen kompromisslosen Sportler dar und misst sich nicht mit dem VW Golf GTI oder dem Ford Focus RS. Vielmehr siedelte Kia seinen „Hot Hatch“ mit dem Plus an Alltagstauglichkeit und dennoch viel Fahrspaß zwischen dem herkömmlichen pro_cee’d und einem VW Golf GTI an.

Die Spitze von 230 km/h erzielt der sportliche Kia mit etwas Anlauf. Dabei liegt der GT ohne Zicken auf der Straße. Die Schaltung erfolgt über ein manuelles 6-Gang-Getriebe, das sich präzise und knackig schalten lässt und die Fahrfreude steigert. Schade, dass der im Vergleich zum herkömmlichen pro_cee’d von außen sofort hörbare, deutlich kraftvollere Auspuffsound sich im Innenraum nicht so stark wahrnehmen lässt; denn das würde die Emotionen noch weiter steigern.

Supervision: Toller Gimmick im Cockpit

Eine vom Rennsport inspirierte Supervision-Instrumenteneinheit bietet einen tollen Gimmick: Der Fahrer kann per Knopfdruck zwischen zwei Darstellungsarten wählen. Der Modus „Analog“ zeigt den Tachometer in der traditionellen Form als Rundinstrument samt Fahrinformationen. Im „GT“-Modus“ dagegen erscheint die Geschwindigkeit in großen gelben Ziffern, während der Drehzahlmesser und die Turbo-Ladedruckanzeige als Instrumente dargestellt werden.

Das Cockpit selbst zeigt sich sehr übersichtlich und ergonomisch gestaltet. Über das Lenkrad mit seinen zahlreichen Tasten lassen sich nach einer kurzen Eingewöhnungszeit unter anderem das Radio und der Bordcomputer mit seinen vielfältigen Informationen komfortabel bedienen. Das 7 Zoll große Touchscreen-Display des Infotainment-Systems ist gut positioniert, lässt sich einfach bedienen und beinhaltet eine einwandfrei funktionierende Navigation. Das Rückwärtseinparken erleichtert eine Kamera, die das Bild auf den Touchscreen überträgt.

Fit für den Alltag

Nicht nur das Raumgefühl ist vorne wie hinten imposant. Für den Alltag wartet der Kia pro_cee’d GT mit einem 380 Liter großen Kofferraum auf, der sich durch Umklappen der Rückbanklehnen bei dachhoher Beladung auf 1.225 Liter vergrößert und durch einen ebenen Boden besticht. Ebenfalls positiv fällt die hohe und breite Ladeöffnung auf, die das Be- und Entladen erleichtert. Die Ladekante könnte jedoch etwas tiefer ausfallen.

Praktisch: Gepäck lässt sich an Ösen oder unter einem Netz sicher fixieren. Im Kofferraum befinden sich außerdem eine 12-Volt-Steckdose und unter dem Boden ein Ablagefach. Für die kleinen Dingen gibt es im Innenraum zahlreiche praktische Ablagen vorne wie hinten, ein großes, klimatisiertes Handschuhfach und Getränkehalter.

Ganz großer Pluspunkt: Langzeit-Garantie über 7 Jahre

Kia ist sich der Qualität seiner Autos sehr sicher und gewährt für alle neu zugelassenen Fahrzeuge der Marke eine Herstellergarantie von 7 Jahren oder 150.000 Kilometer Laufleistung für das gesamte Fahrzeug. Hinzu kommen beim pro_cee’d GT eine Garantie von 12 Jahren gegen Durchrostung ohne Kilometerbegrenzung sowie fünf Jahre Lackgarantie (oder 150.000 Kilometer) und 7 Jahre Mobilitätsgarantie (ohne Kilometerbegrenzung). Die Garantie ist fahrzeuggebunden und bleibt bei einem Besitzerwechsel bestehen.

Fazit:

Was für ein gelungener Wurf: Kia kann nicht nur günstige Autos bauen, sondern auch für viel sportlichen Fahrspaß sorgen. Der Kia pro_cee’d GT mag zwar nicht der Schnellste sein, begeistert jedoch in den Kurvenrevieren mit viel Biss und bietet dazu den passenden Alltagskomfort zum gnadenlos günstigen Preis samt einer 7-Jahres-Garantie.

Die Preise für den bereits in der Basis „GT-Cup“ umfangreich ausgestatteten Kia pro_cee’d GT beginnen bereits ab 22.990 Euro - für einen Kompaktsportler mit großem Spaßfaktor ein Schnäppchen. Zum Vergleich: Der VW Golf VII GTI ist erst zu Preisen ab 28.675 Euro erhältlich und für einen Ford Focus ST schlagen immerhin 27.950 Euro zu Buche.

Bereits in der Basis des Kia pro_cee’d GT sind unter anderem ein Audiosystem mit CD, Radio, sechs Lautsprechern, USB-, AUX- und iPod-Anschlüsse, die Recaro-Sportsitze, eine Klimaanlage, das Multifunktionslenkrad, ein Tempomat, eine Bluetooth-Freisprecheinrichtung, elektrische Fensterheber, der Bordcomputer, die Aluminium-Sportpedale sowie elektrisch verstellbare und beheizbare Außenspiegel enthalten.


Technische Daten Kia pro_cee’d GT:

Antriebsart: Frontantrieb | Hubraum: 1.591 cm³ | Leistung: 150 kW/204 PS | Drehmoment: 265 Nm bei 1.750-4.500 U/min | Vmax: 230 km/h | Beschleunigung 0-100 km/h: 7,7 Sekunden | Durchschnittsverbrauch: 7,4 l/100 km | CO2-Emission g/km: 171 | Preis: ab 22.990 EUR

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