Vollelektrisch, dazu hemmungsloser Fahrspaß vereint mit einem noch schärferen Design, einem weiter verfeinerten Innenraum und neuen Features für das Infotainment-System: der Mini Cooper SE 2021, auch bekannt als Mini Electric, erhält eine intensive Frischzellen-Kur. Besonders cool ist ein spezielles Dach, das so noch kein anderer Autohersteller anbietet. Was der beliebte Elektro-Flitzer jetzt besser kann, wie es um die elektrische Reichweite steht und was er in puncto Fahrdynamik alles drauf hat, zeigt der Mini Cooper SE 2021 Test.
Die Neuerungen stehen dem Mini Cooper SE 2021 richtig gut und setzen den Kleinen noch attraktiver in Szene. An der Front gefällt insbesondere der größere Kühlergrill, in dessen Zentrum die Stoßfängerleiste jetzt in Wagenfarbe lackiert ist und das zuvor nicht wirklich ansehnliche Schwarz ablöst. Durch ein fortan schwarzes inneres Gehäuse kommen die runden LED-Scheinwerfer noch besser zur Geltung, während die Nebelscheinwerfer verschwinden und durch stylische, weit außen positionierte Luftöffnungen ersetzt werden.
© Foto: Bernhard Filser, Mini
Als ganz starker Hingucker erweist sich beim Mini Electric das neue „Multitone Roof“, wobei es sich um eine bislang weltweit einzigartige Dachlackierung bei einem Serienauto handelt. Dabei werden die drei Farbtöne „San Marino Blue“ über „Pearly Aqua“ bis „Jet Black“ übereinander aufgetragen, wobei durch eine neue Lackiertechnik ein ziemlich genialer Farbverlauf entsteht.
Am Heck des Mini Cooper SE 2021 fällt insbesondere die von der britischen Flagge inspirierte Grafik der Rücklichter ins Auge, die eine nun dunklere Ausführung des Musters noch stärker betont. Die Einfassung der Rücklichter ist außerdem nun in Schwarz gehalten, wodurch der Mini ebenfalls moderner wirkt.
Antrieb Mini Cooper SE: Der Mini Electric ist fast so schnell wie der Mini Cooper S
Dieses Elektroauto weiß mit seinem Fahrspaß emotional mitzureißen und sorgt für ein großes Grinsen im Gesicht. Sei es im Großstadtdschungel oder auf kurvigen Landstraßen, der Mini Cooper SE begeistert mit seinem charakteristischen Gokart-Feeling und seiner Agilität. Der Spaß beginnt bereits bei der Beschleunigung. In 7,3 Sekunden spurtet der Elektro-Flitzer von 0 auf 100 km/h - und ist damit fast so flott wie der Mini Cooper S mit dem Vierzylinder-Turbobenziner, der den klassischen Sprint auf Tempo 100 in 6,6 Sekunden absolviert. Die Kraftübertagung an die Vorderräder erfolgt dabei über ein einstufiges Automatikgetriebe.
Kein Wunder, dass die Elektro-Variante so schnell ist: Der vollelektrische Mini Cooper SE kommt auf eine Leistung von 135 kW/184 PS und der über 100 Kilogramm leichtere Mini Cooper S Turbobenziner auf 131 kW/178 PS. Während der Mini Electric seinen Vortrieb bei einer auf 150 km/h begrenzten Höchstgeschwindigkeit beendet, erzielt der herkömmliche Mini Cooper S allerdings eine Top-Speed von 235 km/h.
© Foto: Bernhard Filser, Mini
Einfach beim Mini Electric wählen: Mehr Fahrspaß oder Reichweitenerhöhung
Den wahren Fahrspaß bieten die kurvigen Asphaltbänder in der Landschaft und in gewisser Weise auch der Stadtverkehr, in dem der wendige Mini Cooper SE ebenfalls bedeutende Vorteile ausspielt und mit seinem Temperament recht einfach Lücken in der Hauptverkehrszeit ausnutzen kann.
Dank des sofort anliegenden Drehmoments von 270 Nm hält der Elektro-Mini vom Start weg ein sehr spontanes Ansprechverhalten bereit und erledigt Überholmanöver mit Leichtigkeit. Als ebenso positiv erweist sich die angenehm gleichmäßige Leistungsentfaltung, so dass der Kopf beim Durchtreten des Fahrpedals nicht unsanft nach hinten schnellt, wie es bei einigen anderen Elektroautos der Fall ist.
Durch die unten im Fahrzeugboden angeordnete Lithium-Ionen-Batterie, besitzt der Mini Cooper SE einen tiefen Fahrzeugschwerpunkt, der wiederum das Handling optimiert. Das Vergnügen steigert darüber hinaus die direkte, präzise Lenkung, die zudem eine gute Rückmeldung über den Fahrzustand bietet. Wer für die in zwei Stufen anpassbare Bremsrekuperation den stärkeren Level wählt, braucht die Bremse beim Kurvenvergnügen kaum noch zu drücken. Und die Federung? Die ist, typisch für einen Mini, straff, bietet jedoch einen guten Restkomfort.
Ob Reichweitenerhöhung oder mehr Fahrspaß: Über die Fahrmodi lassen sich bestimmte Parameter ändern. „Sport“ sorgt für ein schärferes Ansprechverhalten des Fahrpedals und der Lenkung, während „Green“ zurückhaltender agiert und das Klimamanagement verbrauchsoptimierter steuert, um die Reichweite zu erhöhen. „Green+“ deaktiviert sogar Funktionen wie zum Beispiel die Klimaanlage und die Sitzheizung. Den besten Kompromiss für den Alltag bietet der Modus „Mid“.
© Foto: Bernhard Filser, Mini
Batterie und Reichweite: So weit kommt der Mini Cooper SE
Mini entschied sich für eine kleinere Batterie, die sich schneller laden lässt, leichter ist und für den Einsatz in der Stadt und im regionalen Bereich alles mitbringt, was man braucht. Zudem verursachen kleine Akkus im Lebenszyklus weniger CO2 als große Batterien, insbesondere bei der Produktion. Anschließend steigen die CO2-Emissionen während des Lebenszyklus durch die Stromerzeugung nur noch leicht an.
Die Batterie des Mini Cooper SE besitzt einen Nettoenergiegehalt von 28,9 kWh (brutto 32,6 kWh). Nach dem realitätsnahen WLTP-Zyklus erzielt der Mini E damit eine Reichweite zwischen 203 und 234 Kilometern. Den durchschnittlichen WLTP-Stromverbrauch gibt Mini mit 15,2 bis 17,6 kWh pro 100 Kilometer an. Die Werte bestätigen sich in der Praxis: bei normaler Fahrweise sind ohne Anstrengung 210 Kilometer und ein Verbrauch von 17,6 kWh auf 100 Kilometern drin. Wird der Mini Electric nur innerorts gefahren, sinkt der WLTP-Verbrauch durch die erhöhte Rekuperation auf nur noch 11,2 bis 13,7 kWh je 100 Kilometer, was wiederum mit einer höheren Reichweite einhergeht. Hervorzuheben ist beim Mini E die ziemlich genaue Reichweitenanzeige, deren Angaben sich in Prozent und Kilometer anzeigen lassen.
Laden: Kurze Ladezeit - so schnell geht es beim Mini Cooper SE
Neigt sich der Ladezustand der Batterie dem Ende zu, lässt sich der Mini Cooper SE sowohl mit Wechselstrom (AC) als auch mit schnellerem Gleichstrom (DC) aufladen. Ausgelegt auf eine maximale Ladeleistung von 50 kW, dauert die Ladung von 0 auf 80 Prozent an einer Schnellladestation nur 35 Minuten und auf 100 Prozent 1,4 Stunden. Selbstverständlich ermöglicht der Mini Electric dreiphasiges Laden. An einer öffentlichen Ladestation oder einer heimischen Wallbox mit 11 kW Leistung ist die Batterie nach 2,5 Stunden von 0 auf 80 Prozent geladen beziehungsweise in 3,5 Stunden auf 100 Prozent. Erfolgt das Auffüllen der Batterie über eine herkömmliche 230-Volt-Haushaltststeckdose, sind von 0 auf 80 Prozent insgesamt 12 Stunden erforderlich.
Innenraum Mini Cooper SE 2021: Diese Neuheiten befinden sich an Bord
In seiner Klasse bietet der Mini Cooper SE einen der wertigsten Innenräume, der jetzt noch moderner wirkt. Die Macher reduzierten unter anderem den Umfang der Chrom-Elemente und ersetzten diese zum Beispiel an den beiden äußeren, runden Luftauslässen durch schwarze Blenden. An den genau passenden Stellen sorgen Chrom-Elemente weiterhin für die elegante Note. Darüber hinaus erstreckt sich die Dekorleiste jetzt über die gesamte Breite der Instrumententafel. Das angenehme Gefühl steigern das Sportlederlenkrad und die umfangreich zum Einsatz gelangenden, weichen Softtouch-Oberflächen. Nur im unteren Bereich findet sich harter Kunststoff, der allerdings gut verarbeitet ist.
© Foto: Bernhard Filser, Mini
In den gut geformten und bequemen Sportsitzen, die es serienmäßig für den Mini Cooper SE gibt, können bis zu 2,00 Meter große Personen komfortabel Platz nehmen. Leider erweist sich der Einstieg in den Fond des nur als 3-Türer erhältlichen Mini Electric etwas eng. Auf den Rücksitzen reicht der Platz für maximal 1,75 Meter große Mitreisende.
Infotainment Mini Cooper SE: Ein echter Hingucker und noch einfacher zu bedienen
Hinter dem Lenkrad befindet sich beim Mini Cooper SE ein volldigitales Cockpit im Black-Panel-Design und einem Durchmesser von 5,0 beziehungsweise 12,7 Zentimeter, das alle fahrrelevanten Informationen übersichtlich darstellt. Darüber hinaus ist für den Mini Electric ein Head-up-Display erhältlich, das wichtige Informationen auf eine ausfahrbare Scheibe in das Blickfeld des Fahrers projiziert.
Doch was am meisten auffällt: Der runde, 8,8 Zoll beziehungsweise 22,4 Zentimeter große Touchscreen mit berührungssensitiven Favoritentasten und Oberflächen in hochglänzendem Schwarz. Coole Akzente setzt dabei die an den jeweils gewählten Fahrmodus gekoppelte Farbgebung, die von Gelb über Türkis bis zu Rot im „Sport“-Modus reicht.
Ebenso positiv sind die aktuell noch einfachere Bedienung und die modernen, scharfen Grafiken des Infotainment-Systems. Die gewünschten Menüpunkte werden als „Live Widgets“ dargestellt und lassen sich mit einer Wischbewegung auf dem Touchdisplay aufrufen, woraufhin sie in vergrößerter Form im Zentrum des Displays erscheinen. Die Online-Funktionen ergänzen das Angebot unter anderem durch Echtzeit-Verkehrsinformationen, eine Tankstellen- und Spritpreissuche, Parkplatzinfos, Nachrichten, Wetterberichte und vieles mehr.
© Foto: Bernhard Filser, Mini
Die Serienausstattung des neuen Mini Cooper SE umfasst das Navigationssystem sowie speziell auf die Elektromobilität abgestimmte Anzeigen. Auf der Navigationskarte lässt sich zum Beispiel ein Reichweitenkreis darstellen, der den vom jeweiligen Batterieladezustand abhängigen Aktionsradius des Elektro-Minis aufzeigt. Beim Start der Routenführung schlägt das System neben der schnellsten und der kürzesten Verbindung eine „Green“-Route mit dem geringsten Stromverbrauch vor.
Um Smartphone-Apps über den Touchscreen des Fahrzeugs bedienen zu können, steht die Konnektivität leider nur über „Apple CarPlay“ zur Verfügung und nicht über „Android Auto“. Der Mini Cooper SE 2021 besitzt zwar eine induktive Ladeschale, doch diese ist für viele heutige Smartphones zu klein. Alternativ befinden sich vorne je ein USB-A- und ein USB-C-Anschluss.
Fahrerassistenzsysteme: Leider nicht die Stärke des Mini Cooper SE
Nicht zu den Stärken des Mini Cooper SE gehören die Fahrerassistenzsysteme, da im Vergleich zu vielen Mitbewerbern nur wenige Assistenzsysteme verfügbar sind. So gibt es unter anderem optional einen Parkassistenten, eine Rückfahrkamera, einen Fernlichtassistenten, eine Verkehrszeichenerkennung, eine Personen- und Auffahrwarnung mit City-Notbremsfunktion und eine Spurverlassenswarnung.
Kofferraum Mini Electric: Klein, aber einige wichtige Vorteile
Bei einem kleinen City-Flitzer wie dem Mini Cooper SE darf niemand einen riesigen Kofferraum erwarten. Trotz der Batterie besitzt der vollelektrische Mini das gleiche Gepäckraumvolumen wie der herkömmliche Mini: 211 Liter sind es, die sich nach dem Umklappen der Rücksitzlehnen auf 731 Liter erweitern, wobei sogar eine ebene Fläche entsteht, wenn sich der doppelte Ladeboden in der oberen Position befindet. Weitere Vorteile: Die niedrige Ladekante und die flache Stufe nach innen ermöglichen ein leichtes Be- und Entladen.
© Foto: Bernhard Filser, Mini
Mini Cooper SE 2021 - Fazit und Preis:
Wer mit der geringeren Reichweite leben kann und den Mini Cooper SE 2021 primär in der Stadt und im Umland einsetzt, wird viel Spaß mit dem Mini Electric bekommen. Dazu punktet der Mini E mit der kurzen Ladezeit, dem niedrigen Stromverbrauch und einer grundsätzlich umfangreichen Serienausstattung. In der Preisliste steht der Mini Electric ab 32.500 Euro.
Technische Daten Mini Cooper SE 2021 (Mini Electric):
Länge x Breite x Höhe: 3,850 x 1,727 x 1,432 Meter (Breite mit Außenspiegeln 1,932 Meter)
Radstand: 2,495 Meter
Antriebsart: Frontantrieb
Leistung: 135 kW/184 PS bei 7.000 U/min
Maximales Drehmoment: 270 Nm bei 100 - 1.000 U/min
Getriebeart: 1-Gang-Automatik
Höchstgeschwindigkeit: 150 km/h (elektronisch limitiert)
Beschleunigung 0-100 km/h: 7,3 Sekunden
Batteriekapazität: 32,6 kWh brutto (28,9 kWh netto)
Maximale Ladeleistung: 50 kW
Reichweite (WLTP): 203 - 234 Kilometer
Durchschnittlicher Energieverbrauch (WLTP): 15,2 - 17,6 kWh/100 km
Durchschnittlicher Energieverbrauch (NEFZ): 14,9 - 16,1 kWh/100 km
CO2-Emissionen: 0 g/km
Effizienzklasse Deutschland: A+
Ladezeit mit Gleichstrom (DC): 50 kW Ladeleistung, 0 - 80 % in 35 Minuten
Ladezeit mit Gleichstrom (DC): 50 kW Ladeleistung, 0 - 100 % in 1,4 Stunden
Ladezeit mit Wechselstrom (AC) an Wallbox (11 kW): 0 - 80 % in 2,5 Stunden
Ladezeit mit Wechselstrom (AC) an Wallbox (11 kW): 0 - 100 % in 3,5 Stunden
Ladezeit mit Wechselstrom (AC) an Wallbox (7,4 kW): 0 - 80 % in 3,2 Stunden
Ladezeit mit Wechselstrom (AC) an Wallbox (7,4 kW): 0 - 100 % in 4,2 Stunden
Ladezeit mit Wechselstrom (AC) an Haushaltssteckdose (230 V): 0 - 80 % in 12 Stunden
Leergewicht (nach EU): 1.440 Kilogramm
Kofferraumvolumen: 211 - 731 Liter
Preis: ab 32.500 Euro